2) Harpokration aus Argos, Platoniker, Schüler des Attikus (nach Procl. in Tim. 93 c I 305, 6 Diehl), der Zeit Marc Aurels angehörig, Verfasser eines Platonkommentars in 24 und eines Platonlexikons in zwei Büchern (Suid. s. Ἁρποκρατίων Ἀργεῖος). Suidas nennt ihn συμβιωτὴς Καίσαρος, woraus man nicht auf Identität mit dem gleichnamigen Grammatiker, dem Lehrer des Kaisers Verus (Hist. aug. Ver. 2) schließen darf. Die Erklärung des Mythos im 10. Buch der Republik (Procl. in Plat. remp. ed. Kroll II 96, 12) war wohl in dem von Suidas genannten großen Platonkommentar enthalten. H. folgte seinem Lehrer Attikus in der zeitlichen Auffassung der Weltschöpfung im Timaios (die Welt ist, weil geschaffen, ihrer Natur nach vergänglich, unvergänglich nur durch Gottes Willen, Schol. Vat. z. Procl. in remp. II 377, 15 Kroll), dem Numenius in der Lehre von den drei Göttern und der Annahme eines doppelten Weltschöpfers (Procl. in Tim. I 304, 22 Diehl), sowie in der Ableitung des Bösen aus dem Leibe (Iambl. de anima bei Stob. Ecl. I 375, 15. 380, 14 W.). Vgl. Aen. Gaz. p. 16 Barth. Herm. in Phaedr. p. 75 Ast. Zeller Phil. d. Griech. IV³ 803. 805, 1. V³ 216, 4. 223.