Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Insel im arabischen Meerbusen
Band VI,2 (1909) S. 16991700
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Exusta insula (Plin. n. h. VI 175 nach Iuba; vgl. Solin 56), im Arabischen Meerbusen, die Κατακεκαυμένη νῆσος im Peripl. mar. Er. 20 und bei Ptolem. VI 7, 44. Irrtümlich bezeichnet Detlefsen, getäuscht durch das promunturium Indorum des Plinius, noch in seiner jüngsten Ausgabe (Die geogr. Bücher des Plinius, 1904) die E. als insula Indiae (Index 221). Aber jenes promunturium ist, wie Plinius selbst ausdrücklich angibt, das promunturium Drepanum, also jenes ägyptische Vorgebirge im Arabischen Meerbusen, das Ptolemaios IV 5. 14 (nach Ἀρσινόη und Κλύσμα und vor Μυὸς ὅρμος) als Δρέπανον ἄκρον anführt; Detlefsen (ebd. 218) bezeichnet es natürlich als promonturium Indiae. Gegen diese Verlegung der ganzen Lokalität (s. noch Detlefsen zu Lepte, Malichu, India, Scaeneos und Sadanus) spricht auch der unbestreitbare Zusammenhang der Pliniusstelle. Der Name bezeichnet vulkanische Natur (s. u. a. Fabricius Ausg. d. Periplus 138). Auf der Fahrt von den ägyptischen Häfen (der von Iuba bezeichnete Seeweg ist derselbe wie der des Periplus) hielten sich die Schiffe, wie jetzt noch die Dampfer (s. Sprenger Die alte Geogr. Arabiens 12. 68), zuerst näher an die afrikanische Küste, von Ptolemais Theron (ʿAḳīḳ ṣaġīr, 18° 15′ Br.) an nahmen sie ihren Kurs südöstlich gegen die arabische Küste zu, [1700] und zwar bis gegen die Κατακεκαυμένη (nach dem Periplus); ‚von dort an wohnen an der Küste gesittetere Menschen, welche Viehzucht treiben‘. Mit der E. identifiziert Sprenger 69 die heutige Insel Disān, 16° 56′ Breite (gegen Vincent, der sie in dem [vulkanischen] Ǧebel et-ṭair, 15° 31′, erblickt; s. auch C. Müller z. d. St., nach Ritter XII 671f., und Fabricius 138). Sprenger betont den Ausdruck bei Plinius recto cursu praeter Exustam (‚abseits von der geraden Linie, die Ptolemais und Palindromus prom. verbindet‘) und weist (nach der Admiralitätskarte) auf die dangerous patches vor der Insel und auf die südlich von ihr gelegenen Inselchen, Klippen und Sandbänke hin, so daß man sich hüten müsse, der Disāninsel zu nahe zu kommen. Doch seine Ansicht, daß man ‚daher von der E. den Lauf von Südosten nach Süden ändernd gerade auf Gabalalṭayr zusteuert; deswegen sagt Plinius ad Malchu insulam; auch die Dampfer kommen ad Malchu insulam, d. h. ganz nahe an diesem Felsen vorüber (69)‘, verliert an Boden durch die hsl. Verhältnisse an der Pliniusstelle (s. Detlefsen a. a. O. z. d. St.), denn ad erscheint gar nicht begründet. Über die Stelle des Ptolemaios, besonders die Maßangaben, s. Sprenger 69f.

[Tkač. ]