Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft
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kelt. Gottheit
Band II,2 (1896) S. 14541455
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Artio dea. In Muri bei Bern wurde eine Bronzestatuette gefunden (jetzt im Museum von [1455] Bern), welche diese keltische Göttin darstellt: sie hält Früchte im Schoss, in der Rechten eine Schale. Auf der Basis die Inschrift Deae Artioni Licinia Sabinilla (Mommsen Inscr. Helvet. 215. Hagen Prodr. novae inscr. Helv. sylloges 114. Hübner Exempla 901). Abgebildet bei Studer Verzeichnis der auf dem Museum zu Bern aufbewahrten Altertümer (1846) Taf. III 4. Bachofen Der Bär in den Religionen des Altertums Taf. I, der den Namen auf ἄρκτος bezieht. Vielleicht liegt irisch art (Stein, Erde) zu Grunde, so dass wir eine Früchte spendende Erdgöttin vor uns hätten. Vgl. Bacmeister Keltische Briefe 50. Holder Altkelt. Sprachschatz s. Artos. Desselben Stammes der Beiname des Mercur Artaius (s. d.).

[Ihm. ]

Nachträge und Berichtigungen

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Band S I (1903) S. 145 (EL)
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S. 1455, 10 zum Art. Artio dea:

Die Göttin ist nicht als Erdgöttin, sondern als Bärengöttin zu erklären. Unter den im J. 1832 in Muri bei Bern entdeckten antiken Bronzen befindet sich auch eine schreitende Bärin. Erst kürzlich hat man erkannt, dass Göttin und Bärin einst eine Gruppe bildeten. Der Bär ist also das ihr heilige Tier. Man darf annehmen, dass es sich um ein Totem handelt, dass die Erinnerung an den heidnischen Cult sich bis in christliche Zeit fortgeerbt hat und dass als das Wappentier Berns ein einstiges Totem ist. Vgl. die interessanten Ausführungen von S. Reinach Les survivances du totémisme chez les anciens Celtes, Rev. celtique 1900, 269ff. (Abbildung der Gruppe pl. I). Verhandlungen der Berliner Gesellschaft f. Anthropologie 1901, 35. Vgl. ferner die Felseninschrift vom Sauerthal Artioni Biber Bonn. Jahrb. LV/LVI 245. CVI 218. Westd. Ztschr. XVIII 414.

[Ihm. ]
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Band S III (1918) S. 163
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S. 1454f. (und Suppl.-Heft I S. 145) zum Art. Artio:

CIL XIII 4113. 5160. 11789.

[Keune. ]
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Band R (1980) S. 48
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Artio dea

Kelt. Gottheit. (K) S I. (L) S III.