Gange (Γάγγη). 1) Im Delta des gleichnamigen Stromes gelegen, Hauptstadt und Königsburg der Gangaridai (s. Gandaridai), Ptolem. VII 1, 81. In dem anonymen Periplus des Erythräischen Meeres (Geogr. Gr. min. I) § 63 heißt sie ὁ Γάγγης, ist also völlig identisch mit dem Fluß. Sie ist das wichtigste Emporion der Gangesländer, der Umladeplatz der ozeanischen und der Flußschiffahrt, die Vermittlerin des binnenländischen und überseeischen Handels namentlich mit Malabathronblättern, Nardenöl, Pfeffer, Gold und den berühmten baumwollenen Stoffen, die nach dem Ganges hießen. Dadurch wird G. als die antike Vorläuferin Kalkuttas charakterisiert, ohne daß sich indessen seine genaue Lage im Delta angeben ließe; alle hierüber geäußerten Vermutungen
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bleiben besser auf sich beruhen (vgl. über sie Mc Crindle Ancient India by Ptol. 174f.). Der Name G. ist der Stadt wahrscheinlich von den griechischen Kaufleuten beigelegt worden, wie namentlich die mit dem Strome völlig gleichlautende Form des Periplus beweist; jedenfalls hat der Name des Volkes und Staates nichts weder mit der Stadt noch mit dem Fluß zu tun, er lautete vielmehr Gandaridai. Offenbar hat Plinius VI 65 (nach Megasthenes) die einheimische Bezeichnung der Stadt aufbewahrt: novissima gente Gangaridum Calingarum, regia Pertalis vocatur.