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Artikel „Adam, Melchior“ von Ernst Kelchner in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 45–46, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Adam,_Melchior&oldid=- (Version vom 13. Oktober 2024, 14:00 Uhr UTC)
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Adam: Melchior A., Litterarhistoriker, geb. in Grotkau in Schlesien, ward 8 Jahre lang auf dem Gymnasium zu Brieg vorbereitet, studirte auf Kosten seines Gönners Joachim v. Berg an verschiedenen Hochschulen; 1601 als Magister an die Heidelberger Stadtschule berufen, ward er später Conrector und Professor daselbst und starb 23. März (nach anderen Angaben 26. Dec.) 1622. Ueberhaupt kränklich und von schwacher Constitution, zog er sich den frühen Tod durch angestrengtes Arbeiten zu. – Neben einigen unbedeutenden philologischen und moralischen Schriften (vgl. Adelung) hat er sich ein bleibendes Verdienst durch seine litterargeschichtlichen Biographien erworben, welche zuerst in Heidelberg und Frankfurt 1615–20 in 5 Bänden erschienen: Deutsche Philosophen (mit Einschluß der Philologen, Poeten, Mathematiker und Physiker), Theologen, ausländ. Theologen, Juristen und Politiker, und Mediciner. Diese fünf Theile wurden 1653–63 sehr fehlerhaft wieder aufgelegt und erschienen in einer dritten Gesammtausgabe 1706. Außer den zwei Decaden ausländ. Theologen sind nur Deutsche besprochen. Die Todesjahre der Theologen fallen zwischen 1420–1617, der Juristen und Politiker zwischen (1276) 1430–1616, der Mediciner zwischen (1320) 1460–1619 und der Philosophen zwischen 1440–1614. Die Einzelnen werden chronologisch geordnet und zwar nach dem Datum ihres [46] Todes. Adam’s wichtigste Quellen sind Einzelbiographien, theils den Werken der besprochenen Männer entnommen, theils ihm von ihren Freunden mitgetheilt. Ferner Leichenreden, akadem. Leichenprogramme und sonstige acta academica (von Wittenberg, Heidelberg, Leiden, Basel), Briefe und Collectaneen Gelehrter, wie des Melanchthon, dessen declamationes besonders häufig citirt werden, des Camerarius, Eoban Hesse, Mathiolus. Vielfach benutzt ferner sind von allgemeinen Geschichtswerken der Thuanus, Schardii rerum German. scriptores, Eleri calendarium, Chytraei Saxonia, Albini Chron. Misn., Crusii Annales Suevicae; von speciell biographischen Werken der Tritheim, Pantaleon, Fichard, Geldenhauer, Suffridus Petri, des Miraeus Elogia, Zwinger’s Theatrum, Reusner’s und Boissard’s Icones. – Jo. Schmidius (vgl. Witten, Memor. theol. Vorrede) urtheilt von ihm: als schlesischer Calvinist steche er heftig auf die Lutherischen Theologos, wo er Gelegenheit habe.