Faventia. 1) Faventia (Φαυεντία Ptolem. III 1, 46; Φαβεντία Steph. Byz.; Einwohner Faventinus), Stadt in Oberitalien an der Via Aemilia, jetzt Faenza. Dem Namen nach, wie Fidentia und Pollentia, römische Gründung aus der Zeit der Okkupation des gallischen Gebiets und zur Tribus Pollia gehörig, wird sie zum erstenmal genannt im Bürgerkrieg von 82 v. Chr., wo Metellus die Marianer aufs Haupt schlug (Liv. epit. 88. Velleius II 28. Appian. bell. civ. I 91). Später wird sie erwähnt von den Geographen (Strab. V 217. Plin. III 116. Ptolem. a. a. O.) und Itinerarien (Ant. 99. 126. 287. Hierosolym. 616. Tab. Peut. Becher von Vicarello CIL XI 3281–3284.[1] Geogr. Rav. IV 33 p. 272 P.). Das Gebiet von F. war berühmt durch seine Fruchtbarkeit: es produzierte Wein in Fülle (Varro r. r. I 2, 7. Col. III 3, 2. Appian. bell. civ. I 91) und Flachs, aus dem das durch seine Weiße berühmte Leinen hergestellt wurde (Plin. XIX 9); die Pinien von F. rühmt Silius Ital. VIII 595. Gelegentlich noch erwähnt Plin. VII 163 und Phlegon macrob. 1. 2. Hist. aug. Hadr. 7, 2; Helius 2, 8; Ver. 1, 9. Procop. bell. Goth. III 3. Ferner erscheint F. in den stadtrömischen Soldatenlisten CIL VI 32520[2] I 39. 52. II 56. III 15. 32522 a II 6. 13. 17, sowie CIL III 2817.[3] 6203. VI 1450 (der Geschichtschreiber Marius Maximus curator reip. Faventinorum). Brambach 1381. Lateinische Inschriften aus F. CIL XI 628–666;[4] über neuere Ausgrabungen vgl. Not. d. scavi 1886, 447. 1887, 166. 1895, 88. 222. 1897, 385. 1904, 101. Zur Literatur vgl. Mau Katalog der Institutsbiblioth. I 133f.