Σφαγία, ἡ, Σφαγίαι, αἱ (Plat. Menex. 242 C: Σφαγία; Xenoph. hell. VI 2, 31: Σφαγίαι; Strab. VIII 341. 359: Σφαγία; Plin. n. h. IV 55: tres Sphageae; Ptol. geogr. III 14, 44 Müll.: Σφαγία. Favor. bei Steph. Byz.) Inselchen an der Westküste Messeniens vor der messenischen Pylos (Koryphasion), wie es scheint, drei an der Zahl. Die bedeutendste davon (3,6 km2 groß) ist Sphakteria, dessen (besonderen) Namen Ptolemaios nicht erwähnt, s. Σφακτηρία. Den Namen haben sie anscheinend nicht von σφάζω, sondern von einem Appellativum, das irgend wildwachsende Pflanzen (vgl. σφάκος, ein ἄγριον φυτόν Hesych., σφακώδη κλιτύν oder σφάγνον, vgl. neugriech. σφάκα, Seseli Massiliense, aspalathus cretica, oder Cuscutaceen) bezeichnete. — Dem Anschein
[1680]
nach waren es außer einer kleinen Klippe im Süden der größten Insel (der sog. Sphagia) vier Inselchen, deren Gesteinsgerüste aus Pyloskalk sich auf der geologischen Karte Bl. III der Peloponnes von Philippson deutlich aus dem umgebenden Alluvium an der Lagune Osmyn Agá abheben. Die Inselchen sind ungefähr im Sinne des Meridians angeordnet. Die südlichste ist S.; nördlich davon nur durch einen ganz schmalen Sund (jetzt Σύκια) getrennt ein weit kleineres, jetzt landfestes, auf dem Παλῃὸ Ναβαρῖνο oder Altpylos liegt, nördlich von diesem wieder ein kleines Inselchen, das vielleicht schon im Altertum mit dem winzigen, noch nördlicheren, das eine südöstlich-nordwestliche Achse hat und in der Klippe Λεπτός endigt, durch Alluvion verbunden war. Jetzt ist von den S. nur noch die südlichste, die von manchen antiken Schriftstellern Sphakteria genannt wurde, jetzt wieder S. heißt, mit der Klippe südlich davor geblieben. Über die Veränderungen durch die Alluvionen Curtius Peloponnesos II 173. S. den Art, Σφακτηρία.