Meine Kinderjahre (Fontane)/Große Gesellschaft

Wie wir in unserem Hause lebten Meine Kinderjahre
von Theodor Fontane
Was wir in Haus und Stadt erlebten
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[150]
Zehntes Kapitel.
Wie wir in unsrem Hause lebten (Fortsetzung).
„Große Gesellschaft“.


Etwa um eben diese Zeit begann auch das gesellschaftliche Leben und zwar in Gestalt einer Reihe von Woche zu Woche wiederkehrender Gastereien. Ueber diese Gastmähler, unter denen manches insoweit dem des Belsazar glich, als eine Geisterhand schon den Bankrutt des Gastgebers an die Wand schrieb, habe ich in ihrer Totalität nur immer berichten hören, was aber von diesen mal kleineren mal größeren Gesellschaften auf speziell unser Haus entfiel, das habe ich mit Augen gesehen und davon will ich in Nachstehendem erzählen.

Waren wir an der Reihe, so bemächtigte sich des ganzen Hauses eine feierliche Stimmung, die mit der Stimmung bei Hochzeiten eine gewisse Aehnlichkeit hatte, wie denn auch die bekannte Dreitheilung von Polterabend, Hochzeit und Lendemain [151] in der Gestalt von Vorbereitungstag, eigentlichem Festtag und Resteressen wiederkehrte. Welchem dieser drei Tage der Preis gebührte, mag unentschieden bleiben, doch glaube ich fast, daß mir der erste Tag der liebste war. Er verlief zwar unmateriell und entsagungsreich, hatte dafür aber die Vorahnung kommender Herrlichkeiten.

An diesem Vorbereitungstage erschien, wie in allen anderen Häusern, so auch bei uns die Wittwe Gaster, eine renommirte Kochfrau. Sie vereinigte Behagen und Würdigkeit in ihrer Erscheinung und wurde, dieser letzteren Eigenschaft entsprechend, mit Respekt und unbedingtem Vertrauen behandelt. Sie lebte, bei begreiflicher Abneigung gegen alles das (besonders Süßigkeiten,) was sie tagaus tagein zu produziren hatte, beinah ausschließlich von Rothwein und entlehnte das Wenige, was sie nebenher noch an Nahrung brauchte, dem beständigen Fettwrasen in dem sie stand. Ihr Eintritt in unser Haus war für mich gleichbedeutend mit Postofassen in Nähe der Küche, wo nun Alles, was sich vollzog, von mir beobachtet, beziehungsweise bewundert wurde. Den Anfang machte immer die Herstellung eines Baumkuchens. Als die Gaster, die darüber Buch führte, den Tausendsten fertig hatte, gaben ihr die Swinemünder Hausfrauen ein wohlverdientes Fest. [152] Es giebt auch heute noch Baumkuchen, gewiß; aber die jetzigen sind Entartungen, schwächliche, schwammartige Bleichenwangs, während die damaligen eine glückliche Festigkeit hatten, die sich, an den gelungensten Exemplaren, bis zur Knusprigkeit steigerte, begleitet von einer vom dunkelsten Ocker bis zum hellsten Gelb reichenden Farbenskala. Ich war immer glücklich, dem Werdeprozeß solches Baumkuchens zusehen zu können. Auf einem riesigen Herde befand sich, nach der Wand hin, ein aus Ziegelsteinen aufgemauertes niedriges Halb-Gewölbe, das, nach oben zu dachartig vorspringend, nach unten zu schräg zurücktrat. An dieser zurücktretenden Stelle zog sich ein wohl 4 Fuß langes schmales Kohlenfeuer hin, an das nun zwei kleine Eisenständer mit aufgelegtem Bratspieß und Drehvorrichtung herangerückt wurden. Der auf diesen Ständern ruhende Spieß aber gab sich nicht einfach als solcher, vielmehr war ihm ein seiner ganzen Länge nach ausgehöhlter und nach außen hin mit gefettetem Papier überzogener Holzkegel aufgeschoben, der bestimmt war, die Seele des herzustellenden Baumkuchens zu bilden. Und nun, mit Hilfe eines an einem langen Stocke steckenden Blechlöffels, begann das Aufgießen eines dünnflüssigen, anfangs immer wieder herabtröpfelnden Teiges, so daß das eingeschlagene Verfahren [153] eine ganze Zeit lang wie vergeblich erschien. Von dem Augenblick an aber, wo die Teigflüssigkeit konsistenter und das Abtropfen langsamer wurde, regten sich auch die Hoffnungen wieder und ehe ein paar Stunden um waren, konnte der prachtvoll gebräunte, zugleich zackenreiche Baumkuchen von dem Holzkegel herunter genommen werden. Alles dabei war von symbolischer Bedeutung. An das volle Gelingen dieses Pracht- und Schaustücks knüpfte sich das Vertrauen auf das Gelingen des Festes überhaupt. Der Baumkuchen stellte dem Ganzen das Horoskop.

Ueber die Küchenthätigkeit des eigentlichen Gesellschaftstages geh ich hier hinweg und führe statt dessen lieber das Fest selbst herauf. Es wurde dann – ein anderer Raum stand nicht zur Verfügung – ein langer Ausziehtisch in den Salon meiner Mutter geschafft, und alsbald zog sich an dem gelben Moiré-Sopha mit den 300 Silbernägeln entlang, die wohlgedeckte Tafel hin. Erst wenn die Lichter brannten, schritt man zu Tische. Der der Tafel Präsidirende kehrte dem großen Spiegel aus der Schinkelzeit jedesmal den Rücken zu, während alle anderen Gäste sich in dem Spiegelglase mehr oder weniger bequem betrachten konnten.

Meiner Erinnerung nach, waren es immer Herrendiners, [154] 12 oder 14 Personen, und nur gelegentlich erschien auch wohl meine Mutter mit bei Tisch, meist begleitet von ihrer, auch zur Winterzeit, oft monatelang auf Besuch bei uns weilenden, damals noch sehr jungen und hübschen Schwester. Diese letztere passend zu placiren, erwies sich immer als besonders schwierig und nur wenn der alte von Flemming und Hofrath Dr. Kind zugegen waren, war einigermaßen Sicherheit vor extremen Huldigungen gewährleistet. Sich vor solchen Huldigungen zu schützen, entzog sich beinahe der Möglichkeit. Man respektirte vielleicht Tugend, wiewohl mir auch das noch zweifelhaft ist, aber Tugendallüren waren abgeschmackt und wo lag immer die Grenze zwischen Sein und Schein. Daß sich die Damen gegen Ende der Tafel zurückzogen und nur noch auf eine kurze Viertelstunde wieder erschienen, um beim Kaffee die Honneurs zu machen, versteht sich von selbst.

Ich habe weiter oben von der Kochkunst der guten Frau Gaster gesprochen, aber, dieser Kochkunst unerachtet, war die Bewirthung eigentlich einfach, namentlich gemessen an dem Raffinement, das jetzt bei Gastmählern vorherrscht. Einfach sage ich und dabei stabil. Keiner wollte zurückbleiben, aber auch nicht über den Andern hinausgehen. Auf die Suppe folgte ein Fisch, dann (feststehend) Teltower Rübchen [155] und Spickgans, dann ein ungeheurer Braten und zum Schluß eine süße Speise, sammt Früchten, Pfefferkuchen und Königsberger Marzipan. Eine fast noch größere Einfachheit herrschte hinsichtlich der Weine; nach der Suppe wurde Sherry gereicht, dann aber trat ein Rothwein von mäßigem Preis und mäßiger Güte seine Herrschaft an und hielt sich bis zum Kaffee. Das Besondere, das diese Festlichkeiten hatten, lag also nicht im Materiellen, sondern, sonderbar zu sagen, in einem gewissen geistigen Element, in dem Ton der herrschte. Dieser war, auf Anfang und Ende hin angesehen, ein sehr verschiedener. Den Anfang machten fein stilisirte Toaste, mitunter – namentlich wenn das Fest zugleich noch ein Familienfest, also Geburtstagsfeier oder dem Ähnliches war – auch Verse, die, was Formgewandheit und glückliche Pointen angeht, nichts zu wünschen übrig ließen. Ich habe noch vor Kurzem wieder Einiges derart unter den Papieren meines Vaters gefunden und bin erstaunt gewesen, wie gut das Alles war. Humor, Witz, Wortspiele fehlten nie, bei besondern Gelegenheiten aber kam auch das Gefühlvolle zum Ausdruck und die, die einem richtigen Gefühl am fernsten, dem Delirium aber am nächsten standen, erhoben sich dann regelmäßig von ihren Plätzen und gingen auf den Redner zu, um diesen [156] zu umarmen und zu küssen. Dies Küssen bezeichnete jedesmal den Beginn der zweiten Hälfte des Festes. Je weiter dann die Tafel gedieh, je freier wurde die Tafelberedsamkeit, die nun, vor nichts mehr erschreckend, alsbald zu den übermüthigsten, oft derb zufassenden Hänseleien oder, wo sich diese verboten, wenigstens zu persönlichen Schraubereien hinüberleitete. Genau das was man jetzt „uzen“ nennt. Eines der auserlesensten Opfer dieser Lieblingsbeschäftigung der ganzen Tafelrunde, war, wie schon in frühern Kapiteln angedeutet, mein Papa. Längst wußte man, daß er, auf Conversation hin angesehen, drei Steckenpferde hatte: die Rang- und Ordensverhältnisse des preußischen Staats, die Einwohnerzahl aller Städte und Flecken unter Zugrundelegung der neuesten Zählung und die Namen und Herzogstitel der französischen Marschälle, einschließlich einer Unsumme napoleonischer Anekdoten, die letzteren meist in Originalfassung. Mitunter wurde diese Fassung auf Satzbildung und Grammatik hin beanstandet, worauf mein in die Enge getriebener Papa mit unverbrüchlicher Ruhe antwortete: „Mein französisches Gefühl lehrt mich, daß es so heißen muß, so und nicht anders“, ein Ausspruch, der natürlich den Jubel nur steigerte.

Ja, Napoleon und die Marschälle!

Das Wissen meines Vaters, nach dieser Seite [157] hin, war geradezu stupend und ich verwette mich, daß es damals keinen Historiker gab und auch jetzt nicht giebt, der, was französische Kriegs- und Personal-Anekdoten aus der Zeit von Marengo bis Waterloo angeht, auch nur entfernt im Stande gewesen wäre, mit ihm in die Schranken zu treten. Wo er alles her hatte, ist mir räthselhaft. Ich kann es mir nur so vorstellen, daß er in seinem Gedächtniß ein Fach hatte, drin, wie von selber, alles hineinfiel, was er, bei seiner unausgesetzten Lektüre von Journalen und Miscellensammlungen in eben diesen als seiner Passion dienend, vorfand.

Obenan, auf dem von ihm beherrschten Gebiete, stand natürlich Napoleon selbst, an dem er übrigens merkwürdigerweise die Sankt Helena-Tage vor den Tagen seines soldatischen Ruhmes bevorzugte. Dann folgte Ney, sein ganz besonderer Liebling, beinah Abgott. Nach diesem aber, in einer Art von Saltomortale, sprang er über alle weiteren, mehr oder weniger berühmten Marschälle, für die er sammt und sonders nicht allzuviel übrig hatte, hinweg und wandte sich sofort den Größen zweiten und dritten Ranges zu, also Männern wie Rapp, Duroc, Nansouty, Cambronne, Friant, Lannes. Diesem Letzteren, der schon 1809 bei Groß-Aspern fiel, war er fast so zugethan wie seinem Lieblinge Ney. „Ja, dieser [158] Lannes, dieser Herzog von Montebello! Sonderbar. Er soll sehr beschränkt gewesen sein. Aber am Ende, was thut das? Ney war auch beschränkt.“ Und so bewies er aus der Beschränktheit des Einen die Größe des Andern oder stellte wenigstens die Bedeutungslosigkeit der ganzen Beschränktheitsfrage fest. In seiner Hinneigung zu den kleinen Größen, lag aber nichts von Zufall oder Laune, ganz im Gegentheil, er wußte das „Warum“ recht gut; mitunter waren es nur Aeußerlichkeiten und ihn beispielsweis über Nansouty, der eine Kürassier-Division kommandirte, sprechen zu hören, war ein vollkommener Hochgenuß. Nansouty stand dann leibhaftig vor einem. Ich war in diesen Dingen schließlich selber so zu Hause, daß ich hätte soufflieren können. Woher das so kam, davon erzähl ich an andrer Stelle, wenn ich von meines Vaters „sokratischer Methode“ spreche.

Vorläufig aber, nach diesem Exkurse, zurück zu den Gesellschaftsabenden selbst, deren zweite Hälfte regelmäßig die Komödie des Neckens und Aufziehens heraufführte. Selbst als Wirth war mein Vater nicht sicher dagegen, eher, daß sich das Necken dabei verdoppelte.

Von einem dieser Abende, der mir noch besonders lebhaft im Gedächtniß ist, weil seiner, auch [159] in späteren Jahren noch, öfters und in allerhand Einzelheiten gedacht wurde, will ich hier erzählen. Man war schon beim Dessert und sang eben ein Lied, das[WS 1] Conrektor Beda, ein Stiefsohn der in einem früheren Kapitel erwähnten schönen Frau gleiches Namens, nach der Melodie von „O, Schill, Dein Säbel thut weh“ gedichtet hatte. Meine Mutter und deren Schwester – die Kaffeestunde rückte bereits heran – hatten wie herkömmlich auf dem gelben Moirée-Sopha Platz genommen, ich selber aber war auf gut Glück mit hereingeschlüpft und hielt mich in Nähe von Consul Thompson, der sich denn auch ein Vergnügen daraus machte, mir, zum Aerger meiner Mutter, immer neue Massen von Traubenrosinen zuzustecken. Thompson, bequem in allem, sang das Schill-Lied nicht mit und nur immer, wenn der Refrain kam, fiel er mit aller Macht ein. Am obren Ende der Tafel aber saß Kommerzienrath Krause und sagte, während er sich, als das Lied schwieg, zu meinem Vater wandte: „Sage mir, lieber Bruder, bei diesem Liede von Schill oder doch nach der Melodie von Schill, ist mir mit einem Male wieder „Bertrands Abschied“ eingefallen. In welchem Zusammenhange weiß ich nicht und ist auch am Ende gleichgültig; ich möchte nur wissen, ist dieser Bertrand in „Bertrands [160] Abschied“ derselbe, der mit auf Sankt-Helena war?“

„Gewiß ist es derselbe. Es giebt nur einen. Er war, glaube ich, mit in Saint-Cyr und hatte die schwärmerischste Liebe für Napoleon, noch mehr als General Rapp.“

„Das muß wohl so sein, denn ich habe da heute in der Times einen Artikel über die nun Gott sei Dank zurückliegenden Sankt Helena Tage gelesen und bei der Gelegenheit, ich muß doch sagen zu meinem Staunen, erfahren, daß Bertrand, in zu weitgehender Liebe zu seinem Kaiser, diesem seine ihm angetraute Frau zeitweilig abgetreten haben soll, so daß Napoleon gewissermaßen 3 mal verheirathet war, Josephine, Marie Luise und Madame Bertrand. Ich kann nur wiederholen, ich find’ es etwas übertrieben und möchte wissen, wie Du Dich zu dieser Sache stellst? Würdest Du … meine liebe Freundin wird verzeihn“ und er verbeugte sich gegen meine Mutter „würdest Du Dich zu einem ähnlichen Akt loyaler Aufopferung entschlossen haben?“

„Unbedingt, wenn ich Bertrand gewesen wäre.“

„Das sind Ausflüchte, lieber Bruder. Wenn Du Bertrand gewesen wärst! Natürlich. Wie Bertrand darüber dachte, das wissen wir, seine Thaten sprechen. Aber ich möchte wissen, wie Du [161] Dich persönlich dazu verhältst. Mein Bruder Eduard, der den Artikel auch gelesen, sprach von Infamie.“

„Das ist zu hart. Alle solche Fragen empfangen in den oberen Regionen eine neue, von dem Gewöhnlichen mehr oder weniger abweichende Beleuchtung; die moralischen Anschauungen verschieben sich in Folge davon und werden freier. Ich glaube, daß die Entscheidung bei Madame Bertrand gelegen hat. Wollte sie, so war es nur in der Ordnung, wenn Bertrand selbst im Punkte der Loyalität nicht hinter seiner Frau zurückbleiben wollte. Du darfst auch nicht vergessen, daß der Kaiser über das verfügte, was man Dämonismus nennt. Friedrich der Große hatte das auch, sein Auge zwang den Willen der Menschen.“

„Ich glaube, daß Du Recht hast und wir müssen am Ende glücklich sein, daß wir nicht in jenen oberen Regionen leben; wir wären sonst vor nichts sicher.“

„Sind wir auch nicht. Im absoluten Staat gehört alles dem König; er kann mir nicht blos meine Frau nehmen, auch meinen Kopf.“

„Das hat er schon“ unterbrach meine Mutter und stand auf.

Als die Gäste fort waren und die Fenster, um frischer Luft willen, trotz der miteinströmenden Kälte weit geöffnet wurden, ging mein Vater, mit auf dem Rücken zusammengelegten Händen, im Zimmer [162] auf und ab. Meine Mutter sah ihm eine Weile zu, dann sagte sie: „Nun, Louis, Du gehst ja auf und ab wie ein Sieger. Du bist wohl stolz darauf, daß Du, wie Krause sagte, Deinem Freunde Napoleon die dritte Frau angetraut hast!“

Mein Vater nickte.

„Merkst Du denn nichts?“ fuhr sie fort, „gar nichts? Einen Tag fragen sie Dich nach der Einwohnerzahl von Buxtehude, den andern Tag wollen sie wissen, was mehr sei, das Eichenlaub am rothen Adlerorden oder die Schleife. Durchschaust Du denn nicht diese Posse?“

Mein Vater nickte wieder.

„Ja, Louis, wenn Du das alles durchschaust, dann begreife ich Dich nicht, dann weiß ich nicht, warum Du ihnen immer wieder den Gefallen thust.“

„Weil ich ein artiger Mann bin und guter Wirth.“

„Guter Wirth. Nun vielleicht. Aber das ist es nicht. Du hast blos die grenzenlose Schwäche, Deine Geschichten immer wieder anbringen zu wollen und bist schlimmer als die schlimmsten Anekdotenerzähler, die wenn man ihnen sagt „kenn’ ich schon“, sich nicht stören lassen und ruhig weiter sprechen. Ist es nicht so? Hab ich nicht Recht?“

„Ich glaube beinah, daß Du Recht hast. Aber [163] was thut das? ein Jeder hat sein Steckenpferd und wir wiederholen uns alle. Nimm mir’s nicht übel, Du wiederholst Dich auch und betonst namentlich vieles …“

„Bitte, nichts davon.“

„Außerdem aber nehme ich bei diesen Dingen alles Ernstes das für mich in Anspruch, daß ich in einem fort beflissen bin, nützliche Kenntnisse zu verbreiten. Ich bin kein elender Witz- und Wortspieljäger, ich cultivire Historisches und helfe nach, wo nachzuhelfen ist. Und Du wirst nicht bestreiten, daß die Summe historischer Kenntniß, namentlich bei den Studirten, ungemein gering ist. Das mit Bertrand … nun ja, vielleicht hätt ich anders antworten sollen, denn sie wollten mich vor Dir in Verlegenheit bringen. Aber es ist ihnen nicht gelungen.“

„Leider nicht. Und das ist das Schlimmste von der Sache.“

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: des


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