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Artikel „Arnoldt, Daniel Heinrich“ von Wilhelm Heinrich Erbkam in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 596, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Arnoldt,_Daniel_Heinrich&oldid=- (Version vom 25. April 2024, 11:24 Uhr UTC)
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Arnoldt: Daniel Heinrich A., evangelischer Geistlicher und gelehrter Theolog, geb. 7. Dec. 1706 zu Königsberg in Preußen, † ebendaselbst 30. Juli 1775. Seine Bildung empfing er auf den Schulen seiner Vaterstadt, der dortigen Universität und der von Halle. Hier eignete er sich die damals herrschende Wolfische Philosophie an, wie sie mit der protestantischen Scholastik unter dem Einfluß des späteren Pietismus einen engen Bund geschlossen hatte und lange Zeit hindurch auf fast allen Lehrkanzeln der deutschen Universitäten herrschte. Baumgarten, Breithaupt, Rambach, Anton, Francke u. A. waren seine Vorbilder, und durch A. geschah es vornehmlich, daß diese Wolfische sogenannte demonstrative Methode auch nach Königsberg verpflanzt wurde. Seine Neigung und Begabung führte ihn mehr auf die gelehrte als praktische Seite der theologischen Laufbahn, doch ward er durch die Umstände frühzeitig genöthigt, auch der letzteren seine Kräfte zuzuwenden. Sein Hauptgönner in Königsberg war der einflußreiche vom Könige Friedrich Wilhelm I. besonders hochgeschätzte Professor und Pfarrer Franz Albert Schultz. Durch ihn wurde A., nachdem er in Halle sich den Grad eines Magisters erworben hatte, und schon 1729 außerordentlicher Professor der praktischen Philosophie in Königsberg geworden war, im J. 1732 Consistorialrath und Doctor der Theologie, 1733 außerordentlicher Professor der Theologie und Pfarr-Adjunct bei der Altstädtischen Kirche, 1734 ordentlicher Professor der Theologie und zweiter königl. Hofprediger an der Schloßkirche, rückte dann 1770 in die Adjunctur und 1772 in die wirkliche Oberhofpredigerstelle, in welcher Stellung er starb. Seine Predigergaben waren mäßig, daher er gegen seinen berühmten Amtscollegen Quandt sehr zurückstand. Nichts desto weniger war er bei Studenten und Collegen beliebt, und wegen seiner Gelehrsamkeit und braven Charakters geachtet. Auch wird ihm Witz und heitere Laune nachgerühmt. Seine zahlreichen Schriften (vgl. Meusel, Lex.), sind meistens Gelegenheitsschriften, und ohne höheren wissenschaftlichen Werth, wenn auch einige davon noch recht brauchbar sind. Dies sind nämlich folgende: „Ausführliche und mit Urkunden versehene Historie der Königsbergischen Universität“ I. Theil 1743. II. Theil 1746. Zusätze 1756. Fortgesetzte Zusätze 1768. „Kurzgefaßte Kirchengeschichte des Königreichs Preußen.“ 1768. „Kurzgefaßte Nachrichten von allen seit der Reformation an den lutherischen Kirchen in Ostpreußen gestandnen Predigern.“ Herausgegeben von Fr. W. Benefeldt. 1777. Dies letzte mit außerordentlichem Fleiße erst nach dem Tode Arnoldt’s herausgegebene Werk ist eine Hauptquelle für die Specialkirchengeschichte Ostpreußens. Als Zeugniß von der geschmacklosen Art, die Wolfische Philosophie anzuwenden, kann noch sein „Versuch einer nach demonstrativer Lehrart entworfenen Anleitung zur Poesie der Teutschen“ 1740, angeführt werden.

Borowski in den Annalen des Königreichs Preußen, herausgegeben von L. v. Baczko. Königsberg 1793. II. Quartal S. 45–73.