Idaia (Ἰδαία) 1) Beiname der Meter, Eurip. Orest. 1453. Apoll. Rhod. I 1128. Neanthes bei Strab. I 45, auch selbständiger Name (ohne Meter) Nikand. alex. 220. Schon im Altertum wies man darauf hin, daß Meter viele Sondernamen von den Stätten ihrer Verehrung erhalten hat, wie Dindymene, Sipylene usw., und daß sie I. heiße von ihrem Kult auf dem phrygischen Ida, Strab. X 469 vgl. 466. Schol. Eurip. Orest 1453. Schol. Apoll. Rhod. I 1128. Schol. Pind. Pyth. III 139. Hesych. s. Ἰδαία. Lukian. dial. deor. 12. Cornut. 6. Anth. Pal. IX 340, 4. Dion. Hal. ant I 61. Daneben wird aber auch bemerkt, daß jedes Waldgebirge
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ἴδη heißt (Hesych. Etym. M. s. Ἴδη; vgl. Paus. X 12, 7), und daß Meter I. somit nichts anderes bedeute als Meter Oreia, Schol. Nikand. alex. 220. Das Verhältnis ist dasselbe wie bei Dindymene, s. o. Bd. V S. 651. Große Bedeutung gewann I. für die römische Welt, da im J. 205 auf Grund eines sibyllinischen Orakels der Kult der ,Mater deum magna Idaea‘ in Rom eingeführt wurde, und zwar von Pessinus her, vgl. Liv. XXIX 10, 5. 14, 5. XXXIV 3, 8. XXXVI 40, 8. Fast Praenest. CIL I p. 316. 390. Ovid. fast. IV 179ff. Cic. de leg. II 21. 40; Cat. maior 45; de finib. bon. et mal. V 64, zahlreiche Inschriften CIL VI 488ff. nebst VI 4, 2 nr. 30777ff. Röm. Mitt. VI 110. Vgl. Wissowa Relig. u. Kult d. Römer 263ff. Preller Röm. Myth.³ II 54ff. Rapp und Drexler in Roschers Myth. Lex. II 1666ff. 2910ff. Mater I. bei römischen Dichtern: Lucret. II 611. Verg. Aen. LX 620. X 252. Stat. Theb. X 170 vgl. IV 292. VIII 221; silv. V 1, 223, weiteres bei Carter Epithet deor. 26; vgl. auch Catull. LXIII 80. Minuc. Felix Octav. 7, 23. 25, 9 u. a. Infolge der gelegentlichen Gleichsetzung von Ops und Rhea (Magna mater) spricht Tibull. I 4, 68 von Ops Idaea. Außerhalb Roms ist der Kult der Mater deum magna Idaea durch viele Inschriften bezeugt, von denen hier nur diejenigen genannt seien, die ausdrücklich das Beiwort I. enthalten, CIL XIV 41–43 (Ostia). 2790 (Gabii). 3470 (Marano am Anio). 3534 (Tibur). 2094 (Lanuvium). X 6075 (Formiae). LX 1540 (Beneventum). 424 (Venusia). 1153 (?Aeclanum). V 81 (Pola). 5862 (Mailand). II 179 (Lusitanien). VIII 1776 (Lares in Africa). 2633. 4846. 5524. 6955. 8203 (verschiedene Orte in Numidia). 8656 (Mauretania). XII 405 (Massilia). 1. 251. 357. 1311. 1782 (verschiedene Orte in Gallia Narbonensis); zweifelhaft III 5021 (Noricum). VII 618 (Britannia). Auf einem Altar aus Nikopolis in Bulgarien findet sich die Inschrift … ] Ἰδείας μεγάλη[ς μητρ]ὸς Διὶ Ἡλίῳ μεγά[λῳ], κυρί[φ Σεβαζίῳ ἁγ[ίῳ], Arch.-epigr. Mitt. X 241 nr. 6; vor Ἰδείας ergänzt Drexler bei Roscher Myth. Lex. II 2850, 20 υἱῷ, so daß I. als Mutter des Zeus Helios Sabazios bezeichnet wäre; besser erscheint eine Ergänzung wie ἳερεύς oder dgl.