2) ... T]i- oder Cn. f(ilio) Pom(ptina) Firmo, [IIIIvir(o) v(iarum)] c(urandarum) – nach Brassloffs Aufstellungen (Österr. Jahresh. VIII 1905, 65ff.) müßte man eher [Xv(iro) stl(itibus) iudi]c(andis) ergänzen –, tr(ibuno) mil(itum) leg(ionis) IIII [Scyth(icae)] – der Name der IV Macedonica kann hier nicht gestanden haben, da diese wegen ihres schimpflichen Verhaltens im Bataverkriege von Vespasian kassiert wurde –, [v]ic(e) leg(ati) Aug(usti) Vesp(asiani) – dies dürfte nach einer Bemerkung Bormanns die richtige Ergänzung sein –, q(uaestori) Aug(usti), orn(amentis) [p]raetoricis a senatu auctorib(us) [I]mperatorib(us) Vesp(asiano) et Tito adlect(o), [ab eisd(em) I]mperator(ibus) d(onis) d(onato) coron(is) III, aur(ea), [mur(ali) oder vall(ari), classic]a, hast(is) pur(is) III, praetor(i), [d(ecreto)] d(ecurionum). Inschrift aus Arretium, CIL XI 1834[1] (vgl. Bormanns Anm.) = Dessau 1000. Firmus scheint als Militärtribun der IV Scythica, die in Syrien garnisonierte, von Vespasian außerordentlicherweise an die Spitze dieser Legion gestellt worden zu sein (vgl. Mommsen St.-R. II3 701, 4). In dieser Stellung wird er dem Flavischen Kaiserhause hervorragende Dienste, vielleicht nicht allein militärischer Art, geleistet haben: wir wissen nicht, ob zur Zeit der Erhebung Vespasians (vgl. Tac. hist. II 82. III 52) oder im Verlaufe seiner Regierung, etwa bei dem Konflikt, der 76/77 mit den Parthern ausbrach, aber bald beigelegt wurde (vgl. Schiller Gesch. d. röm. Kaiserzeit I 513). Weder Tacitus in den Historien noch Josephus
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in den entsprechenden Abschnitten des Jüdischen Kriegs gedenken seiner oder der von ihm geführten Legion. Jedenfalls unmittelbar nach seinem Kommando fungierte er als quaestor Augusti und erhielt nun auf Antrag des Vespasian und Titus – letzterer war im August 70 zum Imperator ausgerufen worden – vom Senate die ornamenta praetoria sowie gleichzeitig von den Herrschern die seinem jetzigen Rang (Quaestorier mit praetorischen Insignien) entsprechenden militärischen Auszeichnungen (fällt sein Militärtribunat mit Vespasians Regierungsantritt zusammen, so war er vermutlich im J. 70 Quaestor und bekam die dona militaria im J. 71 beim Triumph der Imperatoren). Schließlich wurde F. Praetor; die tribunicisch-aedilicische Rangstufe hatte er übersprungen; seine ornamenta praetoria dürften ihm das Recht dazu gegeben haben.
Von senatorischen Zeitgenossen des F., die dasselbe Cognomen führen, kennen wir C. Tullius Capito Pomponianus Plotius Firmus, cos. 84 (s. Prosop. imp. Rom. III 338 nr. 271) und P. Avilius Firmus, Legaten von Lykien unter Vespasian oder Titus (IGR III 521). Für eine Identifizierung mit dem Letzteren könnte sprechen, daß sich in Arretium – nach dem Fundort der Inschrift und der Tribus des F. ohne Zweifel seiner Heimatstadt (vgl. Dessau Prosopogr. II 60 nr. 123) – die Grabschrift eines P. Avillius Phileros fand (CIL XI 1852;[2] ebd. 1853 ein L. Avillius Proculus).