Iliberri oder Illiberri ist ein iberischer Ortsname, sowohl in Hispanien, als auf der Nordseite der Pyrenäen nachweisbar, wie ja auch andere iberische Ortsnamen sich beiderseits der Pyrenäen finden, z. B. Calagurri (o. Bd. III S. 1327f. Art. Calagorris und Calagurris Nr. 1 und 2. Kiepert FOA XXVII Bh, sowie Al = XXV Lg), Iluro (o. Bd. IX S. 1093. Kiepert FOA XXVII He und Cn, sowie Ak = XXV Lef) u. a. Überhaupt haben die Iberer Ortsnamen ihrer ursprünglichen Wohnsitze in den Landstrichen, in welche sie einwanderten, gerne wieder verwendet (Schulten o. Bd. VIII S. 2030. Hübner Mon. ling. Iber. p. XCVff.). Als iberisches Wort ist I. flexionslos (Mommsen R. G. V⁴ 63), gleich den iberisch-hispanischen Ortsnamen Acci, Arucci, Astigi, Basti, Ilici, Iliturgi, Intibili, Isturgi, Ituci, Tucci, Ucubi usw., und, weil indeklinabel, wird es ebenso wie gleichartige Namen von Plinius (n. h. III 10) als Neutrum behandelt (vgl. Liv. XXIII 49, 12). Allerdings haben griechische und lateinische Schriftsteller diesen und andere flexionslose iberische Ortsnamen mit einer Endung, meist
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-is, ausgestattet und auch dekliniert. Die Schreibung mit doppeltem statt einfachem L findet sich ebenfalls in anderen iberischen Ortsnamen, wie ja auch in keltischen Namen z. B. das Anhängsel -ilos, -ilus, -ila häufig -illus, -illa geschrieben wird. Ptolemaios hat mit der Schreibung Ἱλλιβερίς (II 4, 9. 10, 6, vgl. 10, 2) das Wort den Griechen mundgerecht gemacht, vgl. die Schreibung Γρακουρίς (II 6, 66) = Gravurri(s) und (ebd.) Καλαγορίνα (Καλαγορὶ Νάσικα?) = Calagurri(s); vgl. Plin. n. h. II 244 Ιlliberim (Accus.) und Polyb. bei Athen. Ἰλλέβεριν (Akkus.). Einen Akkusativ Iliberrim hat auch Liv. XXI 24 neben flexionslosem Iliberri (s. u. Nr. 3). Außerdem finden sich noch statt I. die Schreibungen Eliberr-, Elimberr-, Ilimber-, Iluber-, Ilumber- u. a. Die durch volksmäßige Aussprache bedingte Schreibung Eliberr- ist hauptsächlich durch spätzeitliche Schriftquellen belegt, vgl. Art. Igabrum (Egabr-) und o. Bd. IX S. 2624 Ivaunum-Evaunum, doch findet sie sich auch schon bei Mela. Endlich wird noch angeführt Ἰλλίβηρ aus Herodian. gramm. I p. 48, 15 Lentz.