9) T. Haterius Nepos Atinas Probus Publicius Matenianus, in einer verstümmelten Ehreninschrift aus Foligno (Fulginiae) genannt: T. Haterio Nepoti Atinati Probo Publicio Mateniano, co(n)s(uli), pontif(ici). triumphalib(us) [ornamentis honorato] ... (CIL XI 5212[1] [vgl. Bormanns Bemerkungen] = Dessau I 1058; zu den Namen des H. vgl. Schulze Z. Gesch. lat. Eigenn. 274. 528). Anscheinend derselbe Mann ist T. Haterius Nepos, der im August 118 in den Protokollen der Fratres Arvales genannt wird (CIL VI 2078[2] = 32374, in den Protokollen des ersten Halbjahres 118 fehlt sein Name) und im J. 120 für das nächste Jahr (vgl. o. Bd. II S. 1470) zum Magister der Arvalbrüder gewählt wurde (CIL VI 2080;[3] daß CIL XI 5212[1] die zweite Priesterwürde fehlt, beweist nichts gegen die Identifizierung, vgl. z. B. Fulvius Nr. 66). Erst im J. 134 bekleidete er den Consulat als Suffectus mit T. Vibius Varus (CIL III dipl. XLVIII p. 877 = 1979 Militärdiplom vom 2. April 134). Im J. 138 verwaltete er Pannonia superior
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als Legat Hadrians (CIL III dipl. LI p. 879 = 1980 Militärdiplom vom 16. Juni 138; am 10. Juli starb Hadrian, s. o. Bd. I S. 516). H. dürfte diese Stellung unmittelbar nach dem Tode des L. Aelius Caesar (1. Januar 138, s. o. Bd. III S. 1831) angetreten haben (Ritterling Arch.-epigr. Mitt. XX 1897, 20) und noch unter Antoninus Pius einige Zeit im Amte geblieben sein (vgl. Hist. Aug. Pius 5, 3). Als Statthalter von Oberpannonien wird er Gelegenheit zu Waffentaten gegen barbarische Nachbarstämme gefunden haben, die ihm die Auszeichnung der Ornamenta triumphalia eintrugen (CIL XI 5212);[1] ob er diese noch Hadrian oder bereits Antoninus Pius verdankte, steht dahin (Ritterling meint, daß H. von L. Caesar begonnene Kämpfe beendet habe; doch wäre auch denkbar, daß die zwischen 140 und 144 geprägten Münzen des Pius mit rex Quadis datus [Cohen II² 339, vgl. Arch.-epigr. Mitt. X 16] mit Erfolgen des H. im Zusammenhang stehen; H.s Nachfolger ist vielleicht Fuficius Cornutus gewesen, s. o. Bd. VII S. 199). H. war wohl eher der Sohn als der Bruder des Präfekten von Ägypten, T. Haterius Nepos (s. Nr. 8). Wie so häufig, wird sich dem Sohne eines zu den höchsten Stellungen gelangten römischen Ritters die senatorische Laufbahn und schon in jungen Jahren der Zutritt zu einem angesehenen Priesterkolleg (der Arvalbruderschaft) geöffnet haben.