ADB:Georg (Graf von Nassau-Dillenburg)

Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Georg, Graf von Nassau-Beilstein“ von Ernst Joachim in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 8 (1878), S. 682, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Georg_(Graf_von_Nassau-Dillenburg)&oldid=- (Version vom 3. Oktober 2024, 11:55 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
Band 8 (1878), S. 682 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Georg (Nassau-Dillenburg) in der Wikipedia
Georg in Wikidata
GND-Nummer 104279648
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|8|682|682|Georg, Graf von Nassau-Beilstein|Ernst Joachim|ADB:Georg (Graf von Nassau-Dillenburg)}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=104279648}}    

Georg, Graf von Nassau-Beilstein, später Dillenburg, geboren den 1. September 1562, dritter Sohn des Grafen Johann VI. des Aelteren († 8. October 1606), aus dessen erster Ehe mit Elisabeth, Landgräfin von Leuchtenberg. Er studirte im J. 1576 zu Heidelberg, worauf er sich 1578 in die Niederlande begab, um daselbst unter dem Grafen Günther von Schwarzburg Kriegsdienste zu nehmen. Dort tauchte der Gedanke auf, ihn auf den bischöflichen Stuhl zu Utrecht zu befördern, gelangte jedoch nicht zur Ausführung. Von 1580 an finden wir ihn am Hofe des Markgrafen Georg Friedrich von Ansbach und Baireuth. Nachdem er bereits im J. 1604 durch Kauf von seinem Vater mit Amt und Stadt Driedorf sich ein Territorium erworben hatte, erhielt er nach dem Tode desselben in der mit seinen Brüdern Wilhelm Ludwig, Johann, Ernst Casimir und Johann Ludwig im J. 1607 getroffenen Erbtheilung die Herrschaft Beilstein mit dem Westerwalde, dem Grunde Burbach und dem Hickengrunde. Diesen Besitz vermehrte er 1611 durch den Ankauf des seinem Bruder Johann zugefallenen Antheiles an dem mit Kurtrier gemeinsamen Amte Wehrheim. Bis zum J. 1612 residirte er in Dillenburg, um für seinen in Holland abwesenden Bruder Wilhelm Ludwig die Regierung des Landes zu überwachen. Dann aber siedelte er nach dem Schlosse Beilstein in sein eigenes Territorium über. Im J. 1618 vereinbarte er mit seinem Bruder Johann einen Vergleich, demzufolge ihm dieser sein Recht abtrat, nach dem Tode des ältesten Bruders Wilhelm Ludwig in die Herrschaft über Dillenburg aufzurücken. Demzufolge übernahm er auch 1620 nach dem Absterben Wilhelm Ludwigs die Herrschaft Dillenburg und wurde so der Stifter der neuen Dillenburgischen Linie. Die Herrschaft Beilstein kam zur Vertheilung und er behielt nur den Grund Burbach und den Hickengrund. In seinem Lande wirthschaftete er musterhaft. Namentlich sei erwähnt, daß er gleich seinen Brüdern eine Gerichts-, Landes- und Polizeiordnung erließ. Er starb 1623 zu Dillenburg. Er war zwei Mal verheirathet: 1) mit Anna Amalia von Nassau-Saarbrücken (von 1584–1605) und 2) mit Amalia, Gräfin von Sayn-Wittgenstein (von 1605 an) und Vater von 16 Kindern, von denen zwei Söhne Ludwig Heinrich und Albrecht das Land theilten. Aber schon 1626 beerbte der Erstere den Letzteren.

C. H. v. Rauschard, Nass. Geschlechtstafel d. Otton. Stammes, Dillenburg 1789, handschriftlich. C. D. Vogel, Beschreibung d. Herzogth. Nassau, Wiesbaden 1843.