2) Gewöhnlich Regium Lepidum (Strab. V 216. Tac. hist. II 50. Ptolem. III 1, 42 [Ῥ. Λεπίδιον]. CIL XI 972) oder Regium Lepidi (Cic. fam. XII 5, 3. CIL XI 3282), auch Lepidum Regium (Tab. Peut. Geogr. Rav. IV 33. CIL XI 3281. 3283), oft kurz R. (Cic. fam. XI 9. Fest. 270 M. Ammian. Marc. XXXI 9, 4. Ambros. ep. 39. Oros. V 22, 17. Paul. hist. Langob. II 18. Itin. Ant. 99. 283. 287. Hieros. Phlegon frg. 29. CIL 3284) genannt (Regienses a Lepido vereinzelt bei Plin. III 116), erscheint bei Festus a. O. auch unter dem Namen Forum Lepidi, was zu dem Schluß berechtigt, daß die römische Siedlung von dem Erbauer der Via Aemilia, an der sie auf dem
[487] halben Weg zwischen Mutina und Parma liegt (vgl. die Itinerarien), wohl in Anschluß an eine keltische Siedlung Regium gegründet wurde, wie Forum Flamini z. B. von dem Erbauer der Flaminischen Straße. Es war ein bescheidenes städtisches Gemeinwesen, wie aus Strab. a. O. und Plutarch. Pomp. 16 hervorgeht, die Bürgerschaft gehörte der Tribus Pollia an (Kubitschek Imp. Rom. trib. discr. 99). Einige Förderung mag der Umstand gebracht haben, daß hier eine von Brixellum am Po kommende Straße in die Aemilia einmündete (Itin. Ant. 283). Nur Ptolem. III 1, 42 will wissen, daß R. Kolonie gewesen. In später Zeit wird es allerdings zu den locupletibus urbibus gerechnet (Paul. hist. Langob. II 18) und war Bistum (Vita Anselmi abb. Nonant. Mon. Germ. SS. Langob. 567). In der Geschichte erscheint R. nicht oft. Im J. 77 wurde da M. Brutus, der im Kampf gegen Pompeius stand, ermordet (Plutarch. Oros. a. O.); vgl. Drumann-Groebe IV 355; im Bürgerkrieg 43 v. Chr. war die Stadt in Verbindung mit Antonius gegen die Senatspartei, Cic. fam. XII 5. Drumann-Groebe I 210. Gardthausen I 95. 377 erfolgte daselbst eine Ansiedlung eingebrochener Taifalen und Goten, Ammian. a. O.; vgl. Schmidt Geschichte der deutschen Stämme (1905) 113. Funde sind verzeichnet Not. d. scav. 1888, 616. 1889, 145. 1902, 281. Die zahlreichen inschriftlichen Erwähnungen des Ortes als Heimat von Soldaten und anderen verzeichnet Holder Altkeltischer Sprachschatz II 1111f. Vgl. im allgemeinen noch CIL XI p. 171f. Nissen Ital. Landesk. II 267.