Empfohlene Zitierweise:

Artikel „Anton, Paul“ von Johann Jakob Herzog in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 498, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Anton,_Paul&oldid=- (Version vom 5. Oktober 2024, 12:54 Uhr UTC)
Allgemeine Deutsche Biographie
>>>enthalten in<<<
[[ADB:{{{VERWEIS}}}|{{{VERWEIS}}}]]
<<<Vorheriger
Anton, Konrad Gottlob
Band 1 (1875), S. 498 (Quelle).
[[| bei Wikisource]]
Paul Anton in der Wikipedia
Paul Anton in Wikidata
GND-Nummer 116211431
Datensatz, Rohdaten, Werke, Deutsche Biographie, weitere Angebote
fertig
Fertig! Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle Korrektur gelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Kopiervorlage  
* {{ADB|1|498|498|Anton, Paul|Johann Jakob Herzog|ADB:Anton, Paul}}    

{{Normdaten|TYP=p|GND=116211431}}    

Anton: Paul A., geb. zu Hirschfeld in d. Oberlausitz 12. Febr. 1661, † 20. Oct. 1730, hat in Verbindung mit seinen beiden Collegen Breithaupt und A. H. Francke der theologischen Facultät der neuen Universität Halle ihre geistige Signatur aufgedrückt. Er studirte 1680 in Leipzig, bereiste seit 1687 als Begleiter des sächsischen Prinzen Friedrich, des nachmaligen Kurfürsten, Frankreich, Spanien, Portugal und Italien. Nachdem er darauf für kurze Zeit Superintendent in Rochlitz, darauf Hofprediger in Eisenach gewesen, wurde er im J. 1695 auf Spener’s Vorschlag als Professor und Constitorialrath nach Halle berufen, wo er bis zu seinem Tode im Sinne und Geiste des Pietismus im guten Sinne des Wortes wirkte. Er hielt noch mehr als Breithaupt und Francke die strenge Lehrform der lutherischen Orthodoxie fest; in seiner Lehrmethode schloß er sich dagegen ganz und gar an seine Collegen an; er hielt Erbauungsstunden und seine Vorlesungen (über Exegese und Polemik) hatten einen entschieden praktischen Charakter; im Collegium antitheticum (der Polemik) machte er es sich zur Aufgabe, die Gründe der Häresien im eigenen Herzen nachzuweisen. Dieses Collegium antitheticum ist nach seinem Tode herausgegeben worden, 1732. Er selbst hat nur Programme und kleinere Gelegenheitsschriften herausgegeben.

Denkmal des Herrn Paul Anton, (darin eine bis 1725 reichende Autobiographie) 1731. – Tholuck in Herzog’s Realencycl. Bd. XIX.