BLKÖ:Hauschka, Vincenz
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 8 (1862), ab Seite: 78. (Quelle) | |||
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Laube sechs Jahre die Chorstiftung genoß, zu gleicher Zeit aber die Humanitätsclassen besuchte und unter Zöger den Generalbaß studirte. Dann nahm er bei Christ Unterricht im Violoncell, auf welchem Instrumente er schon in einem Jahre solche Fortschritte gemacht, daß er als Violoncellist eine Stelle in der Capelle des Grafen Joseph Thun erhielt. Nach des Grafen Tode (1788) begab sich H. auf Reisen, gab Concerte in Karlsbad, Dresden und den bedeutenderen Städten Deutschlands, ging dann über Prag nach Wien, wo er bald als trefflicher Violoncellspieler und gewandter musikalischer Theoretiker bekannt wurde. Im Jahre 1792 bei der k. k. Familiengüter-Buchhaltung angestellt, erhielt er daselbst bald die Stelle eines Rechnungsrathes. Neben seinem Berufe widmete er die Muße seiner Lieblingskunst, der Musik; bildete sich immer mehr auf dem Violoncell, seit 1805 aber auf dem Bariton (Viola di Bordone) aus, auf welchem er es zu solcher Vollendung brachte, daß er sich oft in den Concerten des kaiserlichen Hofes hören lassen durfte und für ihn im Auftrage der Kaiserin Maria Theresia, der zweiten Gemalin des Kaisers Franz I., von Eybler, Paër, Weigl componirte Stücke vortrug. Ja ihm wurde sogar die Ehre zu Theil, in Persenbeug ein Quintett vorzutragen, in welchem der Kaiser, Fürst Metternich, Graf Wrbna, FML. Kutschera und Eybler die Mitspielenden waren und des Kaisers Bruder, der damalige Großherzog von Toscana, die Noten umblätterte. Um die Gesellschaft der Musikfreunde des österreichischen Kaiserstaates hat sich H. seit deren Entstehung bedeutende Verdienste erworben, und zwar als Mitglied der Comitéen zur Organisirung der Gesellschaft, als Mitglied des leitenden Ausschusses und Conservatoriums, seit 1816 als Cassier und Rechnungsführer, seit 1825 als Vorsteher der Singschule; auch war H. Urheber der sogenannten kleinen Concerte oder Abendunterhaltungen der [79] Gesellschaft. Von H.’s Compositionen sind nur wenige gedruckt, und zwar: „2 Sonates pour le Violoncelle av. Basse“ Op. 1 (Wien, Riedl); – „3 Sonates“, wie oben, Op. 2 (ebd.); – „3 Canoni à 3 voci“ (ebd.); – „Lieder für 3 Stimmen“ (ebd.). Mehreres befindet sich in Handschrift, und zwar einige Lieder mit Begleitung des Claviers; 5 Duetten für Bariton und Violoncell; 5 Quartetten für Bariton mit Quartettbegleitung; 3 Concerte für Violoncell mit Orchesterbegleitung; 3 Psalmen für 4 Singstimmen, welche im Archive der Gesellschaft der Musikfreunde in Wien aufbewahrt werden; Notturni à 3 voci mit Begleitung des Violoncells, der Viola und Mandoline; mehrere Lieder mit Begleitung des Violoncells und mehrere Divertimenti[WS 1] für Violoncell, mit Begleitung des Basses.
Hauschka, Vincenz (Componist, geb. zu Mies in Böhmen 21. Jänner 1766, gest. zu Wien 18. September 1840). Sohn des Schullehrers in Mies; den ersten Unterricht im Violin- und Clavierspielen erhielt er von seinem Vater, kam dann nach Prag als Sängerknabe in die Domkirche, wo er unter Capellmeister- Pietznigg (Franz), Mittheilungen aus Wien, Jahrgang 1835, Bd. I, S. 196 [nach diesem, dann nach Schilling, Gaßner, Schladebach geb. 1766]. – Dlabacz (Gottfried Johann), Allgemeines historisches Künstler, Lexikon für Böhmen und zum Theile auch für Mähren und Schlesien (Prag 1815, Gottl. Haase, 4°.) Bd. I, Sp. 577 [nach diesem, ferner nach Gerber geb. 1761]. – Universal-Lexikon der Tonkunst. Angefangen von Julius Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden, Arnold Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 348. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhardt, gr. 8°.) S. 193. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in Einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lex. 8°.) S. 413. – Gerber (Ernst Ludwig), Neues historisch-biographisches Lexikon der Tonkünstler (Leipzig 1812, A. Kühnel, gr. 8°.) Bd. II, Sp. 522.[BN 1]
Berichtigungen und Nachträge
- ↑ E Hauschka, Vincenz [Bd. VIII, S. 78]
- Handschr. biogr. Notizen und Compositionen-Verzeichniß im Archiv der Gesellschaft u. s. w. wie bei Haas. [Band 26, S. 388]
Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ Vorlage: Divetimenti.