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Artikel „Ernst Casimir“ von Pieter Lodewijk Muller in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 6 (1877), S. 293, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Ernst_Casimir&oldid=- (Version vom 28. März 2024, 12:54 Uhr UTC)
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Ernst Casimir, Graf von Nassau-Dietz, zweiter Statthalter von Friesland, war ein Sohn des Grafen Johann (s. d.), des ausgezeichneten Bruders Wilhelms von Oranien. 1573 in Dillenburg geboren, empfing er eine streng protestantische Erziehung u. a. in Heilbronn und Basel, und folgte 1594 seinem älteren Bruder Wilhelm Ludwig (s. d.) in den niederländischen Krieg. Von jetzt an nahm E. an fast allen Feldzügen des Moritz von Oranien Theil. Von den Generalstaaten zum Obristen eines deutschen Regiments ernannt, commandirte er im Feldzuge des J. 1600 die Vorhut, ward damit aber am Morgen der Schlacht bei Nieuwfoort von den Spaniern bei Leffinghem vollständig geschlagen. Sein tapferes Standhalten der Uebermacht gegenüber rettete jedoch die niederländische Armee und ermöglichte den Sieg. Später Feldmarschall der staatischen Armee und Lieutenant-Statthalter von Gelderland und Utrecht, zog er 1606 mit holländischen Truppen in den Krieg zwischen den lüneburgischen Fürsten und der Stadt Braunschweig. 1620 ward er von den friesischen Ständen zum Nachfolger seines Bruders ernannt. 1625 folgte er Moritz in der Statthalterschaft von Gröningen und Drenthe. Als Zweithöchstcommandirender blieb er ein treuer Waffengefährte Friedrich Heinrichs. Bei dessen Zuge gegen Maastricht 1632 fand er den Tod bei der Belagerung Roermonds. E. war ein tapferer und treuer Kämpfer für die Unabhängigkeit der Niederlande, zwar weniger begabt als sein Bruder Wilhelm Ludwig, doch wie viele Mitglieder seines Hauses hochverdient durch seine Hingebung an die Sache seines adoptirten Landes. Von ihm stammt die Nassau-Oranische Linie, welche bis jetzt regiert.