Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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euboi. Abgabenbezirk
Band S IV (1924) S. 224225
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Diakrier auf Euboia. In den attischen Tributlisten begegnen Διακρῆς ἀπὸ Χαλκιδέων: IG 137. 243. 244. 256. 257 und Διάκριοι ἐν Εὐβοίᾳ: 137. Dazu sind zu vergleichen: Hesych. s. Διακριεῖς: οὐ μόνον Εὐβοέων τινές ...; Etym. M. p. 268,3: Διακρία καὶ Διακριεῖς· οἱ Εὐβοεῖς, ἀπὸ ὄρους τῆς Εὐβοίας: Tzetz. in Lycophr. 374, 75: καὶ Διάκρια δὲ ὄρη Εὐβοίας. Aus der Bezeichnung ἀπὸ Χαλκιδέων geht hervor, daß die Gebirgslandschaft in der Mitte der Insel zu suchen ist. Mindestens ein Teil der Diakria muß vor 446 zu Chalkis gehört haben: die Διακρῆς ἀπὸ Χαλκ. erscheinen erst seit 437/6 in den Tributlisten. Nun ist der νησιωτικὸς φόρος seit 445 sehr lückenhaft überliefert; deshalb darf man annehmen, daß die D. nach dem Aufstand von 446 zur Schwächung der chalkidischen Macht abgetrennt wurden. Ihr Tribut betrug nur 800 Drachmen, seit 425 2000 Drachmen. Cavaignac setzt in seiner Wiederherstellung der normalen Liste von 454/3 (Études sur l’hist. financ. d’Athènes au 5. siècle, Bibl. des éc. franç. d’Ath. et de Rome. 100. fasc., 1908, S. XL) die Διακρῆς ἀπὸ Χαλκ. mit 800 Drachmen bereits für dieses Jahr an. Doch ist dann nicht klar, wann die Gemeinde, die literarisch nirgends als selbständig bezeugt ist, von Chalkis sich unabhängig gemacht haben sollte. – Ob die Διάκριοι ἐν Εὐβοίᾳ, die 425/4 zum erstenmal mit einem Phoros von 1 Talent 2000 Drachmen erscheinen, wie Köhler vermutet (Urk. u. Unters. z. Gesch. d. del.-att. Bundes, Abh. Akad. Berl. 1869, 148), bisher in Syntelie mit anderen Gemeinwesen gezahlt hatten oder es sich hier um eine neue Schwächung der chalkidischen Macht handelte, ist nicht sicher zu entscheiden. Da die Tributliste für dieses Jahr auch noch ein Ποσίδειον ἐν Εὐβοίᾳ aufführt, könnte man auf Unruhen schließen, mit denen [225] der von Philochoros (frg. 90, FHG I 398) in den Scholien zu Aristoph. vesp. 718 unter dem Archontat des Isarchos (424/3) erwähnte Zug nach Euboia verbunden werden könnte. S. den Art. Isarchos. Über die D.: Geyer Topogr. u. Gesch. d. Insel Euboia I 45f. (Sieglins Quellen u. Forsch. 6. Heft, Berlin 1903); über die Tributlisten: Pedroli in Stud. di storia ant. publ. da Beloch I (1891) 118–119. Cavaignac a. a. O. Beloch Griech. Gesch. II 2², 356ff.

Nachträge und Berichtigungen

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Band R (1980) S. 98
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[2]) Euboi. Abgabenbezirk. S IV.