Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Postel, Karl
Band: 23 (1872), ab Seite: 141. (Quelle)
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Post, Karl B. (Kupferstecher, Geburtsort und Jahr unbekannt).[BN 1] Zeitgenoß. Lebt und arbeitet in Wien, wo er denn auch geboren sein dürfte und an der nachmals (um 1861) aufgelösten Kupferstecherschule seine künstlerische Ausbildung von dem verstorbenen Kupferstecher Stöber erhalten hat. Er hat sich durch seine in die Oeffentlichkeit gelangten Werke rühmlich bekannt gemacht und durch dieselben – von Seite des Auslandes, das eigene Vaterland fand ihn noch nicht würdig genug – manche ehrenvolle Auszeichnung erworben. So haben ihn für seinen Stich von Andreas Achenbach’s herrlichem Gemälde: ein „Norwegischer Wasserfall“ das Pariser Institut polytechnique und die kaiserliche Akademie zu St. Petersburg unter ihre Mitglieder aufgenommen. Von Nassau erhielt er für ein anderes Werk die silberne Verdienstmedaille für Kunst und Wissenschaft mit dem Bande und von dem Institut scientifique de deux mondes (zu Paris und London) 1866 die silberne Medaille. Von seinen Stichen, deren mehrere von dem österreichischen Kunstverein und von anderen zu Prämienblättern gewählt wurden, sind noch anzuführen: „Aus dem Salzkammergut“ (Stahlstich, 1857); – „Landschaft“, nach Ant. Hansch (Kupferstich, 1857), Nietenblatt des österreichischen Kunstvereins für 1857; – „Ideale Landschaft“, nach einem Gemälde von Karl Marko, das sich in der Arthaber’schen [142] Gallerie befand; Post stach dieses Blatt für das Wiener Künstler-Album (1858); – „Viehweide im Walde“, nach F. Voltz (1859); – „Das Wetterhorn“, nach A. Hansch (1859); – „Das Wiesbachhorn“, nach Hansch, Prämienblatt des österreichischen Kunstvereins für 1865; – „Der Eifersüchtige“; – „Nach dem Kampfe“, zwei Thierstücke nach Originalien von Fr. Pausinger, im Besitze Sr. Majestät des Kaisers Franz Joseph (das Blatt vor der Schrift 20 fl., mit der Schrift 10 fl., 1868); – „Die Rast bei Meran“, nach Fr. Gauermann, Wiener Vereinsblatt; – „Ein Eber von Wölfen überfallen“ (1868, 45 fl.); – „Die furchtsamen Gamskitzeln“, Radirung nach einer Zeichnung von Fr. Pausinger; – „Die Auerhahnbalz“; – „Der die Fährte suchende Hirsch“, diese zwei gleichfalls nach Pausinger; – „Röhrender Hirsch“, die letztgenannten vier Blätter sämmtlich auf der III. allgemeinen deutschen Kunstausstellung in Wien. P. zählt zu den besten Künstlern seines Faches in der Gegenwart, er führt die Nadel mit Kraft und Ausdruck, ohne dabei der Weichheit und des Schwunges zu entbehren. Seine besondere Stärke ist die Landschaft, in welcher er den Charakter des Originals mit großer Treue wiederzugeben versteht.

Zeitschrift für bildende Kunst (Leipzig, C. E. Seemann, 4°.) Bd. III, S. 102, 107, 140, 174, 194; Bd. IV, S. 93, 35, 55. – Fremden-Blatt, herausg. von Gustav Heine (Wien, 4°.) 1862, Nr. 72. – Zellner’s Blätter für Musik, Theater u. s. w. (Wien) 1866, Nr. 33. – Kataloge der Monats-Ausstellungen des österreichischen Kunstvereins 1857, April, August; 1858, Mai; 1861, Februar; 1864, Juli; 1865, Juni; 1868, März. – Kataloge der Prager Ausstellungen 1857, Nr. 407; 1863, Nr. 289; 1864, Nr. 238 u. 1867, Nr. 186 u. 192.

Berichtigungen und Nachträge

  1. E Post, Karl [Bd. XXIII, S. 141] (geb. zu Prag im Jahre 1834). Besuchte 1852 die Kunstschule in Prag und wurde ein Schüler Haushofer’s [Bd. VIII, S. 87]. Ein Stipendium, das ihm verliehen wurde, ermöglichte es ihm, 1853 nach Wien zu reisen, wo er seinen bleibenden Aufenthalt nahm. Ein tüchtiger Schüler Stöber’s hat er schon mehrere verdienstliche Arbeiten geliefert, deren in seiner Biographie im 23.[WS 1] Bande dieses Lexikons Erwähnung geschieht.
    Mittheilungen u. s. w., wie bei Doby, I. Jahrg. (1872/73), Sp. 45. [Band 26, S. 400]

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: 28.