Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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Gattin d. Telamon, Mutter des Aias
Band VI,1 (1907) S. 438
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2) Ἐρίβοια, Gattin des Telamon, die auf dessen Gebet Mutter des starken mutigen Aias wird, Pind. Isthm. V (VI) 65 mit Schol. v. 58. wo sie Tochter des Alkathoos heißt (wechselnd mit Periboia, s. u.). Dasselbe Stemma bei Sophokles Aias 569. Diodor. IV 72, 5. Philostephanos frg. 35 aus Schol. D Hom. Il. XVI 14 (wo A Periboia hat). FHG III 33. Hyg. fab. 97. Tzetz. chil. III 260 (während zu Lycophr. 53. 452 die Hss. meist Periboia bieten, sowie zu 452 den Irrtum, E. sei Tochter, statt Enkelin, des Porthaon). Die Schreibung mit Περί- bieten auffälligerweise ausserdem Xen. kyn. 1, 1. Apoll. bibl. III 12, 7, 2 § 162 W. Plut. Thes. 29 (als Theseus Gattin) und das Verzeichnis der von Theseus geretteten Mädchen bei Serv. Aen. VI 21, nach O. Jahns Änderung. Ausgefallen ist die Erwähnung von Telamons Verkehr mit E. kurz vor der Bemerkung ἡ δὲ ἔτεκεν Αἴαντα im frg. 3 des Aretades von Knidos νησιωτικά II aus Plut. Parell. min. 27, FHG IV 316. Dieser Schriftsteller, der Beispiele von συμπτώσεις sammelte, berichtete, ,der Vater‘ (Alkathoos) habe, sowie er von einem euböischen Nachbar darauf aufmerksam gemacht sei, dass seine Tochter schwanger gehe, sie diesem übergeben, um sie zu ertränken. Dieser aber verkaufte sie. Zufällig kaufte sie in Salamis Telamon selbst, der damals nach der Schwängerung aus Euboia geflüchtet war und sie im Stich gelassen hatte; und so gebar sie in des leiblichen Vaters Haus den Aias. Ob hier Peri- oder Eriboia stand und zu ergänzen ist, ist nicht klar; Plutarch vertraut gelegentlich seinem Gedächtnis und giebt an verschiedenen Stellen derselben Person verschiedene Namen. Vgl. Φινεύς und Σμινθεύς in der Penthilidensage, de soll. anim. 36 und VII sap. conv. 20, dessen Echtheit v. Wilamowitz erwiesen hat.