Schrift und Schrifttum:Kapitel I

Gebhard Mehring
Schrift und Schrifttum
Kapitel II »
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I. Die Schrift.

Heutzutage wird in der Schule nach sorgfältig ausgedachtem und vielerprobtem Verfahren das Schreiben auf Grund einheitlicher zweckmäßiger Vorschriften gelehrt. Aber noch ehe die Kinder die Schule verlassen, zeigen sich Unterschiede in ihrer Schrift, die auf Verschiedenheiten des Charakters und der Geschicklichkeit zurückzuführen sind. Wie große Unterschiede später die Handschriften der Erwachsenen zeigen, ist bekannt. In früheren Jahrhunderten bestand keine solche einheitliche Schreibvorschrift, wie wir sie noch gar nicht so lange besitzen. Die Schriften unterscheiden sich zunächst nach ihrer Zweckbestimmung. Die Inschrift auf Stein erfordert klare in die Ferne wirkende Formen. Die Buchschrift bewahrt den Charakter strenger Regelmäßigkeit, um leichter lesbar zu sein. Die Verkehrsschrift soll schnell zu schreiben sein und braucht weder Schönheit noch Regelmäßigkeit. Alle Schriften sind in besonderem Maß von der Art des Schreibstoffs abhängig. Auf Wachs schreibt man anders als auf Papyrus, Pergament, das seit dem 4. Jahrh. n. Chr. an die Stelle des Papyrus tritt, läßt auch kräftigere Züge zu und das Papier, das bei uns nicht vor dem 14. Jahrhundert nachzuweisen ist, fördert letzten Endes die Vielschreiberei, die der Lesbarkeit nicht günstig ist. Jede Schreibstube pflegt die Schrift nach ihrer besonderen Manier, die kaiserliche, die päpstliche Kanzlei, seit dem 8. und 9. Jahrh. besonders die Klöster, neben ihnen später die Kanzleien geistlicher und weltlicher Fürsten, die Städte, und früh private Schreiber und öffentliche Notare, auch öffentliche und private Schulen, seit dem 16. Jahrh. bei uns besonders die Modisten (die den modus scribendi lehren) als vielseitige Schreibkünstler. Der ganze Stil der Schrift ändert sich mehrfach im Laufe der Jahrhunderte mit geschichtlichen Ereignissen und Umwälzungen und unter dem Einfluß wechselnder Kunstrichtungen. Der Uebergang von der Majuskel zur Minuskel, von der nur aus Großbuchstaben bestehenden Schrift zu der aus Kleinbuchstaben, schließlich zur Kursive, wie wir sie haben, aus Groß- und Kleinbuchstaben sinnvoll [10] gemischt, vollzieht sich unter diesen Einflüssen. All das bewirkt immer wieder neue Verschiedenheiten in der Gesamterscheinung und in der Gestaltung des Einzelnen. Schließlich war zu jeder Zeit die Handschrift vom persönlichen Wesen und Charakter beeinflußt, und zwar um so mehr, je größer die Vielschreiberei ist.

Niemand kann ernstlich hoffen, die alten Schriften alle zu entziffern und ohne Irrtum zu lesen, wenn er nicht mit der Geschichte unserer Schrift und mit dem Werdegang der einzelnen Buchstaben einigermaßen vertraut ist. Von besonderem Vorteil wird es sein, sich aus der geschichtlichen Entwicklung jeweils über den Zug, in dem die Feder den Buchstaben ausgeführt hat, klar zu werden. Denn nur dadurch ist es möglich, die einzelnen begegnenden Formen entweder auf die heutige Gebrauchsform oder auf die bekannte Urform zurückzuführen und damit richtig zu deuten.

Es ist bekannt, daß die Schrift von den Phönikern zu den Griechen, von diesen zu den Römern und von den Römern zu uns gekommen ist. Für uns ist nicht nötig, weiter als bis zu den Römern zurückzugehen, obgleich auch die ältere Geschichte manche Erscheinung zeigt, die auf die spätere Entwicklung ein Licht werfen kann.

Aus dem Römerreich ist eine ganze Reihe verschiedener Schriftformen überliefert. An erster Stelle steht verdientermaßen die große Monumentalschrift, littera oder capitalis quadrata genannt, jene kraftvollen feierlich schönen Buchstaben, die uns allen als die Großbuchstaben der lateinischen Druckschrift geläufig sind. Dieses Alphabet, eine Majuskel, hat seine vollendete Gestalt noch im letzten Jahrhundert v. Chr. erhalten (Tafel I a). Es war von Haus aus nicht Schreibschrift, sondern diente für Inschriften auf Stein und Metall, zur Ausführung in großen Formen. Wohl hat man es auch zur Vervielfältigung von Büchern verwendet, doch in den echten Formen der quadrata, wie es scheint, erst spät und nur auf Pergament, auch nur für die großen Dichter (z.B. Vergil und Plautus). Im allgemeinen verlor es in der Hand des Schreibers viel von seiner strengen Regelmäßigkeit; [11] auf Papyrus kann es nur in zarten Strichen ausgeführt werden und nimmt eine Zierlichkeit an, die seinem Wesen fremd ist. Man empfand diese Veränderungen als unschön und grob und nannte deshalb die geschriebene Form der Kapitalis bäurische Schrift, littera rustica (Taf. I b). Als dritte Form der Majuskel entstand die Unciale (Taf. I e), deren erste Spuren schon im 2. und 3. Jahrhundert zu finden sind, die aber fertig erst im 4. Jahrhundert auftritt. Ihre höchste Vollendung hat sie erst lange nachher erreicht, als die fränkischen Gelehrten Karls des Großen die alten Schriftzeichen erneuerten; sie wird die eigentliche Prunkschrift des Mittelalters. Die Unicale rundet die eckigen Formen der Kapitalis zum Zweck leichterer Ausführung mit dem Schreibrohr; sie ist als Bücherschrift entstanden, aber nicht unmittelbar aus der Kapitalis, sondern aus der sog. älteren Kursive. Sie ist ursprünglich ein Versuch, die vereinfachten Formen der Kursive für die Neubelebung der Majuskelschrift zu verwenden. In der Wirkung ist sie eine Etappe auf dem Weg zur reinen Minuskel.

Neben der Monumentalschrift und noch vor deren höchster Vollendung hatten die Römer, wie vor ihnen die Griechen, eine Schrift für den täglichen Gebrauch, zu Aufzeichnungen im geschäftlichen Verkehr, die nicht wie die Schrift auf Stein für die Ewigkeit bestimmt war. Diese Verkehrsschrift ist von Anfang an eine Schreibschrift und sie ist eben darum für die weitere Entwicklung von ungleich größerer Bedeutung gewesen, als die littera quadrata. Die ältesten Zeugnisse ihres Daseins stammen allerdings erst aus dem ersten Viertel des 1. Jahrh. vor Chr. Aber sie tritt da bereits mit einzelnen Formen auf, die eine frühere Entstehung voraussetzen. Als Notizbuch wie als Unterlage für Geschäftsurkunden dient die Wachstafel; im weichen Wachs werden die Schriftzeichen mit dem Stilus, dem Griffel, eingeritzt, hat die Notiz ihre Bedeutung verloren, so kann sie mit dem stumpfen Ende des Griffels ausgetilgt und das Wachs zu neuer Verwendung wieder geglättet werden. Auf dem zähen Wachs kann nur in einzelnen Strichen geschrieben werden, die möglichst im Zug von oben nach unten auszuführen sind; in solche einzelne Striche [12] wird also der Buchstabe aufgelöst, soweit das irgend angeht. Das ist die Form der Verkehrsschrift, die uns als älteste überliefert ist in pompejanischen Wandkrizeleien aus sullanischer Zeit; daß sie darum unbedingt als älter anzusehen sei gegenüber der Form der Papyri, die erst aus dem 1. Jahrh. n. Chr. erhalten sind, ist damit nicht gegeben. Denn es ist wohl möglich, die Formen der Wachstafeln aus denen der Papyri zu entwickeln, aber nicht umgekehrt. Die Schrift der Papyri aber ist es, aus der die Uncialis entstanden und die für die weitere Entwicklung die Grundlage geworden ist.

Diese ältere römische Kursive (Taf. I c, 166 n. Chr. Vgl. auch Tafel VI und VII) ist noch Majuskel, enthält aber gerade in ihren ältesten Bestandteilen schon einzelne Minuskelformen (b, d, h). Zur reinen Minuskel wird die Verkehrsschrift in der jüngeren römischen Kursive (Taf. I d), die aus dem 6. Jahrh. unserer Zeitrechnung überliefert ist. Sie ist Minuskel, indem sie das System der Ober- und Unterlängen aufnimmt und weiterführt, und ist zugleich ausgesprochene Kursive, indem sie reichlichen Gebrauch macht von Ligatur, der Verbindung der Buchstaben unter einander, in einem Maße, das die einzelnen Schriftzeichen vielfach fast unkenntlich werden läßt (Taf. XXIV a).

Wie nahe die Unciale als reine Schreibschrift ungeachtet ihres Majuskelcharakters der Kursive und der Minuskel steht, zeigt sich auch darin, daß sie früh mit beiden gemischt wird. Das Alphabet, das man als Halbunciale (Taf. I f, 6. Jahrh.) bezeichnet, ist reine Minuskel und man kann zweifelhaft sein, ob die dem Uncialcharakter am nächsten stehenden Buchstaben in Wirklichkeit nicht doch unmittelbar aus der Kursive stammen. Nur die Gestalt des M spricht für Entstehung aus der Unciale. Das Verdienst dieser Schriftform der Halbunciale ist, daß sie den ersten konsequenten Versuch macht, das Verhältnis der Ober- und Unterlängen zu regeln, das Vierlinienschema herzustellen, das die älteren Schriften noch nicht erreicht hatten. Wie sehr durch die damit gegebene Gliederung die Lesbarkeit gefördert wurde, liegt auf der Hand. [13] Der Zerfall des Römerreiches raubte der Stadt Rom die alte Stellung als Mittelpunkt alles Geschehens. In den neu entstehenden Teilreichen schuf das Christentum mit der Gründung von Klöstern neue Mittelpunkte des Wissens; diese werden Hüter des alten Schrifttums, sie bewahren die Kunst des Schreibens und bilden die Schrift weiter aus. So entstehen aus Unciale, Halbunciale und jüngerer Kursive eine Reihe von selbständigen Schriftformen eigenen Charakters, die man Nationalschriften (irisch-schottisch, langobardisch, altitalienisch, merowingisch u. a.) zu nennen pflegt. Ihre Vielheit und Verschiedenheit mußte aber der Verbreitung der in ihnen geschriebenen Bücher Eintrag tun und war auch dem schriftlichen Verkehr hinderlich. Darum faßte im neuen Weltreich Karls des Großen, dem die Pflege der Wissenschaft besonders am Herzen lag, der Kreis der um diesen Herrscher versammelten Gelehrten den Entschluß, der Schriftverwilderung ein Ende zu bereiten und eine übersichtliche, leicht leserliche und leicht zu schreibende Schrift wiederherzustellen. Man schuf nichts Neues, man griff auch nicht einfach auf alte Formen zurück, sondern man verbesserte die gebräuchliche Schrift nach Grundsätzen, die aus den alten schönen Formen, vor allem der Unciale und Halbunciale, geschöpft waren. Die merowingische Buchschrift war aus der Halbunciale erwachsen, ihre Urkundenschrift aber aus der jüngeren Kursive, deren Ligaturen sie noch weiter zur Unleserlichkeit entwickelt hatte. Jetzt wurden die Ligaturen aufgelöst, man stellte die Buchstaben wieder geordnet neben einander, gestaltete sie kalligraphisch aus und hielt streng auf Gleichmäßigkeit aller Ober- und Unterlängen, was dem Vierlinienschema entspricht. Die so entstandene karolingische Minuskel (Taf. I g, 9. Jahrh.) ist aber nicht etwas, was von Anfang an gleich fertig auftritt und gewissermaßen als Vorschrift in das Reich hinausgeht. Nur der Geist, in dem die Reform durchgeführt wird, ist einheitlich, die Ausführung vollzieht sich selbständig an den verschiedensten Punkten in den klösterlichen Schreibstuben. Darum ist von [14] Anfang an das, was man karolingische Minuskel heißt, nicht so gleichmäßig wie etwa die römische Monumentalschrift, die, nachdem sie in der Hauptstadt entstanden war, überall in der Provinz übernommen und nach bestem Können ausgeführt wurde. Die Hauptsache ist überhaupt weniger die einzelne Form, als der Gesamtcharakter des Schriftbilds, wie ihn die Selbständigkeit des einzelnen Zeichens, die deutliche Trennung der Worte, die Einschränkung von Wortkürzungen und Ligaturen hervorbringt. Man rechnet als Zeit der karolingischen Minuskel vom Ende des 8. bis zum Ende des 12. Jahrhunderts, bis zur Entstehung der gotischen Schrift. In diesen 4 Jahrhunderten hat sie eine Fülle von Typen, die nicht nur durch die Persönlichkeit des Schreibers verschieden sind, hervorgebracht, vereinigt vor allem durch den gemeinsamen Vorzug der eben angeführten Tugenden. So findet sie nicht nur als Buchschrift Verwendung, sondern ebenso in den Privaturkunden der ältesten Klöster; nur die Urkundenschrift der kaiserlichen Kanzlei geht noch lange ihre eigenen Wege.

Als letzte Variante der karolingischen Minuskel ist die gotische Minuskel zu betrachten, die zeitlich etwa mit der Entstehung des gotischen Baustils zusammenfällt. Sie übernimmt die Formen der karolingischen Minuskel, aber statt der Rundungen mit Bögen setzt sie Ecken und Winkel. Ihre Buchstaben werden schlanker und höher, rücken näher aneinander und sind enger miteinander verbunden. Sie führt damit die von der karolingischen Minuskel begonnenen Verbesserungen durch.


Es ist uns heute etwas ganz Selbstverständliches, Groß- und Kleinbuchstaben in ein und demselben Text nach bestimmten Regeln nebeneinander zu verwenden. Das geht auf Anfänge in der irischen und angelsächsischen Schrift seit dem 7. Jahrhundert und in Nachahmung dessen in der Frühzeit der karolingischen Minuskel zurück. Bis dahin hatte niemand daran gedacht, in solcher Weise nach bestimmten [15] Regeln Majuskel und Minuskel zu mischen. Denn wenn auch mit Ausnahme der capitalis quadrata und rustica jedes Alphabet aus einer Mischung von Majuskel und Minuskel bestanden hatte, so waren doch innerhalb eines Alphabets alle Buchstaben gleichwertig, keiner konnte eine bessere Geltung vor den andern beanspruchen, auch wenn er von der Majuskel herkam. In den Handschriften wird nie der Versuch gemacht, durch Betonung eines bestimmten Buchstabens ein Wort besonders hervorzuheben. Höchstens zur Bezeichnung eines Teilabschnitts wird gelegentlich der Anfangsbuchstabe (daher Versalien, von versus = Zeile) vergrößert herausgerückt. Jetzt aber, da man die alten Schriften gewissermaßen neu entdeckt hatte und von ihrer Schönheit entzückt war, hatte man den Wunsch, mit ihnen die neuen Codices zu verzieren. Daraus entstand das Bedürfnis, auch zur Gliederung des Textes in Abschnitte und Sätze, zur Hervorhebung von Namen, ausgezeichnete Buchstaben zu verwenden. Dazu boten sich als vorzüglich geeignet die Alphabete der alten Majuskeln dar. Wo diese dem Zweck nicht ganz zu entsprechen schienen, wo sie namentlich im Innern des Textes und der Zeilen fremdartig wirken mochten, fing man an, einzelne Minuskeln als Anfangsbuchstaben, besonders von Namen, zu vergrößern, vielleicht auch durch gewisse Zutaten und Aenderungen herauszuheben. Damit waren die Anfänge für ein neues Alphabet von Großbuchstaben der Minuskel gegeben, das jedoch erst von der gotischen Minuskel fertig gestaltet worden und heute noch in unsern deutschen Großbuchstaben der Druckschrift erhalten ist. Bezeichnend ist der Reichtum der Formen, der auf die ursprüngliche Zweckbestimmung als Zierde des Schriftbilds zurückzuführen ist. Eine Vorstellung von diesem Reichtum gibt die Beobachtung, daß in den Drucken des 15. Jahrhunderts, den sog. Wiegendrucken, über 250 verschiedene Formen des M gezählt werden, die der Wissenschaft heute dazu dienen, die Drucke und die Drucker zu unterscheiden und zu datieren.

Wie man ferner die Notwendigkeit erkannt hatte, zu besserer Klarheit und Lesbarkeit die Wörter deutlich von einander [16] zu trennen, so fing man auch an, Sätze und Satzteile durch besondere Zeichen zu unterscheiden. In der Regel ist wohl der Punkt das Zeichen der großen Pause, doch fällt diese nicht notwendig mit dem Satzende zusammen, namentlich wenn der Satz lang ist, und es gibt in lateinischen wie in deutschen Texten Sätze, die über eine Folioseite und weiter gehen; manche große Urkunde besteht nach kurzer Einleitung bis zu den Schlußformeln nur aus einem einzigen endlosen Satz. Aber es ist in der karolingischen so wenig als in der gotischen Minuskel wirkliche Gleichmäßigkeit der Zeichensetzung zu erkennen. Das 13. Jahrh., das erste der gotischen Schrift, scheint im allgemeinen sorgfältiger die Zeichen zu setzen als das 14. und 15. Die württ. Kanzleischreiber Dietrich Bälz und Konrad Dachs, beide am Ende des 14. Jahrh. tätig, ziehen vor, überhaupt keine Interpunktion zu gebrauchen. Auch wechselt nach Mode oder Gefallen des Schreibers die Art der Zeichen, ob Punkte oder Striche oder beides. Oft sind die Zeichen auch ohne Beachtung des Sinns und der Satzteile gesetzt und man kann manchmal den Eindruck bekommen, der Schreiber habe jedesmal, wenn er zum Blick in die Vorlage oder zum Eintauchen der Feder eine Pause machte, unwillkürlich im Text ein Komma oder dgl. gesetzt. Die Unregelmäßigkeit der Interpunktion dauert auch später in der gotischen Kursive an und erst im 18. Jahrh. scheint man dabei einer gewissen Regel und Ordnung zu folgen.

Noch sind dem 11. Jahrh. einige weitere kleine Fortschritte zu verdanken. Das i hat in der Majuskel nie eines i-Punktes bedurft, weil an seiner Identität kein Zweifel entstehen konnte. Die jüngere röm. Kursive hat ihm oben eine kleine Schleife angesetzt, vielleicht nur um ihm einen gewissen Abschluß zu geben. Erst in der späteren Minuskel entsteht die Gefahr der Verwechslung, weil die senkrechten Striche des m, n und u denen des i durchaus gleich waren. Dennoch hat man das lange ertragen. Zwar beginnt man im 11. Jahrh. wenigstens das doppelte i mit 2 feinen Strichen auszuzeichnen. Aber nur langsam wird dieses Verfahren [17] auch auf die übrigen i ausgedehnt. Im 13. Jahrh. ist es noch nicht allgemein und selbst im 15. noch scheint zwar bei Gruppierungen des i mit m, n, u der i-Punkt, der im 13. Jahrh. allmählich statt des Strichs aufkommt, als notwendig anerkannt zu sein; aber immer noch ist er keineswegs untrennbarer Bestandteil des Buchstabens. Er ist in Nr. 1 unserer „Schriftproben“ von 1350 bei aller Sorgfalt der Schrift immer noch nicht überall gesetzt, Nr. 2 von 1454 hat ihn, aber Nr. 3 von 1492 läßt ihn sehr häufig vermissen.

Im übrigen hat der Doppelstrich oder Punkt auf dem Doppel-i später zu neuer Verwechselung Anlaß gegeben. Es war seit der späteren karolingischen Minuskel aus Schönheitsgründen üblich, am Wortende den letzten Strich von m oder n und ebenso den zweiten des Doppel-i unter die Zeile zu verlängern. Ebenso hat man bald auch das y mit 2 Strichen oder Punkten ausgezeichnet. So kommt es, daß schon früh in lateinischen Urkunden anstatt des doppelten i geradezu ein y gesetzt wird.

Aus Schönheitsgründen hat man ferner das lange s am Wortende durch das runde s ersetzt. Aber auch diese Neuerung, die sich schon im 10. und 11. Jahrhundert findet, hat sich nur langsam durchgesetzt. Noch im 13. Jahrhundert gebraucht z. B. der württembergische Schreiber E. 1254 das runde s nicht.

Selbst einen neuen Buchstaben hat die karolingische Minuskel geschaffen, das w. Diesen Laut, den das Latein nicht braucht, das Deutsche nicht entbehren kann, hatte man früher durch doppeltes u oder v ausgedrückt. Aus dem letzteren ist das w entstanden, indem man die beiden v ineinander schob.

Die gotische Minuskel, die im 13. Jahrh. voll ausgebildet ist, findet besonders gerne Verwendung in kirchlichen Handschriften zum Gottesdienst. Man erkannte, daß sie leichter lesbar ist, als alle früheren Schriften und sich vorzüglich zu künstlerischer Ausstattung und Verzierung schickte. Die Missalschrift als die schönste Schrift seiner Zeit hat denn auch Gutenberg in die ersten Drucke eingeführt.

Auch in Urkunden hat man im 13. und 14. Jahrh. die Minuskel [18] noch verwendet, mit der für Urkundenschrift charakteristischen Behandlung der Ober- und Unterlängen, die nicht gleich lang sind und vielfach zur Verzierung dienen. Ein Beispiel der Minuskel, nicht der Urkundenschrift, bietet Nr. 1 der „Schriftproben“ aus der Mitte des 14. Jahrhunderts, vielleicht von einem Schreiber, dem sonst die Kursive geläufiger ist. Denn diese gewinnt im 14. Jahrh. Boden und beherrscht im 15. Jahrh. das ganze Schreibwesen der Kanzleien. Mit dem Aufkommen des Drucks verliert dann vollends die gotische Minuskel als Schreibschrift ihre Bedeutung. Nur die Druckschrift und die gottesdienstlichen Bücher, Missalen u. a. halten an ihr fest.

Seit der Mitte des 13. Jahrh. kann man von einer Kanzlei der Grafen von Wirtemberg sprechen und, wenn auch zunächst nur an geringen Proben, die Kunst ihrer Schreiber prüfen. Es fehlen bis jetzt noch umfassendere Vorarbeiten, die erst ein sicheres Urteil ermöglichen würden. Für das 14. Jahrh. wird hoffentlich bald eine Publikation über das älteste Württembergische Urbar, die in Vorbereitung ist, Aufschluß bringen. Die Tafeln II bis XXIII zeigen die Buchstaben der württ. Notare und Schreiber seit 1254 bis in die Mitte des 16. Jahrh. nicht in vollständiger Reihe, denn dazu ist ihre Zahl zu groß, aber immerhin von so vielen, daß zu erkennen ist, wie eine gewisse Linie der Tradition, ein Festhalten an einzelnen bestimmten Formen sie verbindet. Es ist im 13. und 14. Jahrh. eine einfache Minuskel von meist recht zierlicher Art. In der 2. Hälfte des 14. Jahrh. macht sie die Geschmacksrichtung der Zeit mit, die an seinen zierlichen Häkchen und Bogenlinien, den Buchstaben zur reinen Verzierung angehängt, Gefallen findet. Diese Zutaten scheinen vielfach erst nachträglich an die fertige Schrift mit einer spitzeren Feder angehängt worden zu sein. Im 15. Jahrh. schreibt auch die wirt. Kanzlei durchweg in einer Kursive, die weniger fein, aber ohne Zweifel rascher zu schreiben ist als die Minuskel. [19] Die Tradition, die wir bis dahin in der wirt. Kanzlei zu erkennen glauben, scheint den Schluß zuzulassen, daß man den Nachwuchs für das Schreiberamt selbst erzog. Von einer eigentlichen Kanzleischule, wie sie z. B. in Ulm erwähnt wird, ist dabei freilich nicht die Rede. Eine neue Einrichtung ist im 16. Jahrh. die Modistenschule in Stuttgart, deren Aufgabe war, für die Kanzlei, für kaufmännischen und alle anderen Berufe, für die Schön- und Schnellschreiben erwünscht war, junge Leute heranzubilden. Man nannte diese Lehrer Modisten, weil sie den modus scribendi, die Kunst besonderer Schriftzüge, pflegten und lehrten. Sie scheinen zuerst in den Reichsstädten aufzutreten, namentlich aus Nürnberg kamen manche zu uns. Eine Untersuchung des Schreibwesens vom 16. bis 18. Jahrh. wird noch darauf einzugehen haben, was wir über Kunst und Wirksamkeit dieser Schreibkünstler wissen, die notwendig auf den Schreibbetrieb der Kanzleien Einfluß gewinnen mußten. Der Modist Christoph Fabri rühmte sich 1596 der Fertigkeit in 100 verschiedenen Schriftarten; leider ist die Tafel, auf der er Proben dieser Kunst vorlegte, nicht bei den Akten geblieben. In den Reihen dieser Modisten nun sind jene Lohnschreiber zu suchen, von denen nachher noch die Rede sein wird. Christoph Fabri nennt sich selbst Guldinschreiber, was vielleicht absichtlich eine Wortbildung von vielfacher Auslegung ist: es kann den Mann bezeichnen, der goldene Buchstaben schreiben kann, dessen Kunst Goldes Wert ist und der um Gulden schreibt. Von dem Modisten Held wird berichtet, daß er bei seinem kärglichen Gehalt nur durch großen Schreibverdienst habe leben können.

Die Geschichte der deutschen Kursive, wie sie seit dem Beginn des 16. Jahrh. sich durchgesetzt hat, wird ferner sich nicht auf die engen Grenzen des einzelnen Territoriums beschränken dürfen. Der einzelnen Schreibstube kommt dabei nicht mehr die Bedeutung zu wie in früheren Jahrhunderten und ihre vermeintlichen Besonderheiten sind wohl zumeist als Zeiterscheinungen weit verbreitet und auch anderswo zu finden. Denn der Einfluß etwa des wechselnden Geschmacks [20] in Renaissance, Rokoko und Barock wird sich überall in gleicher Weise geltend machen und der Austausch der Kräfte ist lebhafter als ehemals. Die ausgewählten „Schriftproben“ werden immerhin eine gewisse Anschauung von diesen Verhältnissen vermitteln, wenn sie auch kein System darstellen.

Wie das i seinen Punkt erhielt, ist vorhin schon dargestellt worden. Aber damit sind die besonderen Schicksale dieses Buchstabens noch nicht erschöpft. Er ist bis in das 17. Jahrhundert Vokal und Konsonant zugleich. Das verlängerte i bleibt nicht auf das Wortende beschränkt; es dringt in den Inlaut und den Anlaut vor. Beide Formen werden anscheinend ganz nach Gefallen des Schreibers und oft abwechselnd mit y verwendet. Erst von der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts an wird i als Vokal von j dem Konsonanten unterschieden, offenbar unter fremdländischem Einfluß.

Schwieriger war die Unterscheidung von u und v, die ursprünglich identisch sind; v ist aus der scharfwinkeligen Form der Kapitalis, u aus der abgerundeten Form der älteren Kursive und der Unciale abgeleitet. Jedes von ihnen kann ebenso den Selbstlauter wie den Mitlauter darstellen. Es gibt Schriftstücke, in denen überhaupt kein v vorkommt, sondern auch für den Mitlauter nur das u gebraucht wird. Seit dem 14. Jahrh. wird gemeinhin der Vokal im Anlaut mit v, im Inlaut mit u wiedergegeben. Im 15., wie die Schreibung des m, n, und u allmählich in die spitzigen Formen der deutschen Kursive übergeht, beginnt man vereinzelt die u durch ein übergesetztes Häckchen vom n zu unterscheiden; nur vom n, nicht vom v. Bis in das 17. Jahrh. hinein bleibt bestehen, das v und u beide zugleich Vokal und Konsonant sind. Das u-Bögchen aber erhält auch das w, wo es für u steht, z. B. in fraw.

Ein eigenes Alphabet von Großbuchstaben hat sich die deutsche Kursivschrift erst im Lauf dieser Jahrhunderte neu geschaffen. Es sind in der Hauptsache gesteigerte Formen der Kleinbuchstaben, z. T. wie etwa das H, in Anlehnung an die Formen der alten Minuskel. Die seltsamsten Formen, die sich z. B. in den „Schriftproben“ finden, sind vielfach [21] dadurch hervorgerufen, daß noch keine anerkannte Normalform bestand und man auf die Formen der Minuskel angewiesen war, die uns immer wieder an unsere Druckschrift erinnern müssen.

Von Abkürzungen hat man in deutschen Texten auch früher nicht so reichlich wie in lateinischen Gebrauch gemacht. Lange erhalten hat sich die Gewohnheit, die Silbe er durch ein übergesetztes Häkchen zu ersetzen und das Weglassen von Endsilben en oder em, auch das Fehlen des zweiten m oder n bei Verdoppelung im Inlaut, durch einen übergesetzten Strich anzudeuten. Geblieben ist auch die Ligatur für et oder und: &, und die für etc., die in Mißverständnis der im 15. Jahrh. und in Wiegendrucken gebrauchten Form später und heute noch mit x wiedergegeben wird. Von Ligaturen, wie sie noch die gotische Minuskel und Kursive gebraucht, zeigen die Tafeln mancherlei Beispiele, z. B. T. XVIII, und die „Schriftproben“[1].

Das römische Zahlensystem, wie es das Mittelalter übernommen hat, besteht aus 7 Buchstaben, die zur Bezeichnung von Zahlenwerten verwendet werden: MDCLXVI. Heutzutage gebraucht man diese regelmäßig, so wie der Humanismus sie erneuert hat, in den Formen der alten Monumentalschrift der littera quadrata, die in der Schreibschrift sonst nicht mehr verwendet wird. Sie sind also heute bis zu einem gewissen Grad in bestimmter Form erstarrt und außerhalb des Alphabets getreten, selbständige Zahlzeichen geworden. In älterer Zeit war das nicht der Fall. Sie haben vielmehr früher an den mancherlei Aenderungen der Schrift ihren vollen Anteil genommen, sind nacheinander in Kapitalis, Uncialis oder Minuskel verwendet worden und haben [22] nie aufgehört Buchstaben zu sein, die zur Bezeichnung von Zahlwerten dienten und zu diesem Zweck jeweils dem gerade geltenden Alphabet entnommen wurden. Das Mittelalter ist in diesem Verfahren dem Altertum gefolgt, es verwendet sie in den Formen der gotischen Minuskel und den von ihr neu geschaffenen Großbuchstaben und verbindet sie in der Kursive untereinander ebenso wie andere Buchstaben. Das i als Zahl behält den i-Strich oder i-Punkt und hat ihn solange festgehalten, daß er sogar vielfach auf die 1 der arabisch-deutschen Ziffern übergegangen ist. Bei der Wiederholung der I wird, wie im Doppel-i, der letzte Strich unter die Zeile verlängert.

Eine Eigentümlichkeit des Mittelalters, die ebenfalls lange nachwirkt, ist, daß man gerne M D C L als Majuskeln, X V I als Minuskeln geschrieben hat.

Die 7 Buchstaben werden zur Darstellung einer Summe nach Bedarf in der Reihenfolge vom Großen zum Kleinen aneinandergereiht; die Summe ergibt sich durch Addition der Einzelwerte. Um endlose Wiederholung der einzelnen Zeichen zu vermeiden, haben schon die Römer ein Multiplikationsverfahren angewendet: man schreibt etwa zur Darstellung von 300 die einfache Zahl der Tausender III und deutet durch einen darüber gelegten Strich III die Multiplikation an; ebenso z. B. XXX = 30 000. Das Mittelalter, das dieses Verfahren auch kennt, hat vorgezogen, für die Tausender neben die einfache Zahl ein kleines M über die Zeile zu setzen: IIIm = 3000; XXXm = 30 000. Gleichzeitig und besonders in den für uns wichtigen Quellen wird ebenso eine Mehrzahl von Hunderten durch ein beigesetztes kleines C ausgedrückt, also IIIc = 300 (vgl. Schriftprobe Nr. 5 von 1523). Eine andere Darstellung großer Zahlen mit Multiplikation hat der Humanismus neu belebt, indem er die archaischen Formen IƆ und CIƆ für D und M wieder aufnahm. Mit ihnen wird IƆƆ = 5000, CCIƆƆ = 10 000 u. s. f. Für die heutige Verwendung kommen diese Methoden kaum noch in Betracht, dagegen ist ein Verfahren der Vereinfachung durch Subtraktion noch heute in Gebrauch; statt VIIII (= 5 + 4) [23] schreibt man IX, d. h. 10 weniger 1, auch statt VIII: IIX. Ebenso XL = XXXX = 40 oder XC = LXXXX = 90, auch CD = CCCC = 400.

Bruchzahlen (vgl. Schriftproben Nr. 1––6) darzustellen meiden die Urkunden und die Lagerbücher mit Ausnahme von ½; auch hier wird mit Subtraktion verfahren. Um z. B. 1½ zu schreiben, wird durch den zweiten, in der Regel unter die Linie verlängerten Strich der II ein Querstrich gemacht; ebenso wird bei 4½ ein Querstrich durch den etwas verlängerten linken Schaft der V gelegt (vgl. Schriftproben 1, 8). Dieses Subtraktionsverfahren entspricht durchaus der Redeweise, wie sie in Urkunden häufig ist; man sagt gern statt 19 Schillinge: 1 Pfund weniger 1 Schilling und ähnlich. Die Schreibung der Halben spiegelt sich in den noch geläufigen Ausdrücken anderthalb, sechsthalb u. a.

Die indisch-arabischen Ziffern, unsere deutschen Zahlen, die auf europäischem Boden zuerst in Spanien (976) erscheinen, sind in Deutschland allmählich seit dem 12. Jahrhundert eingedrungen. Sie haben die lateinischen Zahlzeichen im offiziellen und dokumentarischen Gebrauch nicht zu verdrängen vermocht, offenbar weil die Rechtsprechung auf diese eingestellt war und der Gebrauch arabischer Ziffern die rechtliche Geltung einer Urkunde oder Rechnung oder eines Lagerbuchs hätte gefährden können. So verbot noch 1494 der Rat von Frankfurt seinen Beamten, in den Rechnungsbüchern des Rats „Ziffern“, d. h. deutsche Zahlen, zu gebrauchen. In den württembergischen Lagerbüchern und Rechnungen sind die römischen Zahlen bis in die Mitte des dreißigjährigen Kriegs verwendet. Mit 1640/46 werden erstmals in der Landschreiberei-Rechnung nur noch deutsche Ziffern verwendet; bis dahin waren die Gulden noch römisch, dagegen die Kreuzer seit etwa 1575 deutsch geschrieben worden. Die Entwicklung war natürlich in den einzelnen Territorien verschieden. In Eßlingen beispielsweise, wo schon in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts einzelne Lagerbücher sich deutscher Ziffern bedienen, ist der offizielle Wechsel auch in den städtischen Rechnungen etwa 1547 oder 1548 [24] eingetreten. Aber was für offizielle, rechtlich erhebliche Dokumente und Aufzeichnungen gilt, braucht für privaten Gebrauch, im innern Verkehr der Behörden oder der Geschäftsleute nicht auch vorausgesetzt zu werden. Gegenüber der Schwerfälligkeit des römischen Systems mußte schon die durch die Verwendung der Null erreichte Einfachheit und Uebersichtlichkeit der arabischen Ziffern diesen einen Vorrang verschaffen. Wie man sich doch zu helfen wußte, zeigt Taf. XXIV f.

Man empfand alle Zahlzeichen als eine besondere Art Kurzschrift, M als Abkürzung für mille und millesimus, C ebenso für centum und centesimus usw. Deshalb hat man in den Urkunden bei dem Datum in der Regel die Wortendung beigesetzt. anno M° CC° LX° IIII°, aber auch sehr häufig millesimo ducentesimo LX° IIII° geschrieben. Seit dem Aufkommen deutschsprachiger Urkunden wird, namentlich im 14. und 15. Jahrhundert, immer mehr üblich, die Jahreszahlen überhaupt nicht mehr in Zahlzeichen sondern in Worten auszudrücken, vielleicht weil der Mehrzahl der Schreibe- und Lesekundigen zwar die arabischen, nicht aber die römischen Zeichen geläufig gewesen wären, man aber die arabischen eben aus rechtlichen Gründen scheute. Doch findet sich auch etwa in Geschäftsbriefen, daß das Datum mit deutschen Ziffern, die Zahlenangaben im Text mit römischen Zeichen geschrieben sind.


  1. Wer sich gründlicher mit der Geschichte der Schrift beschäftigen will, dem seien als Wegweiser besonders zwei Werke empfohlen, die auch die Hauptgrundlage der vorstehenden Ausführungen bilden: W. Arndt, Schrifttafeln zur Erlernung der Paläographie. 4 Aufl. besorgt von M. Tangl 1904-6. Franz Steffens, Latein. Paläographie 1903. Dazu kommen noch die mehrfach zitierten Schriftproben aus Urbaren und Lagerbüchern des 14. bis 18. Jahrh. im Württ. Staatsarchiv 1928.