Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
korrigiert
<<<Vorheriger
Hauschka, Vincenz
Nächster>>>
Hauser, Franz
Band: 8 (1862), ab Seite: 79. (Quelle)
[[| bei Wikisource]]
in der Wikipedia
Wenzel Hause in Wikidata
GND-Eintrag: 104360119, SeeAlso
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal Korrektur gelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
Linkvorlage für Wikipedia 
* {{BLKÖ|Hause, Wenzel|8|79|}}

Hause, Wenzel (Musiker, geb. zu Raudnitz in Böhmen um das Jahr 1775, gest. zu Prag im Februar 1847). Erhielt in früher Jugend Unterricht in der Musik und versah die Stelle eines Schulgehilfen in seinem Geburtsorte. 1792 ging er nach Prag und besuchte daselbst die Normalschule, um sich für eine Schullehrerstelle in Böhmen auszubilden. Sein musikalisches Talent eröffnete ihm aber andere Wege; er erhielt eine Stelle als Violinspieler bei der Fürst Lobkowitz’schen Lorettocapelle und im kön. Nationaltheater; 1815 ward er ebenda als erster Contrabassist angestellt, endlich wurde er Professor des Contrabasses am Prager Conservatorium. Als Lehrer und ausübender Künstler war H. ausgezeichnet. Er hat mehrere Etuden für sein Instrument componirt, aber in seiner „Schule des Contrabasses“ ein dauerndes Andenken hinterlassen. Als er im Jahre 1807 die Herausgabe dieses Werkes auf Pränumeration ankündigte, kam in Prag, in dieser Stadt der Musik, nicht die zur Herausgabe erforderliche Summe zusammen; erst 1809 erschien das Werk in Dresden bei Hilscher und mehrere Jahre später in französischer Uebersetzung unter dem Titel: „Methode complète de Contrebasse approuvée et adopté par la direction du Conservatoire de Musique à Prague“, Partie I et II (Mainz 1829, Fol.). H. hat mehrere tüchtige Schüler, darunter die Herren Hrabé, Drechsler, Slama, Jannusch, gebildet. In den höheren Jahren trat er in den Ruhestand und starb im Alter von 72 Jahren.

Leipziger musikalische Zeitung, Bd. 31 (1829), S. 405–412, 425–432. – Dlabacz (Gottfr. Joh.), Allgemeines historisches Künstler-Lexikon für Böhmen u. s. w. (Prag 1815, G. Haase, 4°.) Bd. I, Sp. 579. – Gaßner (F. S. Dr.), Universal-Lexikon der Tonkunst. Neue Handausgabe in Einem Bande (Stuttgart 1849, Frz. Köhler, Lex. 8°.) S. 413. – Wiener allgemeine Musik-Zeitung 1847, S. 108. – Universal-Lexikon der Tonkunst, angefangen von Jul. Schladebach, fortgesetzt von Eduard Bernsdorf (Dresden, [80] Schäfer, gr. 8°.) Bd. II, S. 349. – Schilling (G. Dr.), Das musikalische Europa (Speyer 1842, F. C. Neidhardt, gr. 8°.) S. 155. – Schmidl (Ad. Dr.), Oesterreichische Blätter für Literatur und Kunst (Wien, 4°.) 1847, S. 304.