Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Personifikation des Malariafiebers in Rom
Band VI,2 (1909) S. 20952096
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Febris, göttliche Verkörperung des Malariafiebers (über dessen Bedeutung für das alte Italien s. Nissen Ital. Landesk. I 413ff.), die ebenso zur Abwehr der Krankheit verehrt wird (Febrem autem ad minus nocendum templis colebant Val. Max. II 5, 6) wie Volcanus zur Abwehr der Feuersbrünste und Robigus zur Abwehr der Rostkrankheit des Getreides und darum als verwerfliches Beispiel des an eine böse und feindliche Gewalt gerichteten Gottesdienstes (zusammen mit Robigus oder Pallor) häufig von den christlichen Apologeten angeführt wird (die Stellen bei Wissowa Religion und Kultus d. Römer 197, 9). Ihr Kult ist gewiß schon so alt, wie die älteste Niederlassung auf römischem Boden, denn ihr Hauptheiligtum (fanum) lag auf dem Palatin (Val. Max. a. a. O. Cic. de nat. deor. III 63; de leg. II 28. Plin. n. h. II 16. Aelian. v. h. XII 11; auch die Erwähnungen ohne Ortsangabe bei Seneca Apocol. 6. Augustin. c. d. III 25, [2096] vgl. IV 15. Theodor. Prisc. Phys. 3 p. 250 Rose gehen wahrscheinlich auf diese Kultstätte, vgl. Hülsen-Jordan Röm. Topogr. I 3 S. 45, 31), außerdem erwähnt Val. Max. a. a. O. deren noch zwei, das eine auf dem Quirinal in summa parte vici Longi (Hülsen-Jordan a. a. O. 418), das andere in area Marianorum monumentorum (Lage unbekannt, vielleicht auf dem Esquilin, vgl. O. Gilbert Gesch. u. Topogr. d. Stadt Rom III 98, 3), und fügt hinzu, daß dahin (er nennt speziell das quirinalische fanum) remedia, quae corporibus aegrorum adnexa fuerant, deferebantur. Weihinschriften an F. fehlen, dafür haben wir Dedikationen an die von F. abgespaltenen Personifikationen der beiden Hauptarten des Wechselfiebers, der febris tertiana und quartana (Cels. de med. III 3), aus Habitancum in Britannien CIL VII 999[1] deae Tertianae sacrum Ael(ia) Timothea und aus Nemausus CIL XII 3129[2] Quartane votum reddet libens merito Byrria Severilla) auch bei Iuvenal. 4, 57 iam Quartanam sperantibus aegris ist vielleicht an die Göttin zu denken, während man bei Theod. Prisc. a. a. O. quod certanas Saturni filias affirmavit antiquitas im Zweifel sein kann, ob certanas in Quartanas (so Neuenar) oder in Tertianas (so Rose) zu verbessern ist.

Anmerkungen (Wikisource)

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  1. Corpus Inscriptionum Latinarum VII, 999.
  2. Corpus Inscriptionum Latinarum XII, 3129.