Auf daß sie alle eins seien
von Frau Oberin Therese Stählin´
1883–1928
Briefe von Frau Oberin Therese Stählin aus der Zeit der Zusammenarbeit mit dem jeweiligen Rektor des Hauses: | |
Vorwort | 5 |
Briefe von 1883–1891 (Rektor Friedrich Meyer) | 7 |
Briefe von 1891–1909 (Rektor Hermann Bezzel) | 71 |
Briefe von 1909–1918 (Rektor Wilhelm Eichhorn) | 177 |
Briefe von 1918–1921 (Rektor Hans Lauerer) | 225 |
Briefe aus dem Feierabend 1921–1928 | 255 |
Nachwort: Heimgang und Gedächtnis | 273 |
Namenverzeichnis mit Anmerkungen | 281 |
Nun dürfen wir zu unserer großen Freude als Weihnachtsgabe für unsere Schwestern und für die Freunde unseres Hauses den schon im Vorjahr angekündigten 2. Band der Briefe unserer Frau Oberin-Mutter Therese Stählin herausgeben.
Während die im 1. Band veröffentlichten Briefe fast ausschließlich an die Mutter und an die Geschwister gerichtet waren, enthält diese 2. Sammlung in der Hauptsache Briefe der Oberin an Schwestern unseres Hauses.
Es handelt sich bei dieser Sammlung um einen kleinen Ausschnitt aus dem reichen Briefwechsel, den unsere Frau Oberin-Mutter in den langen Jahren ihres Oberinnenamtes mit vielen Schwestern geführt hat. Die ausgewählten Briefe sind handschriftlich überliefert. Sie stammen aus dem Nachlaß heimgegangener Schwestern. Es sind nur von wenigen Schwestern Briefe erhalten geblieben, in der Hauptsache von solchen, mit denen sie in der Verantwortung für das Werk besonders verbunden war. Über die Mehrzahl der genannten Persönlichkeiten finden sich im Namenverzeichnis am Schluß des Büchleins erläuternde Angaben. Bei rein seelsorgerlichen Briefen und bei den Briefen an noch lebende Schwestern wurden die Namen der Adressaten weggelassen.
Den Briefen sind auch einige Nachschriften aus „Kapiteln“ beigefügt. Es war unserer Frau Oberin-Mutter in besonderer Weise gegeben, den Schwestern in den Diakonissenkapiteln – so nennen wir die Zusammenkünfte der Schwestern in geordneten Kreisen rings im Lande – seelsorgerliche Weisung und Hilfe zu geben. Leider konnten aus Raummangel nur wenige Auszüge aufgenommen werden. Ein kurzer Bericht über den Heimgang von Frau Oberin-Mutter beschließt die Sammlung der Briefe. Die Einteilung der Abschnitte ergab sich| naturgemäß aus der Zeit der Mitarbeit mit den jeweiligen Rektoren. Den Abschnitten steht jedesmal eine chronologische Übersicht und eine Charakteristik der betreffenden Periode voran. Die gelegentlichen Hinweise auf das Korrespondenzblatt und auf sonstige Literatur unseres Hauses möchten die Schwestern zu weiterem Nachlesen anregen.Auch diese große Arbeit der Sichtung und Sammlung der Briefe haben wieder unsere verehrte Frau Oberin Selma Haffner und unsere liebe Schwester Johanna Dietlen vorgenommen, wir danken ihnen herzlich dafür.
Am 23. April 1928, also vor 30 Jahren, hat unsere Frau Oberin-Mutter nach einem reichgesegneten Diakonissenleben die Augen geschlossen. Auf ihrem Grabstein steht das Wort Joh. 17, 21: „Auf daß sie alle eins seien!“
In schweren Zeiten hatte sie erfahren, in welcher Anfechtung eine Gemeinschaft, die es mit der Nachfolge Christi ernst nehmen möchte, leben muß. So stellte sie, als sie das Oberinnenamt übernommen hatte, für die Zusammenkünfte der Schwestern die sogenannten „Kapitelssprüche“ aus Worten der Heiligen Schrift zusammen, die von unsern Schwestern bis auf den heutigen Tag bei jedem Kapitel gebetet werden und die uns als heiliges Vermächtnis unserer Frau Oberin-Mutter immer von neuem hinweisen zu dem, der allein unserer „Liebeskette Festigkeit und Stärke geben kann“.
Neuendettelsau, im Oktober 1958