Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Figur der Ilias, Sohn des Ares und der Astyoche
Band II,2 (1896) S. 16081609
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2) Sohn des Ares und der Astyoche, nach Ilias II 511ff. Führer der Minyer von Aspledon und Orchomenos gemeinsam mit seinem Bruder Ialmenos (30 Schiffe). Beide Brüder kommen nur in jungen Partien der Ilias vor. Sie gehören IX 82 zur Aussenwache des Schiffslagers, A. kämpft XIII 478 an der Seite des Idomeneus tapfer gegen Aineias um den Leichnam des Alkathoos. Ilias XIII 518ff. (vgl. XV 110ff.) wird er von Deiphobos getötet, worüber sein Vater Ares in grosse Wut gerät, so dass ihn Athene nur mit Mühe abhält, gegen das Gebot des Zeus sich in die Schlacht zu stürzen, um den Tod des Sohnes zu rächen. Dieser Zug, welcher der sonstigen Parteistellung des Ares bei Homer widerspricht, beweist, dass A. als Sohn des Ares localboiotischer Überlieferung entnommen ist. Die Genealogie soll ihn wohl auch in diesem Falle [1609] nur als unterweltliches Wesen bezeichnen, obwohl er, wie viele verwandte Gestalten bei Homer, alle darauf bezüglichen Eigenschaften abgestreift hat. Wertlose späte Fabeleien sind es, was die Schriftsteller der hellenistischen und der Kaiserzeit an die wenigen Iliasstellen angesetzt haben. Dictys III 12 beschäftigt A. noch mit der Beischaffung des Holzes für den Scheiterhaufen des Patroklos und lässt ihn IV 2 noch gegen die Scharen der Penthesileia kämpfen. Bei Apollodor I 9, 16 erscheint er und sein Bruder unter den Argonauten, ebd. III 10, 8 und bei Hygin. fab. 81 unter den Freiern der Helena. Woher Hygin. fab. 97 und 195 als Namen der Eltern Lycus und Pernis hat, ist unbekannt. Eine thörichte Etymologie des Landesnamens Samaria wird von seinem Grabe abgeleitet bei Eustathios zu Ilias XV p. 1009, 31 (Samaria = σᾶμ‘ Ἄρεως, der pseudaristotelische Peplos 19 lässt beide Brüder in Boiotien begraben sein). Mythische Identität der beiden A. deutet O. Müller Minyer 241, 5 an.