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Artikel „Arnpeck, Veit“ von Sigmund Ritter von Riezler in: Allgemeine Deutsche Biographie, herausgegeben von der Historischen Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften, Band 1 (1875), S. 596–597, Digitale Volltext-Ausgabe in Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=ADB:Arnpeck,_Veit&oldid=- (Version vom 18. Dezember 2024, 02:03 Uhr UTC)
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Arnpeck: Veit A., bairischer Geschichtsschreiber, geboren 1440 zu Landshut in Niederbaiern, † wahrscheinlich nach 1505, ist unter den Chronisten, welche Aventin’s bedeutsame Wirksamkeit vorbereiteten, der hervorragendste. Nach Vollendung seiner Studien in Amberg und an der Universität Wien trat er in den geistlichen Stand und wirkte in seiner Vaterstadt Landshut als Hülfsgeistlicher, später Frühmesser und Benefiziat an der St. Martinskirche. Einige Jahre scheint er diese Stellen mit der Pfarrei zu St. Andreas in Freising vertauscht zu haben; 1495 aber treffen wir ihn wieder in Landshut. Dort mag Herzog Ludwig der Reiche, der Gründer der Universität Ingolstadt durch seine hervorragenden [597] Thaten und sein glänzendes Auftreten den historischen Sinn des Klerikers angeregt und auf die Geschichte seines engern Vaterlandes gelenkt haben. A. verfaßte ein „Chronicon Austriacum“ bis 1488, (Pez, „Scriptores rerum Austriacarum“ I.), ein „Chronicon Baioariae“ bis 1495, (Petz, „Thesaurus anecdotorum“ III. 2) und einen „Liber de gestis episcoporum Frisingensium“ bis 1495 (Deutinger „Beiträge zur Geschichte des Erzbisthums München-Freising“ Bd. 3.) Das „Chronicon Baioariae“, sein bedeutendstes Werk, hat A., dem Beispiele seines Vorgängers Andreas von Regensburg folgend, auch deutsch bearbeitet, jedoch nicht wörtlich übersetzt, sondern bald gekürzt, bald erweitert, auch um zehn Jahre weiter geführt. Als Chronik eines Ungenannten ist das Werk im ersten Bande der von v. Freyberg herausgegebenen Sammlung historischer Schriften, jedoch unvollständig und mangelhaft veröffentlicht. Für den Litterarhistoriker ist dieses deutsche Zeitbuch Arnpeck’s merkwürdigstes Werk; denn hier schlägt er in volksthümlicher Erzählung und in Zurückdrängung alles gelehrten Beiwerkes einen Ton an, welcher der historischen Litteratur bisher fast völlig fremd geblieben war. Den Mangel einer gesunden Kritik theilt dies wie seine anderen Werke mit nahezu allen zeitgenössischen.