ADB:Helt, Georg
Jakob Micyllus (Hamelmann, op. gen. hist. p. 327) in der Schule des J. Murmellius zu Münster unterrichtet, studirte dann zu Leipzig, wo er mit Spalatin besonders H. v. d. Busch hörte und erwarb sich daselbst die Magisterwürde, war auch längere Zeit Lehrer der Hochschule. Mit ausgezeichnetem Erfolge unterrichtete er die lateinische Sprache und zählte zu seinen eifrigsten Schülern den Joach. Camerarius (Brucker, Ehrentempel S. 90), der ihm später auch seine Ausgabe des Theokrit (Nürnb. 1530) dedicirte, Aesticampius, Sebast. Fröschel und Casp. Cruciger. Zu Leipzig war es auch, wo H. bei der 1519 angestellten Disputation zwischen Luther und Eck gegen den letzteren sich betheiligte. Ernesti hebt von ihm rühmend hervor, daß er in Leipzig bei seinem öffentlichen sowol als privaten Unterrichte, zu welchem er sich der damals eben erschienenen Grammatik des J. Henrichmann bediente, einer sehr großen Strenge sich befleißigte und insonderheit seine Schüler anhielt, täglich einen Brief Cicero’s auswendig zu lernen. Nach Anhalt berufen, unterrichtete er hier zuerst die Fürsten Georg und Joachim und hielt später in Dessau eine öffentliche Schule, die zahlreich besucht war. Hier starb er „in arce“ in Gegenwart des Fürsten Georg am 6. März 1545 in einem Alter von nahezu 60 Jahren. Wegen seiner Gelehrsamkeit nicht nur, sondern auch seiner Rechtschaffenheit und Frömmigkeit von Luther und Melanchthon hochgeschätzt („veritatis maximum amatorem“ bezeichnet ihn Camerar in einem Briefe an den Fürsten) schrieb Melanchthon sein Epitaphium und Camerar sowie Joh. Gigas verfertigten auf seinen Tod lateinische und griechische Gedichte.
Heltus: Georg H. (Helt, nicht Haltus oder Held), verdienter Lehrer der alten Sprachen im ersten Viertel des 16. Jahrhunderts. Geboren zu Vorheim (Forchheim) in Franken um das J. 1485, wurde er zuerst (1500) zugleich mit- (Jo. Camerarius), Lutheri et Mel. ad Georgium Princ. Anhalt. de morte G. Helti epistolae, Lips. 1548. Jo. Aug. Ernesti, Opusc. orator. 1767, p. 62, 447, 449–450. Adami Vitae Theolog, (s. v. Georg. Princ. Anhalt.). Hamelmann a. a. O. 287, 1384.