Neueste Litteratur der Fränkischen Geschichte und Rechte (Journal von und für Franken, Band 1, 3)

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Autor: Diverse
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Titel: Neueste Litteratur der Fränkischen Geschichte und Rechte
Untertitel:
aus: Journal von und für Franken, Band 1, S. 354–360
Herausgeber: Johann Caspar Bundschuh, Johann Christian Siebenkees
Auflage:
Entstehungsdatum:
Erscheinungsdatum: 1790
Verlag: Raw
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Erscheinungsort: Nürnberg
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Quelle: UB Bielefeld, Commons
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XIV.
Neueste Litteratur der Fränkischen Geschichte und Rechte.[1]


1.
Verzeichnis von Nürnbergischen Potraiten aus allen Ständen, gefertiget von G. W. Panzer Auf eigne Kosten. Nürnberg, gedruckt mit Bielingischen Schriften, 1790. 4. 35. Bogen.
Dieses Verzeichniß ist in seiner Art vielleicht einzig, da wohl keine Teutsche Stadt eine solche große Menge von Portraiten aufweisen kann, als Nürnberg. Es ist aber auch in andern Betrachtungen merkwürdig: weil Herr Schaffer Panzer diese Sammlung, welche ein enggedrucktes Verzeichniß von anderthalb Alphabeten füllt, einige wenige Blätter ausgenommen, selbst besitzt, und seit wenigen Jahren zusammengebracht hat; ferner weil es Beyträge zur Kunstgeschichte liefert, u. auch auswärtige Sammler von Kupferstichen dasselbe nutzen können, so wie der Historiker manchfaltigen| Gebrauch davon machen kann. In Ansehung des letzten ist jedoch Vorsicht anzuwenden, da manche Kupferstiche und deren Unterschriften nicht gleichzeitig sind, und daher kein vollgültiges Zeugniß abgeben können.


2.
Neue Beyträge zur Litteratur, besonders des sechzehnten Jahrhunderts, Freunden der Kirchen- Gelehrten- und Büchergeschichte gewidmet, von Georg Theodor Strobel, Pastor zu Wöhrd. Ersten Bandes erstes und zweytes Stück. Nürnberg und Altdorf bey Monath und Kußler. 1790. 190 und 191 S. in 8.
Aus dem ersten Stück gehört zur Fränkischen Geschichte: S. 91. ff. Protokoll eines wegen des Osiandrismi zu Nürnberg gehaltenen Gesprächs vom J. 1554, welches der Präses desselben, Hieronymus Baumgärtner, selbst aufgesetzt hat. Man sieht daraus, sagt der Herausgeber, daß schon damahls theologische Streitigkeiten mit vielen Leidenschaften geführt worden, daß gelehrte Männer nicht frey von menschlichen Schwachheiten seyen, daß ein Colleg auf des andern Predigten gelauert habe, etwas ketzerisches aufzufinden, und daß das Lesen| der Schriften, die man einmahl für irrig und von der Orthodoxie abweichend erklärt hatte, für höchst strafbar angesehen wurde. – S. 184 wird von dem großen Wehrt, welchen Reglomontans Ephemeriden hatten, eine Anekdote erzählt. Das Exemplar wurde schon zu seiner Zeit um 12 Goldgulden verkauft.

Im zweyten Stück S. 188 werden zu dem Leben Joh. Froschens Nachträge gemacht.


3.
D. Christoph Wilh. Jakob Gatterers Technologisches Magazin. Ersten Bandes erstes Stück. Memmingen, bey Andr. Seyler. 1790. in 8.

Für die Fränkische Bibliothek zeichnen wir aus diesem neuen Magazin folgendes aus:

Ordnung der Meister des Rothschmied-Handwerks zu Nürnberg vom J. 1694. S. 91-122.

Nürnbergische Verordn. gegen die Pfuscher oder Stümpler auf dem Lande renov. den 8. Jul. 1784. S. 129. 130.

Nürnberg. Patent wegen des Lumpenhandels vom 24 Apr. 1782. S. 150–152.

| Nürnberg. Verbot des Tobackschmauchens auf den Gassen und bey der Arbeit der Arbeitsleute. renov. den 25 Nov. 1780. S. 157. 158.

Preise der Marmorwaaren zu Bayreut. S. 172–175.

Preise der hölzernen Spielwaare der Salzburger zu Altdorf bey Nürnberg: S. 177–180.

Gewerbliste von Nürnberg von den Jahren 1720, 1781 und 1785. S. 181–194

Eine Anfrage, durch das Nürnberger Stadtrecht veranlaßt: Sind in Nürnberg oder an andern Orten ehemahls auch Mädchen ordentlich in die Lehre bey den Handwerkern genommen worden? S. 226

Vergleichung der alten Nürnberg. Münzsorten mit den jetzigen. S. 229 und 230 (aus Herrn von Murrs Journal.)


4.
Schattenrisse der jetzt lebenden Altdorfischen Professoren nebst einer kurzen Nachricht von Ihren Leben und Schriften. Altdorf im Verlag Joh. Paul Meyers, Universitäts-Buchdruckers. 1790. 7 Bogen nebst 16 Silhouetten.
| Die Schattenrisse, welche der zweyte Lehrer an der dasigen Teutschen Stadtschule, Hr. Müller, gezeichnet hat, sind, bis auf einige wenige, sehr ähnlich; die Lebensbeschreibungen sind in Ansehung der Ausführlichkeit sehr ungleich, wie es aus dem Grunde nothwendig war, da die meisten Professoren selbst ihr Leben beschrieben, ob sie gleich fast durchgehends in der dritten Person reden. Aus den genauen Schriftenverzeichnissen läßt sich das gelehrte Teutschland ergänzen. S. 45 ist jedoch nach N. 6 des juristischen Magazins, welches 1782. und 83 zu Jena erschienen, 1 und 2 Band ausgelassen, und N. 7 hat den Titel: Neues juristisches Magazin.


5.
Johann Müllners, ehemaligen nürnbergischen Rathsschreibers, Relation von der Reichsvesten, und derselben anhangenden Reichsvogtey und Zugehörungen. Frankfurt und Leipzig, in allen Buchhandlungen Teutschlands zu haben. 1790. 4. 4 Bogen.
Dieses von dem 1634 verstorbenen Rathsschreiber M. verfertigte Werk, welches aus 22 Relationen oder Abhandlungen über das Staatsrecht und die Geschichte Nürnbergs besteht, ist durch Abschriften bereits| sehr vervielfältigt. Ganz ist es noch nie gedruckt worden; aber manche einzelne Stücke desselben sind bereits einzeln oder in andern Werken abgedruckt. Die Privatabschriften sind selten fehlerfrey. Dieser Vorwurf trifft auch die Handschrift, aus welcher der gegenwärtige Abdruck der ersten Relation veranstaltet worden ist, wie im LXVII. Stück der Nürnbergischen Gel. Zeit. vom gegenwärtigen Jahr bereits ist bewiesen worden. Es ist zu wünschen, daß man in Nürnberg selbst, zum Besten des historischen Publicums, einen fehlerfreyen Abdruck aus des Verfassers Originalexemplar veranstalten, und denselben mit den nöthigen Zusätzen und Berichtigungen versehen möge.


6.
Chr. Gottl. von Murr Beyträge zur Geschichte des dreyßigjährigen Krieges, insonderheit des Zustandes der Reichsstadt Nürnberg, während desselben. Nebst Urkunden und vielen Erläuterungen zur Geschichte des berühmten kaiserlichen Generalissimus Albrechts Wallensteins, Herzogs zu Friedland. Mit einer Kupfertafel. Nürnberg, in der Bauer- und Mannischen Buchhandlung. 1790. 398 S. in 8.
Zur Fränkischen Geschichte gehört vornämlich der erste Artikel: Chronologische| Nachrichten vom Zustande der Reichsstadt Nürnberg währender Zeit des dreyßigjährigen Krieges. Damahls abgefaßt von Hanns Hieronymus von Murr, und von 1647 an von Hieronymus von Murr fortgesetzt, von dem Herausgeber aber mit Anmerkungen begleitet. Dieses gleichzeitige Tagebuch geht vom 10 März 1619 bis zum 28 Aug. 1650, und enthält auch die Geschichte des Friedensexecutionstags. Es sind S. 44 die beyden Schenkungsbriefe Kg. Gustav Adolfs an die Stadt Nürnberg über das Teutsche Haus, die übrigen in der Stadt gelegenen Höfe und Häuser und die Bambergischen Güter zwischen der Rednitz, Schwarzach und Schwabach eingerückt, welche nur eine vorübergehende Wirkung hatten. – S. 46 steht die herzliche und rührende Antwort des Königs an die Deputirten des Nürnbergischen Raths, welche ihm das Geschenk überreichten. Dieses Tagbuch bestättigt, wie viel Nürnberg von den Durchzügen der Kriegsvölker, der Versorgung der Schwedischen Armee und sonst in diesem Kriege gelitten. 1632 wurde dem König ein Vorlehen von zwey Tonnen Goldes von der Stadt gegeben. Der Geschichtschreiber Wallensteins und des 30jährigen Kriegs findet hier gute Materialien gesammelt und manches vorgearbeitet.





  1. Da bey aller Aufmerksamkeit uns doch manche, zumahl von kleinen, in diese Rubrik gehörigen Schriften entwischen könnte, so wird jeder Leser unsers Journals uns verbinden, welcher dieselben an die Verlagshandlung einsenden will.     d. H.