Brisaios (Βρισαῖος, Βρισεύς, Βρησεύς, Βρησαγένης), Epiklesis des Dionysos. 1) auf dem lesbischen Vorgebirge Bresa (Βρῆσα Androtion frg. 59, vgl. Βρησαιίς CIG 2042; später Βρῖσα Steph. Byz.) wurde Dionysos als Βρησαγένης (Bull. hell. IV 445) oder als Βρισαῖος (Etym. M. 214, 5. Steph. Byz.) verehrt; das Heiligtum soll von Makar gestiftet sein (Etym. M. a. a. O.). 2) In Smyrna begegnet uns der Gott als Βρησεύς oder Βρεισεύς CIG 3160. 3161. 3176. 3190; vgl. auch 3173. 3177. 3195. 3210 und über das Mystencollegium Foucart Assoc. relig. 114. Ausserdem findet sich noch Brisaeus bei Pers. sat. I 76 und Βρισεύς bei Aristid. I 49 Dindorf und Macrob. sat. I 18, 9 mit dem Bemerken, dass dieser B. bärtig dargestellt sei. Verschiedene Erklärungen der Namensform bei Schol. Pers. a. a. O. Myth. Vat. III 12, 2. Hesych. Etym. M. s. Βρῖσαι, u. a. von βρύω), daher B. als ,segentriefend‘, ,Gott der Fülle‘, ,Gott des Frühlings‘, Welcker Griech. Götterl. II 607. Gerhard Griech. Myth. § 447, 1 a u. a., eine Deutung, die sich nicht halten lässt. Zweifellos erscheint nur, wie v. Wilamowitz Homer. Untersuch. 409 betont, dass B. zu den Nymphen Brisai steht, wie Bassareus zu den Bassarai.