Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Cherusker, Oheim des Arminius, war anfangs römerfreundlich 15 n. Chr.
Band IX,2 (1916) S. 15531554
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Inguiomerus, aus dem Fürstengeschlecht der Cherusker, Oheim des Arminius (Tac. ann. I 60 patruus; ebenso II 45, wo von Arminius als fratris filio die Rede ist; I. war also ein Bruder des Segimer), war anfangs römerfreundlich gesinnt, ließ sich aber von Arminius zum Kampf gegen die Römer bewegen (Tac. I 60). Im J. 15 n. Chr. unternahmen die Cherusker gegen den Willen Armins auf I.s Rat einen Sturm auf das römische Lager, das A. Caecina Severus in den pontes longi hatte schlagen lassen, wurden aber zurückgeworfen [1554] und I. wurde dabei schwer verwundet (Tac. ann. I 68). In der Schlacht bei Idistaviso im J. 16 mußte I. fliehen (Tac. II 17); vergeblich bemühte er sich auch in dem bald darauf folgenden Kampf an dem Grenzwall der Angrivarier, die Seinen zum Siege zu führen (Tac. II 21). Im J. 17 finden wir ihn in den Streitigkeiten zwischen Arminius und Marbod auf der Seite des letzteren, weil sein Stolz es nicht ertragen konnte, den Befehlen des Neffen zu gehorchen, Tac. II 45. 46. Sein späteres Schicksal ist unbekannt.