RE:Gulussa
Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft | |||
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Sohn des Massinissa, numidischer König 150 v. Chr. | |||
Band VII,2 (1912) S. 1932–1933 | |||
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Gulussa (Γολόσσης), zweiter Sohn des Numiders Massinissa, war vor Ausbruch des dritten Panischen Krieges, 150 v. Chr., als Gesandter [1933] seines Vaters in Karthago (Appian. Pun. 70) und wirkte dann in dem darauffolgenden Kriege gegen Karthago mit (Appian. a. O. 73). Als Massinissa starb (149/8 v. Chr.), folgte er ihm mit seinen Brüdern Micipsa und Mastanabal nach. Da er kriegerisch war, ward ihm das Heerwesen übergeben (Appian. a. O. 106). Er führte dann bei der Belagerung Karthagos das numidische Kontingent, das den Römern zur Hilfe kam, und wird hier mehrfach erwähnt (Appian. a. O. 108f. 126), zuletzt aus Anlaß einer Unterredung, die er mit dem karthagischen Feldherrn Hasdrubal hatte. Dieser versuchte durch G.s Vermittlung billige Bedingungen zu erhalten (Polyb. XXXVIII 7. Diodor. XXXII 22). Polybios ist mit ihm in persönliche Berührung gekommen (Polyb. XXXIV 16 bei Plin. n. h. VIII 31). Er starb vor seinem älteren Bruder Micipsa (vor 118 v. Chr.) (Sallust. Ιug. 5, 6). Sein Sohn war Massiva (Sallust. a. O. 35).
Nachträge und Berichtigungen
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Band S III (1918) S. 866 | |||
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- S. 1932f. zum Art. Gulussa:
Gleich den anderen nordafrikanischen Königen ist auch G. von den Landeseinwohnern noch Hunderte von Jahren nach seinem Tode göttlich verehrt worden. Dies ergibt sich aus der Inschrift CIL VIII 3*,[1] die nach der Bemerkung zu CIL VIII 17159[2] (Suppl. 1 p. 1631) mit Unrecht verdächtigt worden ist. Der Stein mit der Inschrift wurde von einem französischen Leutnant entdeckt und abgeschrieben bei den Sellaouas zwischen Ain-Beida und Guelma, in einem ,Gourbi' in der Ebene der Sotaras (gemeint ist wohl der Stamm der Settara, bei dem alten Ort Gadiaufala in Numidia; s. CIL VIII Tab. II Def). Die mangelhafte Lesung der Inschrift läßt eine Weihung Genio col(oniae) ... Gulu[ss]ae Nu[midiae] reg[i Mas]sin[issae] fil(io) usw. erkennen. Vgl. die Art. Hiempsal und Iuba.
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Band R (1980) S. 119 | |||
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