Arverni (Ἀρόερνοι Apollod. bei Steph. Byz., Ἀρούερνοι Strab. Ptol.), gallisches Volk in Aquitanien am Cevennagebirge, in der jetzigen Auvergne. Zu Caesars Zeit (b. G. VII 8) trennte sie der Cevenna mons von den Helviern im narbonensischen Gallien. Nach Strab. IV 191 sassen sie am Liger, nach Ptol. II 7, 12 gehörte nur ein Teil der A. zu Gallia Aquitanica, II 8, 11f. giebt er als den Arvernern, οἳ παροικοῦσι τὰ Κέμμενα ὄρη, benachbart die Segusiavi und Aedui an. Ἔθνος μαχιμώτατον nennt Apollodoros bei Steph. Byz. s. Ἀρόερνοι die A., nach Strab. IV 190ff. waren sie einst das mächtigste Volk im südlichen Gallien, noch zu Caesars Zeit sehr bedeutend und wohlhabend (b. G. I 31, vgl. VII 4. 76. Liv. V 34. XXVII 39). Zuerst wurden sie von Domitius Ahenobarbus und Fabius Maximus geschlagen im J. 121 (Fasti triumph. a. 634. CIL I 1² p. 49. 53. Strab. a. O. Caes. I 45. Plin. n. h. VII 166; vgl. Mommsen R. G. II 161f. Desjardins Géogr. de la Gaule II 275ff.), ihr König Bituitus gefangen (Liv. epit. LXI, vgl. Oros. V 14. Val. Max. IX 6, 3. Vell. Pat. II 10. Florus I 37). Von den Römern immer mit besonderer Schonung behandelt (sie rühmten sich auch gleicher Abstammung mit den Römern, Lucan. I 427. Sidon. Apoll. ep. VII 7), erscheinen sie noch bei Plinius n. h. IV 109 als unabhängiges Volk. Ihre Hauptstadt heisst bei Strab. IV 191 Νεμωσσός, bei Ptol. II 7, 12 u. a. Augustonemetum (s. d.), das heutige Clermont-Ferrand (dép. Puy-de-Dôme). Südlich davon lag das von Caesar mehrfach erwähnte Gergovia (s. d.). Vgl. Desjardins a. O. II 423f. Allmer Rev. épigr. 1891, 88ff. 110. Weitere Zeugnisse, namentlich aus späterer Zeit bei Holder Altkelt. Sprachschatz s. v. Inschriftliche Zeugnisse [1489] Boissieu Inscr. de Lyon p. 86. Hübner Exempla 608. Bull. épigr. II 212 u. ö.