Dodonaios (Δωδωναῖος), Beiwort des Zeus von seinem alten Cult in Dodona. Die eigentliche Epiklesis im dodonaeischen Zeuscult ist Naios, wie die zahlreichen Weihinschriften (Carapanos Dodone 40ff.) und die Orakelsprüche (z. B. Demosth. XXI 53) lehren. Aber wer fern von jenem Ort des Beherrschers von Dodona (Δωδώνης μεδέων Hom. Il. XVI 234. Carapanos a. a. O. 39 tab. XXII) gedenkt, ruft ihn auch an unter der Epiklesis D., wie schon Achilleus bei Hom. Il. XVI 233. Und so findet sich denn das Beiwort D. recht oft, bei Dichtern: Pind. frg. 57; in Inschriften CIG 1822. Carapanos a. a. O. 79 tab. XXXVII 4; in der Prosa: Plat. Phaidr. 275 B, Deinarch. 178. Hypereid. p. Euxen. XXXV Demosth. XVIII 253; epist. I 16. IV 3. Plut. Themist. 28; ferner bei Grammatikern und Erklärern: Schol. Hom. Il. II 750. XVI 233. Steph. Byz. s. Δωδώνη, wo D. auch in Citaten aus Apollodoros und Demon vorkommt. Etym. M. 293, 2. Anon. Ambros. 28; Laur. 24 = Schoell-Studemund Anecdota I 265. 266. Eustath. Comm. in Dionys perieg. 429. Eustath. Hom. 335, 58. Hesych, der auch eine Nebenform Dodoneus (Δωδωνεύς) anführt. Suid. u. a. In dem genannten Homervers (Il. XVI 233) schrieben statt Δωδωναῖε einige Βωδωναῖε (Steph. Byz. s. Βωδώνη und Δωδώνη. Schol. Hom. Il. XVI 223; vgl. o. Bd. III S. 593 Artikel Bodone, Bodonaios), Zenodot dagegen schrieb Φηγωναῖε – ἐπεὶ ἐν Δωδώνη πρῶτον φηγὸς ἐμαντεύετο (Steph. Byz., bei dem auch Suidas als Beleg für den Zeus Phegonaios citiert wird, Schol. Hom. Il. XVI 233), eine andere Spielerei mit diesem Verse findet sich bei Plut. quomodo adul. poet. audire deb. 31 E. Apollodor. bei Steph. Byz. leitet die Epiklesis D. davon ab, ὅτι δίδωσιν ἡμῖν τὰ ἀγαθά, vgl. Schol. Hom. Il. XVI 233. Über den ganzen Cult des Zeus in Dodona vgl. die Artikel Dodona und Naios.