ADB:Meyer, Heinrich (Kunstschriftsteller)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Meyer, Hans Heinrich“ von Carl Brun in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 21 (1885), S. 591–594, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Meyer,_Heinrich_(Kunstschriftsteller)&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 11:57 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 21 (1885), S. 591–594 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Heinrich Meyer (Maler) in der Wikipedia
Heinrich Meyer in Wikidata
GND-Nummer 118733389
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|21|591|594|Meyer, Hans Heinrich|Carl Brun|ADB:Meyer, Heinrich (Kunstschriftsteller)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=118733389}}    

Meyer: Hans Heinrich M., Maler und Kunsthistoriker, geb. in Zürich am 16. März 1760, † in Jena den 11. Oct. 1832. Schon 1764 zog seine Mutter, nachdem der Vater in spanische Dienste getreten war, nach Stäfa, wo der Knabe seine Jugendzeit verlebte. Früh entwickelte sich in ihm der Sinn für Natur und Kunst. Die erste Anleitung erhielt M. in den Jahren 1776 und 1777 von dem älteren Kölla; nach dessen Tode, 1778, kam er zu Joh. Kaspar Füßli nach Zürich. Bei Letzterem, der ein Freund Winckelmann’s war, spannen sich bereits die Fäden seiner Zukunft, und hier nahm er die Keime in sich auf, die später, in der Reife, ihn befähigten, neben Goethe den Kampf gegen die Romantiker zu bestehen. 1781 kehrte der angehende Künstler nach Stäfa zurück, woselbst er bis zu seiner Abreise nach Italien blieb. Es war im Mai 1784, als M. mit dem jüngeren Kölla zusammen sich auf die Wanderschaft begab. Rom sollte sein Schicksal entscheiden. Er lernte hier im Nov. 1786 Wolfgang Goethe kennen, der in seiner italienischen Reise (vgl. Brief vom 3. Nov.) die erste Begegnung mit M. selbst geschildert hat. Unser Schweizer wußte sich sogleich auf das vortheilhafteste bei dem Dichter einzuführen, indem er ihm Auskunft gab über den heil. Georg von Pordenone im Quirinal. Schnell wurde der Verkehr der beiden Männer ein äußerst reger. Goethe hatte große Freude an den gediegenen kunstgeschichtlichen Kenntnissen Meyer’s, sowie an seinen Copien antiker Büsten und italienischer Bilder, in einem Schreiben vom 16. Juni 1787 spricht er z. B. von einer Grablegung des Daniele da Volterra, die der Künstler copirte. Am 5. Juli meldet er dann: „Moritz, einige Landsleute im Hause, ein wackerer Schweizer sind mein gewöhnlicher Umgang.“ Goethe war sich eben sofort darüber klar geworden, daß der jüngere Genosse ihm in seinen Studien fördernd an die Hand gehen könnte (s. seinen Bericht vom Oct. 1787). M. lebte in Rom sehr zurückgezogen, auf dem von Winckelmann und Mengs eröffneten Pfad ruhig fortschreitend, fleißig Materialien sammelnd, und bei allen seinen Unternehmungen streng gegen sich selbst. Bereits damals muß er sich mit schriftstellerischen Ideen getragen haben, wie aus einem kurzen Aufsatz „Ueber die Betrachtung der Kunstwerke bei Fackelbeleuchtung“, den Goethe in seinen Nov.-Bericht von 1787 aufgenommen hat, deutlich hervorgeht. Man muß den Dichter selbst hören, um zu begreifen, daß es ihm nach seiner Rückkehr nach Deutschland (1788) Herzenssache war, Karl August zu bewegen, den Schweizer Freund möglichst bald nach Weimar zu berufen. Am 25. Dec. 1787 schreibt er: „Wie viel ich in der wahren, unterscheidenden Erkenntniß einem stillen, einsam fleißigen Schweizer, Namens Meyer, schuldig bin, kann ich nicht sagen. Er hat mir zuerst die Augen über das Detail, über die Eigenschaften der einzelnen Formen aufgeschlossen, hat mich in das eigentliche Machen initiirt. Er ist in wenigem genügsam und bescheiden. Er genießt die Kunstwerke eigentlich mehr als die großen Besitzer, die sie nicht verstehen, mehr als andere Künstler, die zu ängstlich von der Nachahmungsbegierde des Unerreichbaren getrieben werden. Er hat eine himmlische Klarheit der Begriffe und eine englische Güte des Herzens. Er spricht niemals mit mir, ohne daß ich alles aufschreiben möchte, was er sagt; so bestimmt, richtig, die einzige wahre Linie beschreibend sind seine Worte. Sein Unterricht giebt mir, was mir kein Mensch geben konnte, und seine Entfernung wird mir unersetzlich bleiben. In seiner Nähe, in einer Reihe von Zeit, hoffe ich noch auf einen Grad im Zeichnen zu kommen, den ich mir jetzt selbst kaum denken darf. Alles, was ich in Deutschland lernte, vornahm, dachte, verhält sich zu seiner Leitung wie Baumrinde zum Kern der Frucht.“ [592] Am 14. März des folgenden Jahres meldet Goethe, daß drei, vier Künstler täglich auf sein Zimmer kommen, deren Rath und Anerkennung er nutze, unter welchen jedoch, genau besehen, Heinrich Meyer’s Rath und Nachhülfe ihn am meisten fördere. „Wenn mit diesem Winde“, setzt er hinzu, „auf diesem Elemente ein Schiff nicht von der Stelle käme, so müßte es keine Segel oder einen wahnsinnigen Steuermann haben.“ Man sieht, M. war in künstlerischen Fragen das Orakel für Goethe. Wenn es gilt, über ein Bild von Raphael Mengs, z. B. über dessen Portrait Clemens XIII. ein Urtheil abzugeben, so thut er dies mit den Worten des Freundes (vgl. Febr.-Bericht 1788), angesichts der Gypsabgüsse in der Villa Medici fühlt er sich nur in seiner Gegenwart glücklich (Brief vom 11. April), und wo es sich um den Ankauf einer antiken Statue handelt (cf. den Aprilbericht 1788), da machen die beiden Männer in freudiger Aufwallung gemeinschaftliche Sache.

M. mochte nach Goethe’s Abreise sich recht vereinsamt fühlen, verdankte er demselben doch eine Summe von Kenntnissen auf bisher ihm völlig verschlossenen Gebieten! Ueberdies hatte das Verhältniß eine Menge neuer Beziehungen zur Folge, die später für den Künstler von großem Nutzen wurden, so lernte er schon 1788, während eines gemeinsamen Aufenthaltes in Neapel, Herder und die Herzogin Amalie kennen. Herder nennt ihn in einem Briefe vom 27. Febr. 1789 einen vortrefflichen Menschen, an Sinn und tiefem Verstand. 1789 war auch das Jahr der Berufung Meyer’s. Wie ausgemacht wurde, sollte er nicht sofort, sondern erst nach Ablauf zweier Jahre nach Weimar kommen. Bis dahin durfte er in Rom ungestört seinen Interessen leben und erhielt alle drei Monate einen Geldzuschuß von 25 Scudi. Da er jedoch im Herbst ernstlich erkrankte, sah er sich genöthigt, vor der Zeit die Rückreise anzutreten und ging zunächst über Perugia, Florenz, Bologna nach Venedig, wo er im Frühling 1790 mit Goethe, der um seine Gesundheit ernstlich besorgt war, wieder zusammentraf. Von dort kehrte er in die Schweiz, d. h. nach Stäfa zurück. Im Herbst 1791 trat M. endlich seine neue Stellung in Weimar an. Am Schluß der „Campagne in Frankreich“ schreibt Goethe (Dez. 1792 – April 1793): „Unser stiller häuslicher Kreis war nun um so reicher und froher abgeschlossen, indem Heinrich Meyer, zugleich als Hausgenosse, Künstler, Kunstfreund und Mitarbeier zu den Unsrigen gehörte und an allem Belehrenden, so wie an allem Wirksamen kräftigen Antheil nahm.“ In erster Linie beziehen sich diese Worte wohl auf die kunstwissenschaftliche Publicistik des Dichters. Jetzt wurde jene Gesellschaft von Weimarischen Kunstfreunden gebildet, welche unter der Chiffre W. K. F. in der Musenstadt eine so hervorragende Rolle spielte. M. wurde unter der Leitung seines Meisters bald ein gewiegter Schriftsteller, eine große Anzahl der kritischen Artikel, und nicht die unbedeutendsten, sowohl in den „Horen“ als in den „Propyläen“, in der „Allg. Literaturztg.“, in „Kunst und Altertum“ und in Böttiger’s „Amalthea“ rühren von ihm her. Mit Karl Böttiger zusammen gab er sogar 1794 eine eigene Schrift heraus „über den Raub der Cassandra auf einem alten Gefäße“. Von Meyer’s Beiträgen zu Schiller’s Horen seien die 1795 erschienenen „Ideen zu einer künftigen Geschichte der Kunst“ erwähnt. Gewiß mag die schriftstellerische Thätigkeit des Freundes Goethe sehr am Herzen gelegen haben, sie füllte aber bei weitem nicht seine ganze Zeit aus. M. war ja hauptsächlich nach Weimar berufen worden, um an dem von Karl August gegründeten freien Kunstinstitut, zunächst als Professor, und später, seit 1807, mit dem Titel Hofrath als Director zu wirken. Ihm lag es ob, über die Leistungen der Zeichenakademie Bericht zu erstatten und für Kunstanschaffungen zu sorgen. Seine Bedeutung als Lehrer darf nicht unterschätzt werden, Zwar ist aus seiner Schule, wenn man von Preller absieht, kein Künstler ersten Ranges hervorgegangen, [593] M. war eben mehr Theoretiker als Praktiker, an fruchtbringender Anregung jedoch hat er es gewiß nie fehlen lassen. Ueberdies sind seine organisatorischen Leistungen für die Anstalt, mit der er so innig verwachsen war, von bleibendem Werthe gewesen. Sehr günstig war es für den Künstler, daß er von Zeit zu Zeit Urlaub nehmen konnte, um auf Reisen den Horizont seiner Kenntnisse zu erweitern; vom Frühling bis zum Herbst 1794 hielt er sich z. B. in Dresden auf; behuf Studiums der Meisterwerke der Gallerie. Da Goethe im August nachkam, so war auch hier ein directer Gedankenaustausch möglich. Eine längere Abwesenheit von Weimar fällt in die zweite Hälfte der neunziger Jahre. Am 2. Oct. 1795 trieb es M. wieder nach Italien, diesmal ohne Goethe, mit dessen Briefen er sich begnügen mußte. Zuerst wurden in Rom und Neapel die unterbrochenen Studien wieder aufgenommen, dann in Florenz neue Materialien gesammelt, die später dem Dichter bei seinem „Benvenuto Cellini“ und bei der „Farbenlehre“ zu Gute kamen. Im Juli 1797 kehrte M. in die Schweiz zurück, wo mit Goethe in Stäfa ein Rendezvous verabredet war. Welch schönes Zeugniß für das innige Verhältniß, in dem die beiden Männer zu einander standen, legen nicht die Briefe ab, welche Goethe kurze Zeit vor seiner Abreise an M. nach Florenz und Stäfa geschrieben (vgl. Schweizerreise. 1797). Im August befand sich Goethe bereits in Frankfurt, von wo aus er nach Hause meldet: „Ich will hernach unsern guten Meyer, der am Züricher See angekommen ist, aufsuchen und, ehe ich meinen Rückweg antrete, noch irgend eine kleine Tour mit ihm machen. Er ist eine reine und treu fortschreitende Natur, unschätzbar in jedem Sinne. Ich will nur eilen, ihn wieder persönlich habhaft zu werden, und ihn dann nicht wieder von mir lassen“ (Briefe aus Frankfurt vom 9. und 15. Aug.). Am 31. August berichtet der Dichter aus Stuttgart, daß M. ihm „Ueberlegungen“ angekündigt habe über die Mißgriffe der Bildhauer in der Wahl ihrer Gegenstände, den 14. Sept. schreibt er von Tübingen aus an Schiller: „Meyer ist sehr wohl und erwartet mich mit Verlangen; es läßt sich gar nicht berechnen, was beiden unsere Zusammenkunft sein und werden kann“, und noch im gleichen Monat hat er seinen Freund wieder. Nun findet ein idyllisches Zusammenleben in Zürich (s. Brief vom 20. Sept.) und Stäfa statt. Die trüben Tage werden dazu benutzt, die mitgebrachten Kunstwerke zu beschauen und Gedanken auszutauschen, die sonnigen zu Ausflügen in die Umgebung (Mitth. vom 22., 24. und 25. Sept.). Trotz der bereits vorgeschrittenen Jahreszeit sollte auch die projectirte Gebirgsreise, deren Ziel der Gotthard war, noch zur Ausführung kommen; „etwa übermorgen denke ich mit Prof. Meyer die Reise anzutreten“, schreibt Goethe am 25. Sept. dem Geheimrath Voigt. Am 28. Sept. sind die Freunde unterwegs, am 8. Oct. schon wieder in Stäfa. Jetzt wird zur Abreise gerüstet. Am 14. Oct. gewährt Goethe Schillern einen Einblick in die gewonnenen Resultate und äußert „am meisten wird mich’s freuen, wenn Sie Meyer’s Beschreibungen und Beurtheilungen so vieler Kunstwerke hören und lesen“, und Mitte Nov. langten die Freunde glücklich wieder in Weimar an (s. Annalen oder Tag- und Jahreshefte zu 1797).

Die letzte Periode in Meyer’s Leben, d. h. die Zeit von 1798 bis zu seinem Tode, ist entschieden die fruchtbarste gewesen. In jenen Jahren entstanden seine monumentalen Arbeiten im Weimarer Schloß: Die Erziehung der Diana in vier Rundbildern, und in zwei Friesen eine Anzahl bacchischer Gestalten und hundert Kinderfiguren, daß menschliche Leben von der Wiege bis zum Grabe darstellend. Die Zeichnung zu dem letzteren besitzt nebst anderen Werken die Künstlergesellschaft in Zürich, deren Ehrenmitglied M. seit 1819 war. Weit mehr Nutzen brachten jedoch die schriftstellerischen Arbeiten Meyer’s. Sofort nach seiner Rückkehr griff er zur Feder. Schon von Zürich aus (den 25. Oct. 1797) [594] hatte Goethe Böttiger geschrieben: „Unsere Absicht ist, ein paar allgemein lesbare Octavbände zusammenzustellen und im dritten dasjenige als Noten und Beilagen nachzubringen, was vielleicht nur ein specielleres Interesse erregen könnte.“ Er spielt hier auf die Propyläen an, von denen in der That drei Bände erschienen; 1798 waren die beiden Männer mit der Herausgabe des ersten Stückes beschäftigt. Da Goethe ein durchaus einheitliches Ganzes im Auge hatte, so wurden die einzelnen Artikel ohne Namensunterschrift gedruckt, es ist folglich indiscret, nach den Urhebern derselben zu forschen. Man hat diese periodische Publicistik für das zu nehmen, was sie ist, als den Gesammtausdruck des Urtheils der Weimarischen Kunstfreunde. Von einzeln herausgegebenen Werken Meyer’s seien genannt die Schrift „über die Altargemälde des Lucas Cranach in der Stadtkirche zu Weimar“ (Fol. Weimar 1813) und seine „Geschichte der bildenden Künste bei den Griechen“ (3 Theile in Fol. mit Abbildg. Dresden 1824, 1825 u. 1836). 1811 war dies Werk, das man als das Hauptwerk des Künstlers betrachten muß, schon weit gefördert. Mit dem größten Interesse berichtet Goethe von Zeit zu Zeit in seinen Annalen über den Fortschritt desselben (cf. die Tag- und Jahreshefte von 1812, 1813 und 1822), und als es endlich fertig vorlag, äußerte er begeistert, vielleicht etwas übertrieben, gegen Eckermann (I. 341): „Meyer hat die Kenntniß der Kunst auf ihren Gipfel gebracht. Seine Kunstgeschichte ist ein ewiges Werk, allein er wäre das nicht geworden, wenn er sich nicht in der Jugend an Winckelmann hinauf gebildet hätte und auf dessen Wege fortgegangen wäre. Abermals beweist das, was ein großer Vorgänger thut und was es heißt, wenn man sich diesen gehörig zu Nutze macht.“ M. ist in der That mit den Ideen Winckelmanns so gründlich vertraut gewesen wie Wenige, war er doch auch dazu berufen, mit Fernow, und nach dessen Tode mit J. Schulze zusammen seine Werke herauszugeben (Dresden 1807–1820. 8 Bde.).

Ueber das äußere Leben Meyer’s während der letzten Periode genügen wenige Worte. Zweimal versuchte man, ihn wieder an das Vaterland zu fesseln, 1799, als Stapfer die Idee hatte, eine helvetische Kunstakademie zu gründen, und 1806, beide Male schlug der Versuch jedoch fehl. M. fühlte sich eben zu heimisch in Weimar. 1802 verließ er auch Goethe’s Haus und verheirathete sich; in den Annalen des Dichters lesen wir: „Die Nothwendigkeit, sich ununterbrochen mitzutheilen, überwand bald die geringe Entfernung; ein wechselseitiges Einwirken blieb lebendig, so daß weder Hinderniß noch Pause jemals empfunden ward.“ Goethe war bis zuletzt für M. der Mittelpunkt, um den sich all sein Dichten und Trachten drehte. Mit ihm gemeinsam ordnete er die Kunstausstellungen in Weimar an (vgl. Annalen von 1802, 1803), arbeitete er an Winckelmann, Hackert und an der Farbenlehre, und machte er kleine Reisen, wie z. B. nach Cassel, um die Gemälde der Gallerie und des Schlosses zu studiren. Im Jahre 1820 begab er sich für einen Monat nach Berlin (vgl. Annalen zu 1820). „Von den Berlinischen Kunstzuständen“, schreibt Goethe, „ward ich nunmehr auf das Vollständigste unterrichtet.“ 1822 verlor er seine Gattin, und zehn Jahre später den langjährigen, treuen Freund, dem er bewegt die Worte nachrief:

„Mein Stab sank hin, er liegt im Grabe:
Ich wanke nur, bis ich ihn wieder habe.“

Schon kurze Zeit darauf folgte M. Goethe nach. Im Testament vermachte der Künstler 33 000 Thlr. zur Gründung eines Armenetablissements, das zum Andenken an ihn und seine Frau: Meyer- und Amalien-Institut genannt wurde.

S. Neujahrsblatt der Zürcher Künstlergesellschaft von 1852. – Böttiger’s Nekrolog im artistischen Notizenblatt. Oct. 1832. Nr. 20. – Füßli’s und Nagler’s Künstlerlexikon. – Alfons Dürr in Lützow’s Zeitschrift für bild. Kunst vom 13. Nov. und 11. Dec. 1884. Jahrg. XX. Heft 2 u. 3. – P. Weizsäcker in der Allgem. Ztg. 1882. Nr. 269. Beil.