Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Sohn des Ares
Band IX,1 (1914) S. 626627
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Ialmenos (Ἰάλμενος), Sohn des Ares und der Astyoche, der Tochter des Aktor. Mit seinem Bruder Askalaphos zog er als Anführer der Bewohner von Aspledon und dem minyeischen Orchomenos mit 30 Schiffen nach Troia (Hom. Il. II 511ff.; von Hyg. fab. 97 p. 91, 5 Schm. wird er der Sohn des Lycus, d. h. wie Schmidt wohl [627] richtig ergänzt, des Ares Lycus und der Pernis genannt; woher Hygin diese Angabe hat, ist nicht zu ermitteln). Nach Fick Griech. Personennamen² 427 wäre das Wort eigentlich ein Participium (ἰάλλω) und bedeutet soviel wie der Dahineilende, das ursprünglich mit Askalaphos zu dem Begriffe ,der dahinschießende Nachtvogel‘ verbunden war. Ob in dem Namen ursprünglich eine symbolische Bedeutung enthalten war (,der Wehklager‘ s. O. Müller Orchomenos I² 241, 4), läßt sich bei der dürftigen Überlieferung nicht bestimmen. Von besonderen Taten weiß die Ilias von ihm nur zu berichten, daß er sich unter den sieben Helden befand, denen die Außenwache des Schifflagers anvertraut war (IX 82). Diese Angaben bei Homer werden von den Späteren ohne weiteren Beischmuck wiedergegeben, so von Paus. IX 37, 7. Eustath. Il. II 511 p. 272. Hyg. fab. 159 p. 15 Schm.; fab. 97 p. 91, 6 Schm. Dictys Cret. I 13. Tzetz. Posthom. 86. Diktys weiß von ihm noch zu berichten, daß er mit fünf anderen Helden den idäischen Wald zur Leichenfeier des Patroklos fällte (III 12), und in dem Kampfe gegen Penthesilea deren Fußvolk gegenüberstand (IV 2, auch bei Tzetz. Posthom. 86). Apollodor erwähnt von ihm, daß auch er als Freier der Helena dereinst nach Sparta kam (III 130). Nach der Grabschrift, die in dem Aristotelischen Peplos (frg. Arist. ed. Heitz S. 314, 19) steht, lag er mit Askalaphos in Orchomenos (γῆ Μινυῶν κατέχει) begraben. Nach anderen Sagen wurde er nach dem Falle Troias mit seinen Leuten nach Osten verschlagen und siedelte sich am Pontus an. Von ihm leiteten sich die dort wohnenden Achaier später her, so bei Strab. IX 2, 42. Eustath. a. O. Pherekydes im Schol. Dion. Perieg. 685; angespielt wird auf diese Sage, ohne daß allerdings I. genannt wird, auch von Appian. bell. Mithr. 67 und 102 und von Dionys. perieg. 683, vgl. O. Müller a. O. und Gruppe Griech. Mythol. 645. Später erscheint er auch unter den Helden der Argonautensage, so bei Apollod. I 113. Ob dies auf uralte Stammsagen zurückgeht, wie O. Jessen Proleg. in Catal. Argon., Berol. 1889, 14 und Gruppe a. O. wollen, scheint mir zweifelhaft; wahrscheinlich haben die späteren Dichter die Helden der Argonautensage großenteils einfach aus Homer ergänzt; s. auch Seeliger bei Roscher Mythol. Lexik. II 1, 12.

[Gundel. ]