Edones (Ἠδωνοί und Ἢδωνες oder Ἠδῶνες, auch Ὂδωνες usw.), thrakisches Volk am untern Strymon, wo die Athener bei den ‚neun Wegen‘ Amphipolis gründeten, s. d. Bd. I S. 1949ff. Als ihr König in mythischer Zeit galt der aus dem Sagenkreise des Dionysos bekannte Lykurgos (s. d.), weshalb der Name des Volkes oft bei Dichtern erwähnt und hier wohl auch gleichbedeutend mit thrakisch gebraucht wird, s. Aisch. frg. Edon. Soph. Ant. 938. Lykophr. 419 mit Schol. und Tzetz. (der willkürlich Ἢδωνες und Ἠδωνοί unterscheidet). Verg. Aen. XII 365 mit Schol. Hor. οd. II 7, 27. Ovid. met. XI 69; trist. IV l, 42 mit Burmanns Noten. Prop. I 3, 5. Geschichtlich werden sie zuerst in den Perserkriegen genannt, Aisch. Pers. 493. Her. V 11. 124. VII 110. 114. IX 75, dann wieder in den Kämpfen der Athener am Strymon und im Peloponnesischen Krieg, Thukyd. I 100, 3. II 99, 4. IV 102. 107, 3. 109, 4. V 6, 4. Diod. XI 70, 5. XII 68, 2. Später sind sie im Hellenismus aufgegangen. Vgl. noch Strab. X 471. XV 687. Plin. IV 40. Ptolem. III 12, 28 (13, 31). Steph. Byz. Nach Hesych. Ἠδωνίς· ἡ Θάσος τὸ πάλαι müssen auch auf Thasos früher E. gewohnt haben. Von Neueren s. Giseke Thrak.-pelasg. Stämme der Balkanhalbinsel und besonders Tomaschek Die alten Thraker I 37ff.