Gumathene, Landschaft im nordwestlichen Mesopotamien, deren Namen nur Ammian. Marc. XVIII 9, ein über genaue Ortskenntnis verfügender Berichterstatter, überliefert. Ammian verlegt in diese nach ihm sehr fruchtbare Gegend das durch seine Thermen bekannte Abarne, das heutige Tschermīk, einen Flecken zwischen Euphrat und Āmid-Dijārbekr, nördlich von Sūwerek; vgl. dazu oben Suppl. Heft I S. 1, ferner Gelzer Georg. Cyprius 160–161 und Hübschmann Indogerm. Forsch. XVI 464 (s. Ĵermuk). Durch diesen Fixpunkt sind wir im stande, die Lage von G. annähernd zu bestimmen; es kann sich nur um einen Landstrich westlich vom Euphrat, östlich der Linie Dijārbekr-Ḳarāģa-Dagh und etwa nördlich von Süwerek handeln, mithin um den südlichen Teil der Landschaft Sophene. So auch in Kieperts Atlas antiquus (pl. Asia citerior) eingetragen. Mit dem Namen G. ist vielleicht arab. al-Ġūma (syr. Gūmthā, sonst ein Wort für ,Grube‘, also etwa ,Einbuchtung‘ ?) zu identifizieren, das die arabischen Autoren des Mittelalters als Bezeichnung einer Gegend östlich von Ḥaleb (Teil des Ἁfrīntales) und zweier Distrikte im Libanon (Ġūmat Bašarīja und G. Ἁkkār) kennen. Ġūma (Gūmthā) dürfte einen alten Gaunamen mit ursprünglicher Appellativbedeutung darstellen. Vgl. für die syrischen Ġūma’s G. le Strange Palestine under the Moslems (Lond. 1890) 60. 352. 466 und beachte auch Sachau S.-Ber. Akad. Berl. 1892, 328, sowie M. Hartmann Das Liwa Haleb (Berl. 1894) 97.