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Artikel „Höpfner, Eduard von“ von Bernhard von Poten in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 13 (1881), S. 106–107, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:H%C3%B6pfner,_Eduard_von&oldid=- (Version vom 11. Oktober 2024, 00:30 Uhr UTC)
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Höpfner: Friedrich Eduard Alexander[1] von H., königlich preußischer Generalmajor, wurde am 27. September 1797 zu Berlin geboren und erhielt, durch den im December 1807 erfolgten Tod seines Vaters, welcher als Artilleriemajor starb, früh verwaist, seine Ausbildung zuerst im Gymnasium zum Grauen Kloster und dann als Hospitant im Cadettencorps. Die Ereignisse des Jahres 1813 unterbrachen seine Erziehung. Er trat als Freiwilliger, mit dem Vorsatze Soldat zu bleiben, in das 2. Westpreußische Dragonerregiment, hatte an den Feldzügen der Jahre 1813 und 1814 vollen Antheil, welcher ihm später das eiserne Kreuz zweiter und den russischen Georgenorden fünfter Classe einbrachte, betrat, am 30. Januar 1815 Sekondelieutenant geworden, in diesem Jahre noch einmal den Boden Frankreichs, ohne in der neuen Campagne zu kriegerischer Verwendung zu kommen und war im Februar 1816 wieder daheim in der Stille der kleinen westpreußischen Garnisonen seines Regiments. Reges Streben und das Gefühl eigener Kraft trieben ihn bald sich denjenigen zuzugesellen, welche außerhalb der Bahnen des gewöhnlichen Fortschreitens eine raschere Laufbahn sich zu eröffnen trachteten. Von seinem Regimentscommandeur, dem späteren Feldmarschall Graf Wrangel, dabei gefördert, meldete er sich zum Besuche der Allgemeinen Kriegsschule und wurde im J. 1820 zu dieser alma mater commandirt. Rühle von Lilienstern, Clausewitz, Canitz, Woltmann wurden seine Lehrer; anderweite Interessen, welche damals Berlin bewegten, wurden auch die seinen, er beschäftigte sich mit Hegel’scher Philosophie, hörte Schleiermacher’s Predigten und nahm zu dem Kampfe der neueren weichlichen Musik Spontini’s wider die ernstere, edlere Richtung Gluck’s und Mozart’s Stellung. Die Anerkennung seines militärischen Strebens fand in der Kommandirung zum Topographischen Büreau und dann als Adjutant, zunächst bei der 3. Division in Glogau, Ausdruck, aus letzterer Stellung erfolgte 1831 die Versetzung in den Generalstab dieser Division, 1833 die zum Großen Generalstabe in Berlin. Abgesehen von verschiedenen sonstigen dienstlichen Verwendungen, unter welchen die Theilnahme an den im Jahre 1843 von seinem alten Commandeur Wrangel geleiteten großen Cavallerieübungen bei Berlin hervorzuheben ist, deren Beschreibung er im Militär-Wochenblatt von 1843, Nr. 33, geliefert hat, begann in dieser Periode seine Thätigkeit als Schriftsteller und Lehrer. Seit dem Jahre 1841 mit der Redaction des damals von der kriegsgeschichtlichen Abtheilung des Generalstabes herausgegebenen Militär-Wochenblattes betraut, veröffentlichte er in diesem zunächst einige Episoden aus dem Kriege von 1806 und 1807, dann die Vorgänge bei der schlesischen Armee im Jahre 1813, vom Waffenstillstande bis zum Abend der Schlacht bei Möckern reichend, den Nekrolog des General von Grolman, die Darstellung der militärischen Wirksamkeit der Prinzen August von Preußen, zahlreiche Berichte über neue militärische Erscheinungen u. dgl. m. Ein bleibendes Verdienst erwarb er sich um diese Zeitschrift, indem er die Beihefte schuf, in denen umfangreichere Arbeiten, als der Raum des Hauptblattes aufzunehmen gestattete, ihren Platz fanden. Die Versetzung als Chef des Generalstabes des VIII. Armeecorps nach Coblenz unterbrach diese Thätigkeit. Aber seine Gesundheit hatte gelitten und das Jahr 1848 gab – mehr ihm selbst als seinen Vorgesetzten – Veranlassung seine Felddienstfähigkeit in Zweifel zu ziehen. Um ihn dem Dienste zu erhalten, ward er zum Director der Allgemeinen Kriegsschule ernannt und als diese im October [107] 1850 nach der durch die Unruhen der letzten Jahre stattgehabten Schließung wieder eröffnet wurde, übernahm er deren Leitung und zugleich von neuem ein Lehramt an derselben. Mittlerweile war eine Frucht ernster Arbeit gereift, seine in erster Auflage in den Jahren 1850–51 erschienene klassische Darstellung der Kriege von 1806 und 1807, ein Werk von hoher geschichtlicher und moralischer Bedeutung. Im J. 1853 trug ihm dasselbe den von König Friedrich Wilhelm IV. gestifteten fünfjährigen Ehrenpreis für deutsche Geschichtsschreibung von 1000 Thlr. Gold und eine goldene Denkmünze ein. Doch seine Kraft war gebrochen, er konnte nicht mehr ohne Stock gehen und am Stabe, meinte er, dürfe der preußische Offizier in Uniform sich nicht blicken lassen. Er erbat daher seinen Abschied, der ihm d. d. Heilsberg, den 6. September 1856, unter der ausgesprochenen Voraussetzung gewährt wurde, daß er seinen Lehrstuhl der Kriegsgeschichte beibehalten werde. Erst der letzte Krankheitsanfall vor seinem am 28. November 1858 zu Berlin erfolgten Tode setzte dieser Wirksamkeit ein Ziel. Ein gerader aufrichtiger Mann, streng kirchlich, voll conservativen Standesbewußtseins, streng, klar und gerecht.

F. E. A. von Höpfner, für seine Freunde von Siegfried Hirsch. Berlin 1859. – Berliner Missionsberichte, 1858, Nr. 22.

[Zusätze und Berichtigungen]

  1. Höpfner, Eduard v. XIII 106 Z. 7 v. o.: Eduard, nicht Alexander, ist der Rufname. [Bd. 56, S. 397]