BLKÖ:Sprenger, Wilhelm Paul Eduard

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Sprenger, Alois
Band: 36 (1878), ab Seite: 263. (Quelle)
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Sprenger, Wilhelm Paul Eduard (Hofbaurath und Architekt, geb. zu Sagan in Niederschlesien 20. August 1798, gest. zu Wien 29. October 1854). Sprenger war ein Sohn des herzoglich saganischen Castellans Johann Georg Sprenger, welcher mit seiner Familie im Jahre 1803 nach Ratibořitz in Böhmen übersiedelte, durch mehr als 20 Jahre und bis an sein Lebensende in den österreichischen Staaten seßhaft war, dadurch zum österreichischen Staatsbürger wurde und diese Eigenschaft auch auf alle seine Nachkommen übertrug. Die erste Bildung erhielt Paul Sprenger wahrscheinlich im elterlichen Hause. In den Jahren 1811 bis 1814 besuchte er das Gymnasium zu Sagan, wo er nach den vorliegenden Zeugnissen als „Jüngling von mittelmäßigen Geistesanlagen“ beurtheilt wurde – einer der nicht seltenen Belege jenes gewissen Professorendünkels, der einen Zögling, weil er nicht in seine Schablone passen will, sofort mit dem Anathema der Unfähigkeit belegt. In den Jahren 1815 und 1816 hörte S. an der königlichen Kunst- und Bauhandwerksschule zu Breslau als Eleve der Oekonomie städtische und ökonomische Baukunst, Feldmeß- und Wasserbaukunst. Richtiger, als die Rectoren am Gymnasium zu Sagan, hatte die geistreiche und kunstsinnige Herzogin Katharina Friederike von Sagan geborene Herzogin von Kurland aus einigen ihm ertheilten Aufträgen die vielversprechenden Anlagen des Jünglings erkannt und eine Unterstützung zu seiner Fortbildung in Wien bewilligt. Im J. 1817 begann S. zu Wien, das von diesem Zeitpunct sein bleibender Aufenthaltsort wurde, seine Studien an der Akademie der bildenden Künste in der Figuren- und Ornamentenschule; in den J. 1819 und 1820 hörte er den Curs der schönen Baukunst unter dem Director Nobile [Bd. XX, S. 376], und errang durch eine Perspectivzeichnung im Jahre 1821 den ersten Gundel’schen Preis. Neben diesen Studien und in den darauf folgenden Jahren bis 1823 horte er am k. k. polytechnischen Institute reine Mathematik. Chemie, Physik, Mechanik und Land- und Wasserbaukunde, nebenbei arbeitete er in seinen freien Stunden bei Director Nobile und dem Architekten Moreau [Bd. XIX, S. 79] und wurde von Professor Kudriaffsky [Bd. XIII, S. 303] im außerordentlichen Dienste für verschiedene Wasserbaugegenstände verwendet. Aus dieser Zeit rühren mehrere gelungene Versuche Sprenger’s im Porträtiren her. Am 15. März 1824 erhielt Sprenger sein erstes öffentliches Amt als Assistent bei dem Lehramte der Land- und Wasserbaukunde am k. k. polytechnischen Institute, und blieb in verschiedenen Dienstes-Kategorien bis zu seinem Hinscheiden durch mehr als 30 Jahre in österreichischen Staatsdiensten. Als Assistent hatte er Musterzeichnungen für Projeczionalzeichnungen entworfen, welche eine besondere Fertigkeit in richtiger Projection von Baugegenständen und in der géometrie descriptive“ bethätigten. Im Jahre 1827 wurde Sprenger berufen, die durch den gewaltsamen Tod des Professors Blank [Bd. I, S. 422] plötzlich unterbrochenen Vorlesungen über Mathematik an der Akademie der bildenden [264] Künste als Supplent fortzusetzen, und da er sich auf diesem Posten als besonders tüchtig erwies, erhielt er schon im darauf folgenden Jahre (1828) die Stelle eines wirklichen „Professors der mathematischen Wissenschaften“ an derselben Akademie. Hier wirkte er 14 Jahre lang durch Vortrag, Rath und Beispiel in förderndster Weise. Die frühere Behandlung der Mathematik an der Akademie genügte nämlich den vorgeschrittenen Zeitverhältnissen nicht mehr, und Sprenger auf dem Standpunct der damals neuen Entwicklungen der Wissenschaft stehend, suchte sie auch in seinem Kreise fruchtbar zu machen. Er war der Erste, welcher an einer österreichischen Anstalt géometrie descriptive vortrug (1828), und es verstand, den Sinn für diesen Gegenstand zu wecken. Ganz besonders zogen aber seine populären Vorträge über Perspective an, welche, von ihm begründet, später in seinem Sinne fortgesetzt wurden. In[WS 1] Würdigung seiner Leistungen wählte ihn die Akademie (1835) einstimmig zu ihrem ordentlichen Rathe. Nach mehreren in dieser Zeit ausgeführten Privatbauten, worunter die Villa des Grafen Revitzky am Grünberg, erhielt Sprenger den Auftrag, den Plan zum Bau der neuen k. k. Münze zu entwerfen, welcher 1835 begonnen und unter seiner Leitung vollendet wurde. Im Jahre 1836 wurde ihm von dem damaligen Hofkammer-Präsidenten Baron Eichhoff der Auftrag ertheilt, den Plan und Ueberschlag zum Bau des Hauptzollamtsgebäudes zu verfassen, das größtentheils auch unter seiner eigenen Leitung ausgeführt wurde. Diese im gegenwärtig weniger bewunderten Kasernenstyl ausgeführten Bauten fanden amtliche Belobigung. Von anderen Arbeiten S.’s in dieser Periode sind zu erwähnen: Ein prachtvoller Kamin für den Großhändler Schweyer, die Baupläne der Saline zu Ebensee, mehrere Häuser zu Linz, ferner mehrere Wiener Privathäuser – so das des Herrn Peterle auf dem Bauernmarkt, des Doctor Gostischa in der Bognergasse und der Frau Patzelt auf der Freiung 158, deren Tochter Katharina 1840 S.’s Frau wurde. Nach der verheerenden Ueberschwemmung von Pesth im J. 1834 ward Sprenger beauftragt, die vorzüglichsten Ursachen des Schadens aufzunehmen, wegen zukünftiger Bauten Vorschläge zu machen, und dadurch eine Bau-Ordnung für Pesth anzubahnen, woran es bisher gefehlt hatte. Nach mehrjährigen mühevollen Verhandlungen kam sie zu Stande, und die Stadt Pesth ernannte S. dafür 1838 zum Ehrenbürger. Als Kaiser Ferdinand I. bei Seiner Thronbesteigung auf das übliche Huldigungsgeschenk der Stände Nieder-Oesterreichs zu Gunsten der Gründung eines gemeinnützigen Werkes verzichtete, wurde, um die wasserarmen Vorstädte Wien’s: Schottenfeld, Neubau mit Trinkwasser zu versehen, ein großes Wasserwerk: „die Kaiser Ferdinands-Wasserleitung“ genehmigt. Bei der Ausführung und Leitung dieses Baues war Sprenger in den Jahren 1839–1841 thätigst beschäftigt; die Ausführung des Wasserthurmes wurde ihm insbesondere übertragen und später (1843) seine Wirksamkeit von dem Chef des Hofbaurathes General-Major Freiherr von Myrbach [Bd. XIX, S. 497] in ehrenvoller Weise gewürdigt. Im Jahre 1839 wurde die Abtragung und der Wiederaufbau der gefahrdrohenden schiefen Thurmspitze des St. Stephans-Domes beschlossen. Sprenger’s kühner Plan, ein Eisengerippe mit dem Steinbau zu verbinden [265] und mit dem Unterbau zu vereinigen, griff durch, und wurde im Jahre 1842 vollendet. Die Stadt Wien ernannte für seine Mitwirkung bei der Reconstruirung dieses Baues, der sich auf die Dauer leider nicht bewährt hatte, Sprenger zu ihrem Ehrenbürger. Eine Medaille nach Sprenger’s Zeichnung, von Roth ausgeführt, bewahrt das Andenken auf diesen Umbau. Im Jahre 1841 wurde Professor Sprenger zum k. k. Rath und ein Jahr später (1842) zum wirklichen k. k. Hofbaurathe ernannt. Ueber sein energisches Vorgehen wurde der k. k. Hofbaurath wirklich die oberste bauberathende und fördernde Stelle der Monarchie. Mit großem Eifer erfaßte er das Eingreifen des niederösterreichischen Gewerbevereines in das technische Leben. Sprenger war seit dem Jahre 1840 Leiter mehrerer Sectionen, und benützte diese Stellung insbesondere der Anwendung und Auffindung von hydraulischen Cementen in Oesterreich ein größeres Feld zu öffnen. Im Jahre 1843 unternahm Sprenger im Allerhöchsten Auftrage eine Reise durch Deutschland, Frankreich, Belgien, Holland und England. S. kam zurück, selbst bereichert durch das Gesehene und wieder mit seiner Erfahrung das Land bereichernd, das ihn aussendete. Bald nach seiner Zurückkunft (im Jahre 1844) bekam er Gelegenheit, von seinen gesammelten Erfahrungen Mehreres zur Geltung zu bringen. Die ungarische Central-Eisenbahn-Gesellschaft wählte ihn zu einem ihrer Directoren. Sprenger nahm mit kaiserlicher Bewilligung diese Wahl an, und wirkte durch mehrere Jahre mitunter bei dornenvollen Verhältnissen als einer der thätigsten Techniker, wovon die Pläne zu den Bahnhöfen von Pesth, Waitzen, Szolnok und zu vielen anderen Bahn-Objecten genügendes Zeugniß geben. Im Jahre 1845 wurde S. Mitglied des Beurtheilungs-Ausschusses der allgemeinen Industrie-Ausstellung in Wien. Von ihm waren die Pläne zu den Ausstellungs-Gallerien, wofür ihm eine goldene Verdienst-Medaille mit seinem eingeprägten Namen zu Theil wurde. Die große Erinnerungs-Medaille an eben diese Ausstellung ist nach Sprenger’s Entwurfe von J. Roth und Ehrhard ausgeführt. Ueber eine Allerhöchste Aufforderung entwarf Sprenger in demselben Jahre einen detaillirten Plan zu einer Monumentalkirche für Kaiser Franz I. Sie war im gothischen Style entworfen, worin Sprenger sich bis dahin noch nicht versucht hatte. Mit großer Liebe hatte er dazu weitläufige Studien gemacht, allein es kam nicht zur Ausführung der angeregten Idee einer solchen Monumentalkirche. Von größeren Bauwerken aus dieser Zeit (1844–1846) war das niederösterreichische Regierungs-Gebäude in der Herrengasse ganz S.’s Werk. Im Jahre 1848 hatte er über Aufforderung das Gebäude der k. k. Hof-Reitschule zu den Zwecken des damaligen Reichstages umgeschaffen, und diese Arbeit mit aller Zweckmäßigkeit, Eleganz und großer Schnelligkeit ausgeführt. Ein anderes Werk Sprenger’s ist die Erweiterung und Herstellung des Gebäudes für die k. k. Postanstalten auf dem Dominikanerplatze. Durch die Aufhebung des Hofbaurathes im Jahre 1849 wurde S. Sectionsrath im Ministerium für Handel, Gewerbe und öffentliche Bauten, und im folgenden Jahre (1850) Vorsteher der Section für Architectur bei der General-Baudirection. Als Seine Majestät Kaiser Franz Joseph den nach Ihm benannten Orden gründete, wurde Sprenger mit dem Entwurf [266] der Zeichnungen für diese Decoration betraut. Ferner entwarf S. die Zeichnung für das prachtvolle Signalhorn, welches die Armee dem zehnten Jäger-Bataillon im Jahre 1849 zum Geschenke machte. Von ihm rührt auch der Plan des Denkmals in Znaim für den gefallenen Helden Kopal bei Vicenza, bei dessen Ausführung und Aufstellung er auf das thätigste mitwirkte. Auch erhielt S. von Seiner Majestät den Auftrag zur Aufführung eines Monumentes für die 1849 ruhmvoll gefallenen Krieger in Ofen. Eine gothische Spitzsäule ganz von Gußeisen schmückt nach seinem Entwurfe den Festungsberg in Ofen. S. wurde nach der Enthüllung des Monumentes (11. Juli 1852) mit dem Comthurkreuz des Franz Josephs-Ordens ausgezeichnet, dessen Ritterkreuz er schon bei der ersten Verleihung desselben erhalten hatte. Die zur Erinnerung an diesen Bau durch Seidan geprägte Medaille, ist nach Sprenger’s Zeichnung ausgeführt. Ein Gleiches ist mit der Medaille der Fall, welche die Provinz Rovigno dem Grafen O’Donell für seine herrliche Rettungsthat überreichte und von B. Cesar ausgeführt wurde. Alle diese Arbeiten wurden von S. unter einer drückenden Last von Amtsgeschäften ausgeführt, zwischen welchen noch außerdem eine Reihe von besonderen Aufträgen, Berathungen, Reisen, Gutachten, Beurtheilungen sich durchwanden, von denen hier nur erwähnt seien: die Berathungen wegen Erbauung des Irrenhauses in Wien; – ein Gutachten über den Plan des Wiederaufbaues des deutschen Theaters in Pesth; – die Verhandlungen wegen Unterbringung der vereinigten Postanstalten in Prag; – wegen Berathung über das Gefängnißsystem bei Neubauten; – der Plan für die Adaptirung des ehemaligen Stiftes Garsten zu einer Strafanstalt; – die Leitung der Vorarbeiten zur Vorrückung der Bastei zwischen der Augustiner- und Wasserkunstbastei, dann Erbauung eines neuen Kärnthnerthores und Operntheaters; – die Berathungen wegen Umgestaltung der Wiener Kunstakademie; – die Theilnahme an der Commission zur Leitung und Beschickung der Londoner Ausstellung im Jahre 1851; – das Schiedsrichteramt bei der Preisbestimmung wegen des Wienfluß-Brückenbaues; – der Beirath über die Art des Ausbaues des neuen Wiedenerspitals und wegen Wiederherstellung der Gebäude nach dem Brande in Krakau; – eine Reise nach London und Paris zum Studium der Construction des Ausstellungs-Gebäudes und Theaters; – der angenommene Bauplan zur Jodbad-Cur-Anstalt zu Hall in Oberösterreich; – die Einberufung zum Kunstcomité wegen der Votivkirche für Seine Majestät Kaiser Franz Joseph; – die Bereisung der Strafanstalten eines Theiles der Monarchie; – der Vorschlag wegen geeigneter Vorträge durch Baubeamte an Bauämtern u. s. w. Sind diese verschiedenartigsten Aufträge wohl der sicherste Beleg für die Vielseitigkeit Sprenger’s, so waren sie aber neben seinen laufenden Amtsgeschäften geeignet, seinen sonst kräftigen Körper allmälig zu untergraben. Schon in den Jahren 1853 und 1854 hatte er die Badecur in Karlsbad gebraucht. Als während seiner Anwesenheit im Bade das bedenkliche Schwinden der Quelle aus dem Bohrloche stattfand, ließ es Sprenger auf seine Gefahr eröffnen und die Heilquelle sprudelte nun mächtiger als aus allen übrigen hervor. Gestärkt und heiter war er nach Wien zurückgekehrt, als er in wenigen Wochen [267] ein Opfer der damals in Wien herrschenden Cholera wurde. Ihn überlebten die Witwe und zwei Kinder: Paul und Wilhelmine; die Leiche wurde auf dem Währinger Friedhofe beigesetzt. Ueber Sprenger als Künstler mögen folgende Andeutungen, wie sie zum Theil sein Biograph ausspricht, genügen: Ausgerüstet mit einer gründlichen Ausbildung in Mathematik, Physik und Mechanik, von Natur ausgestattet mit einem scharfen sicheren Blick und einer äußerst gewandten Hand zur graphischen Darstellung war auch damit die Hauptrichtung bestimmt angezeigt, welcher S. als Architekt zu folgen bestimmt war. Als Assistent der Bauwissenschaften an die erste technische Anstalt des Reiches berufen, brachte er seinen Schülern die verwickeltsten technischen Constructionen auf die klarste Weise durch Zurückführung auf die einfachsten Grundsätze zur Anschauung und leichtesten Darstellung. Zu diesem Ende entwarf er eine Reihe von Musterzeichnungen, welche auf die Grundsätze der damals noch ganz neuen Wissenschaft der géometrie descriptive basirt waren. Als dann Sprenger an die Akademie der bildenden Künste kam, suchte er dieselben Grundsätze auf Constructionen der schönen Baukunst anzuwenden, und es gelang ihm, daß seine Lehren Wurzel schlugen und durch seine Schüler in weiteren Kreisen Früchte trugen. Ein gleiches Bewandtniß hatte es mit seiner Zurückführung der Perspectiv-Lehre auf wenige einleuchtende Hauptsätze, und es ist eine unbestrittene Thatsache, daß Sprenger ein Meister in architektonischen inneren Constructionen war. Bequeme Vertheilung der Räume zu den Zwecken des Gebäudes, verständige Unterordnung der einzelnen Theile, kluge Benützung der Vortheile, kühne Ueberwindung der widerstrebenden Umstände bei den einzelnen Bau-Objecten, kurz – das durchaus durchdachte Zweckmäßige seiner Baupläne lassen den scharfsinnigen Constructeur nirgends verkennen. Belege dazu sind die Münze, das Zoll- und Postgebäude, die Ferdinands-Wasserleitung, das Ausstellungsgebäude, die Einrichtung des Reichstagsgebäudes. Mit dieser Hauptrichtung nach tüchtiger innerer Construction ging jedoch die den Gesetzen der Kunst entsprechende äußere ausstattende Ausführung nicht immer Hand in Hand. Der geistvolle, in Sachen der Kunst zu sprechen berechtigte Verfasser der Wiener Briefe in der „Allgemeinen Zeitung“ nimmt keinen Anstand [1877, Beilage Nr. 182, Wiener Brief LXXII], einen Bau wie Sprenger’s Hauptmauth als „Prototyp der so lange herrschend gewesenen Impotenz“ zu bezeichnen. Der damals herrschenden französischen Bauweise folgend, verschmähte S. jede nichtmotivirte Decoration, die in seinen Augen überhaupt ein Gräuel war. Nun die Gegenwart hat es in hundert und hundert herrlichen Beispielen bewiesen, daß man ebenso gut innerlich construiren als äußerlich angenehm und künstlerisch und doch zweckentsprechend verzieren könne. Immerhin aber möge zugestanden werden, daß Sprenger durch Lehre und Beispiel die Architectur in Oesterreich bedeutend gefördert habe, wie ihm andererseits von Seiten seiner Collegen das Leben genug sauer gemacht wurde, was ihn freilich, den mächtige Hände hielten, wenig anfocht.

Köchel (L. v.), Wilhelm Paul Eduard Sprenger, Comthur des kaiserlich-österreichischen Franz Josephs-Ordens, k. k. Sectionsrath im Ministerium für Handel u. s. w. Nach seinem Leben und Wirken geschildert (v. O. J. [1855], 4°.). [Sonder-Abdruck aus dem Notizblatt [268] der (Förster’schen) „Allgemeinen Bauzeitung“ Bd. III (1855), Nr. 12.] – Meyer (J.), Das große Conversations-Lexikon für die gebildeten Stände (Hildburghausen, Bibliographisches Institut, gr. 8°.) II. Abtheilung, IX. Bd., S. 1192. – Nagler (G. K. Dr.), Neues allgemeines Künstler-Lexikon (München 1839, E. A. Fleischmann, 8°.) Bd. XVII, S. 183. – Frankl (Ludwig August), Sonntagsblätter (Wien, 8°.) II. Jahrg. (1843), S. 892; III. Jahrg. (1844), S. 455. – Oesterreichischer Zuschauer, herausg. von J. S. Ebersberg (Wien 1842, gr. 8°.), S. 1693: „Kreuz und Adler“.
Porträt. Facsimile des Namenszuges Paul Sprenger. Joseph Bauer lith. (gr. 4°.) [nicht sehr ähnlich].
Medaille. Anläßlich der Wiener Industrie-Ausstellung für 1845 erhielt Sprenger folgende Medaille: Avers. Brustbild mit der Umschrift: „Ferdinand I. Kaiser von Oesterreich dem Verdienste um die Industrie“. Revers. In einem Kranze von Eichenlaub gravirt: „P. Sprenger, k. k. Hofbaurath“. Umschrift: „Hofcommission zur Leitung der Industrie-Ausstellung 1845“.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Ihn.