Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Squilla Gallicanus, M., cos. ord. 150 n. Chr.
Band VII,1 (1910) S. 871872
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25) M. Gavius Squilla Gallicanus, wohl Sohn des Vorausgehenden, Consul ordinarius im J. 150 mit Sex. Carminius Vetus (M. Gavio Sq[ui]lla Gallicano CIL II 5992,[1] sonst vgl. Liebenam Fasti cos. z. J. Vaglieri bei Ruggiero Diz. epigr. II 1016). Einer Inschrift aus Ephesos zufolge bekleidete er den Proconsulat von Asia und hatte zum Legaten seinen Sohn Cornelius Cethegus ([Κορνή]λιον [Κέθ]ηγον [πρε]σβευτὴν [Ἀσ]ίας υἰὸν Σ[κυίλ]λα Γαλλικα[νοῦ τοῦ] ἀνθυπάτο[υ] usw. Heberdey Festschr. f. Hirschfeld 444). Dieser Cethegus, der in seiner vollständigen Nomenclatur auch die Namen seines Vaters geführt haben wird, ist der Consul des J. 170 M. Cornelius Cethegus, über dessen Reise nach Asia Lukian wenig Schmeichelhaftes zu berichten weiß (s. o. Bd. IV S. 1280 Nr. 94). Heberdey nimmt mit Recht an, daß Cethegus bereits vor seinem Consulat Legat seines Vaters gewesen sein, und daß der Proconsulat des G. um 165 fallen dürfte. Durch den ephesischen Stein wird bewiesen, daß sich auch eine Inschrift aus Mytilene auf G. und seine Familie bezieht (ἁ βόλλα καὶ ὁ δᾶμος Κορνηλία(ν) Κεθ(η)γίλλαν ... θυγάτερα Μάρκω Γαβίω (Σ)κυΐ(λλ)α Γαλλικάνω ὑπατίκω καὶ Πομπηΐας Ἀγριπινίλλ(α)ς usw. IG XII 2. 237). Wir erfahren daraus, daß G. Pompeia Agripinilla heiratete, eine Frau aus einer hochangesehenen lesbischen Familie, die auf den Freund des Pompeius, den Geschichtschreiber Theophanes, zurückgeht. Wie es zu erklären ist, daß G. und Agripinilla ihrem Sohn und ihrer Tochter die Namen der altpatricischen Cornelii Cethegi gaben, bleibt unklar. Vielleicht entstammte die Mutter des G. oder jene seiner Gemahlin diesem Hause, vielleicht ist ein Vorfahre des G. aus dem Geschlechte der Cethegi in jenes der Gavii Squillae übergegangen, vielleicht liegt bloß eine fiktive Ableitung von den Cethegern vor. Heberdey vermutet, daß bereits G. die Namen Cornelius Cethegus in seiner offiziellen Nomenclatur geführt habe. G. war ein Freund des Fronto, der den Brief ad am. I 25 (p. 188 Naber: Fronto Squillae Gallicano salutem) an ihn richtet. Er spricht ihn darin [872] mit domine frater an und erwähnt eine erfolgreich verlaufene actio seines Sohnes (offenbar des M. Cornelius Cethegus) in Gegenwart des Vaters (Cethegus hat die Rede, von der Fronto spricht, am Forum gehalten, nicht – wie Heberdey meint – in Asia). Fronto sagt von Cethegus, der augenscheinlich sein Schüler war: in forum descendit natalibus nobilis, de foro rediit eloquentia quam genere nobilior. Nach Haulers Lesung (Wien. Stud. XXII 1900, 140) sind ἐπιχειρήματα Σκίλα (unseres G.) in einer Stilübung des Caesars Marcus ,gegen den Schlaf‘ erwähnt (Fronto ad M. Caes. I 4).

Der Ritter M. Gavius M. f. Pob(lilia) Squillianus, Gemeindebeamter in Verona (CIL V 3401),[2] gehörte vielleicht derselben Familie wie G. an; die Heimat des Hauses wäre dann Verona (vgl. V 3382 M. Gavius Cornelius Agathemerus Avenianus.

[Groag. ]

Anmerkungen (Wikisource)

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  1. Corpus Inscriptionum Latinarum II, 5992.
  2. Corpus Inscriptionum Latinarum V, 3401.