Dromonarii heissen im 6. Jhdt. n. Chr. die Ruderer der dromones, gedeckter Schiffe (Cassiod. var. V 17, 1. 2), ein Wort, das wahrscheinlich von dem δημόσιος δρόμος, d. h. dem cursus publicus abgeleitet ist, weshalb es auch Apoll. Sid. epist. I 5, 3 durch cursoriae übersetzt. Denn sie dienen auf den grossen Strömen als Ergänzung der kaiserlichen Post (Cassiod. var. II 31. IV 45), der sie auch zugerechnet werden (Cod. Theod. VIII 5, 48 § 1. Apoll. Sid. epist. I 5, 2. 3. Itin. Ant. 126, 6). Wie diese besorgen sie neben dem Personenverkehr die kaiserlichen Korntransporte, werden aber auch für kriegerische Zwecke benützt (Cassiod. var. V 16, 2. 17, 2. 20, 1. Cod. Iust. I 27, 2 § 2. Isid. orig. 19, 1). Die D. galten als Soldaten (Cassiod. var. II 31) und wurden, wenn auch nicht ausschliesslich, so doch vorzugsweise aus den Colonen der kaiserlichen Domäne ausgehoben (Cassiod. var. V 18. 19). An ihrer Spitze stand ein praepositus dromonariorum (Marini Papiri diplomatici 114, 15), der den Titel vir spectabilis geführt zu haben scheint (Cassiod. var. IV 15). Die Oberaufsicht über diese Flotte führte der Comes sacri patrimonii (Cassiod. var. IV 15, 1), wahrscheinlich weil sie in erster Linie zur Beförderung der Producte diente, die auf den fiscalischen Landgütern gewonnen wurden.