Embolium, ein Zwischenspiel oder Intermezzo zur Ausfüllung der Pausen scaenischer Aufführungen, ohne Zusammenhang mit dem Inhalte der letzteren (vgl. das ἐμβόλιμα ᾆδειν des Aristot. Poet. 18 p. 1456 a 29). Cicero gebraucht den Ausdruck e. im übertragenen Sinne ad Qu. fratr. III 1, 24 itaque mirificum embolium cogito in secundum librum meorum temporum includere, dicentem Apollinem in concilio deorum usw., mit direkter Verwendung des Wortes pro Sest. 116, wo es von Clodius unter einer Menge aus der Terminologie der Spiele entnommener Ausdrücke heißt: qui omnia sororis embolia novit; der Schol. Bob. p. 304 Or. erklärt richtig: Clodiam veteres litterae tradunt studiosam fuisse saltandi profusius et immoderatius quam matronam deceret; hoc enim significatur isto verbo, quo ait ,omni a sororis embolia novit‘, quoniam pertinent ad gestus saltatorios. Die Angabe, daß die e. Tanzdivertissements waren und demnach zur Gattung des Pantomimus gehörten, läßt sich sehr wohl mit den sonstigen Zeugnissen vereinigen, die sich durchweg auf die Darsteller von solchen e. beziehen, und findet eine besondere Stütze darin, daß auf einer römischen Beintessera (CIL VI 10128[1]) eine arbitrix imboliarum, also doch wohl eine Lehrerin dieser Kunst, Sophe Theorobathylliana heißt, also ihren Beinamen von zwei berühmten Pantomimen entlehnt. Von einer emboliaria Galeria Copiola, die zum erstenmale im J. 672 = 82, zum letzenmale 90 Jahre später im Alter von 104 Jahren 762 = 9 n. Chr. auftrat, erzählt Plin. n. h. VII 158, die Grabschrift einer im jugendlichen Alter von zwölf Jahren verstorbenen emboliaria gibt der römische Stein CIL VI 10127:[2] die hier gebrauchte Wendung artis omnium erodita paßt auf die verschiedensten Bühnenkünstler, es ist daher nicht richtig, wenn H. Thédenat bei Daremberg-Saglio Dictionn. II 596 (ähnlich schon O. Jahn Ber. sächs. Gesellsch. 1857, 193, der e. fälschlich auf den Mimus bezieht) wegen der Wiederkehr dieser Worte auch die metrische Grabschrift der Eucharis CIL VI 10096[3] = Buecheler Carm. epigr. nr. 55 für die einer emboliaria hält und aus ihr Schlüsse auf das Wesen des e. zieht; es handelt sich hier vielmehr um eine Darstellerin von fabulae graecae. Einen männlichen Darsteller des e. nennt der pompeianisehe Graffito CIL IV 1949[4] Oppi emboliari, fur, furuncule.