Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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medisches Volk an der Südwestküste des Kaspischen Meeres
Band VII,1 (1910) S. 986987
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Geli, Γῆλαι, so Strab. XI 503. 508. 510. Caesarius quaest. 47; Γέλαι Plut. Pomp. 35, 3; Γῆλοι Dionys. perieg. 1019. Euseb. praep. ev. VI 10, 9f., daselbst auch Fem. Γήλισσαι; Γηλοί Eustath. comm. ad Dion. 1019; Geli Ps.-Clem. recogn. IX 32; Gaeli Plin. n. h. VI 48; Γηλαῖοι Georg. Hamart. chron. (Anecd. gr. Oxon. ed. Cramer IV 236ff.); Gelani Ammian. Marc. XVII 5, 1; Γηλύς Asin. Quadr. bei Steph. Byz.; Gelon Geogr. Rav. II 9 (p. 62 ed. Pinder und Parthey), Gelis (abl. pl.) Mamertin. genethl. Maxim. 17, 3. Medisches Volk an der Südwestküste des Kaspischen Meeres, nach Plinius von den Griechen Cadusii (s. Kadusioi) genannt. Ptolem. VI 2, 5 gibt als anderen Namen der Kadusier Λῆγαι. Dagegen werden Strab. XI 508 u. 510 Kadusier und Gelen, ebd. 503 und Plut. a. a. O. Gelen und Λῆγαι nebeneinander genannt. Von beiden [987] Völkern wird berichtet, daß sie jedes Jahr zwei Monate lang mit den benachbarten Amazonen lebten, nach dieser Zeit aber sich von ihnen trennten, eine Nachricht, die nach Strab. a. a. O. auf Theophanes, einen Mitkämpfer des Pompeius, zurückgeht. Offenbar im Zusammenhang mit dieser Erzählung steht eine andere (Euseb. a. a. O. Ps.-Clem. a. a. O. Caesarius a. a. O. Georg. Ham. a. a. O. Ps.-Bardesanes [Philippos] bei Cureton Spicil. Syr.), wonach es bei den Gelen Brauch gewesen sei, daß die Weiber diejenigen Arbeiten verrichteten, die sonst den Männern zukommen, wie Bauen und den Acker bestellen. Dafür war es ihnen gestattet, ihre Liebe jedem Manne, der ihnen recht war, zuzuwenden, insonderheit auch den Fremden. Sie trugen keine Schuhe und bunten Kleider und bedienten sich auch nicht der Salben. Dagegen schmückten, kämmten und salbten sich die Männer, die aber dabei keineswegs verweichlichten, sondern dem Krieg und der Jagd ergeben blieben. Der syrische Name des Volkes ist Ga’lājē’, armen. Gelokh. Die Provinz heißt noch jetzt armen. und neupers. Gilān, arab. G’īlān. J. Saint-Martin Mém. hist. et géogr. sur l’Arménie II 370. 384 nr. 27. J. Marquart Ērānšahr (= Abhd. d. Gött. Ges. d. Wiss. N. F. III nr. 2) 36. 124f., Berlin 1901.