« Siebentes Kapitel Memoiren einer Sozialistin Neuntes Kapitel »
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Achtes Kapitel


„Nun wird sie schlafen – –“ hörte ich in halbem Traum den Arzt zu meiner Mutter sagen, während sich leise die Türe hinter ihnen schloß. Seit vier Tagen hatte ich mich in Schmerzen gewunden, die selbst der Morphiumspritze stand hielten. Heute war ich chloroformiert worden. Durstig hatte ich unter der Gazemaske den süßen Duft wachsender Betäubung eingesogen. Jetzt lag ich schwer, wie in Ketten gebunden, auf dem Bett, – schmerzlos, schlaflos. Ein mattes, rosig flackerndes Licht ging von dem Nachtlämpchen neben mir aus. Die gelben Blätter auf der Tapete zuckten hin und her – zuerst langsam, dann immer schneller, schneller –, mir wurde schwindlig dabei. Ich schloß die Augen. Gott, war ich müde! – Plötzlich sprang die Türe auf, und es schwebte herein, groß, weiß und kalt; Augen sahen mich an, ohne Farbe, wie Mondlichter, – und andere tauchten wie aus Nebelschleiern auf, blutunterlaufene, – in schmerzverzerrten Gesichtern, – hungrige, die gierig nach Beute suchten, – lüsterne, in denen kleine, rote Flammen tanzten. Dabei rauschte es wie von vielen Gewändern, und tappte und klapperte, wie von zahllosen Tritten … Die Wände rückten auseinander vor der schiebenden drängenden Masse [212] gräßlicher Gespenster … Nun stand sie vor mir, ganz, ganz dicht, die Weiße mit den Mondaugen, und eine Hand, wie von Eis und zentnerschwer, legte sich auf mein Herz. „Queen Mab“ schrie ich auf – jetzt saß sie schon auf meinem Bett, und ihre Finger bohrten sich in meine Seite … Ich aber lag in Ketten gebunden und konnte sie nicht von mir stoßen.

Wir kämpften miteinander – Tage – Wochen. Meine Jugend besiegte sie. Es kamen ganz stille Zeiten, wo die Schneeflocken leise vor meinen Fenstern niederfielen und nur hie und da von weitem ein lauter Ton an mein Ohr schlug: das Stampfen der Pferde im Stall, der Schlag der Domuhr, das lustige Lachen Klein-Ilschens.

Nun wußten die Ärzte endlich, woran ich litt: die Nierenentzündung, die mich so überwältigt hatte, ließ keinen Zweifel mehr daran. Ich mußte bewegungslos, grade gestreckt im Bette liegen, auch dann noch, als die Weiße mit den Mondaugen mich längst verlassen hatte. Statt ihrer spitzen Eisfinger in meinem Körper bohrten sich viele kalte Gedanken in mein Hirn.

Wo war ich? Hatte nicht der Morphiumrausch des Leichtsinns alles Gute, Starke in mir eingeschläfert? War ich nicht meinen großen Kinderhoffnungen untreu geworden? Oder: sie mir?! Tanzen, reiten, lachen, mit Herzen spielen, wie mit Federbällen – das Schwesterchen ein bißchen hätscheln, das Haus ein bißchen schmücken –, sollte das des Lebens einziger Inhalt sein? War ich mit sechs Jahren nicht reicher gewesen, wo ich mich als Jungfrau von Orleans träumte, als heute, nach einem Jahrzehnt? Und viel reicher damals, da ich mir den Baldurtempel baute? Ich grub – grub rastlos im verschütteten Schacht [213] meines Innern. Halb verhungert im dunkelsten Winkel, saß sie in sich versunken und grau, meine arme Seele. Wie arm, wie elend war ich! Wo war ein Ziel für mich, des Ringens wert? Wo eine große Flamme, um des Lebens dunkle Asche wieder anzufachen?!

Ein schmales, blasses Antlitze von schwarzen Spitzen umschlossen, beugte sich über mich. „Großmama,“ flüsterte ich, und es war, als ob die Hoffnung eine Türe öffnete, die ins Helle führte. „Nur still, mein Liebling, ganz still –“ sagte sie lächelnd, und eine Träne fiel mir auf die Stirn, eine Freudenträne.

Mit einer Pflichttreue, die keine Schwäche aufkommen ließ, hatte meine Mutter mich Tag und Nacht gepflegt. Großmama war gekommen, sie abzulösen. Sie war es auch, die, wie immer, wenn es zum Wohle ihrer Kinder und Enkel notwendig war, die Mittel hergab, durch die ich gesund werden sollte. Als der Arzt mir eine karlsbader Kur verordnete, wußte ich wohl, warum Mama die Lippen zusammenpreßte und Papa sich unruhig räusperte: was sie hatten, verschlang des Lebens notwendiger Aufwand.

So fuhr ich denn mit Großmama, sobald ich transportfähig war, nach Karlsbad, wo sie selbst so oft schon Heilung gefunden hatte. Ihr alter Arzt, zu dem sie mich brachte, schüttelte den Kopf über mich, einen dicken, kahlen Mönchskopf, der auf einem dünnbeinigen Zwergenkörper saß. „Nur Seelenaufruhr, wo es nicht das Alter ist, führt zu solchen Körperkatastrophen“ – ein fragender Blick aus kleinen blitzenden Äuglein richtete sich auf mich. „Wie alt ist denn das Fräulein?“

„Siebzehn Jahr!“

[214] „Siebzehn Jahr!“ Er sprang auf vom Stuhl und durchmaß das Zimmer mit kleinen hastigen Schritten, wobei der runde Kopf sich immer von einer Schulter zur andern neigte.

„Liebesschmerzen?!“ – Dabei bohrte sich sein Blick in den meinen. Ich lachte verneinend und schwieg. Hätte er andere Schmerzen verstanden, auch wenn ich sie ihm erklärt haben würde?

Mit jener taktvollen Zurückhaltung, die jeden Zwang auf das Vertrauen eines Menschen, – auch des Nächsten, – sorgfältig vermeidet, forschte auch Großmama nicht weiter, und ich, so gar nicht gewöhnt, mich auszusprechen, fürchtete mich fast davor. Aber wenn wir im Morgensonnenschein unsre Spaziergänge machten, auf bequemen Wegen durch duftenden Tannenwald, der grade seine grünen Frühlingskerzchen aufgesteckt hatte, und die Gipfel der sanft geschwungenen Höhenzüge erreichten, die dem Kranken Kraftleistungen so freundlich vortäuschen, dann durchströmte mich linde, lösende Lenzluft, und schüchtern tastend wagten sich Fragen hervor und Geständnisse.

„Ich kann nicht glauben, Großmama,“ sagte ich einmal, als sie von dem inneren Frieden durch den Glauben gesprochen hatte. Wir saßen grade vor der großen, alten Fichte, mit dem verwitterten Muttergottesbild daran, die auf dem Wege zum Freundschaftstempel den ganzen Wald zu beherrschen scheint.

„So laß alle Fragen des Glaubens dahingestellt, und handle nur im Geiste Christi, erfülle deine Pflichten, diene den Menschen, unterdrücke die bösen Triebe in dir und pflege die guten, dann wird der Glaube von selbst kommen, und es wird stille werden in dir.“

[215] Ich schwieg, mechanisch zeichnete mein Schirm Kreise in den Sand. War der Baum vor mir nicht auf Kosten derer, die er besiegte, denen er die Sonne nahm, so gewaltig emporgewachsen? Ein lebendiger Protest erschien er gegen das Madonnenbild mit den Schwertern im Herzen, das sich in seine Rinde grub. Etwas in mir empörte sich gegen die gütige alte Frau neben mir. Meine Kraft täglich in kleinen Opfern verbluten lassen, hieß das nicht schließlich mich selber morden? Und ich begehrte ja gar nicht des Ziels, ich wollte nicht stille werden, ich wollte den Kampf und das laute, sprühende Leben. Aber der Mut fehlte mir, zu sagen, was ich dachte. Darum frug ich nur leise: „Und das Glück, Großmama?“

Sie lächelte, und eine ganz kleine, wehe Falte erschien zwischen ihren Brauen.

„Das Glück! – Wir sitzen, wenn wir jung sind, immer wie vor einem Vorhang und starren gebannt darauf hin und erwarten ein Zaubermärchen von dem Augenblick, wo er aufgeht. Indessen versäumen wir all die echten Gaben des Glücks, die es um uns ausstreut: die Liebe der Unseren, die Gaben des Geistes, die Frühlingsblumen und den Sommerhimmel. Mache nur die Augen auf und strecke die Hände aus, dann hast du sie.“

„Ist das alles?!“

„Nein, mein Kind,“ entgegnete die Großmutter, und ein feierlicher Ernst legte sich über ihre Züge. „Du wirst Weib werden und Mutter, und Liebe empfangen und tausendfältige Sorgen. Und dann wirst du wissen, daß sie auf sich nehmen und Liebe geben, mehr als dir gegeben wurde, das Glück ist.“

[216] Wir gingen weiter; ich kämpfte mit den Tränen. Meine Mutter fiel mir ein: sie erfüllte bis zur Erschöpfung ihre Pflicht, aber ihre Lippen preßten sich immer enger aufeinander, als müßten sie krampfhaft die Qual zurückdrängen, die nach Ausdruck verlangte. Und an Onkel Walter dachte ich und an jenen unvergessenen Auftritt mit seiner Mutter in Berlin; und an all die leisen Zurücksetzungen und Kränkungen, die sie, die immer Gute, von ihren Kindern zu ertragen hatte. Ich wußte: auch sie hatte gelebt und geliebt und nach schwindelnden Höhen gestrebt, und dies war das Ende, das von ihr gepriesene, von all dem Sehnen, all den heißen Hoffnungen, die einzige Frucht, die aus dem blühenden Leben so vieler Talente, so vieler Kräfte hervorging? Mich überliefs, wenn ich mein Leben an diesem maß. Ich fühlte schmerzhaft die große Kluft zwischen ihrem abgeklärten Alter und meiner gährenden Jugend. Liebe und Verehrung kann bestehen zwischen beiden, auch wohlwollendes Verständnis, und starke Wirkungen können ausgehen von einem zum anderen, aber jene magnetischen Ströme fehlen, durch die das Feinste und Tiefste lebendig vom Menschen zum Menschen flutet. Auf dem Wege zu schwindelnden Bergeshöhen kann der Greis nicht mehr Schritt halten mit dem Jüngling, und grausam ist es, wenn er ihn an sich fesselt, aber noch viel grausamer gegen sich selbst, wenn Jugend, ihre Triebe hemmend, sich freiwillig dem Alter unterwirft. Trennung – auch wenn sie Wunden reißt – ist eine Bedingung des Lebens.

Sich beherrschen, sich unterwerfen war die Quintessenz meiner – und aller – Erziehung gewesen. Darum [217] schämte ich mich meines inneren Widerstandes, sprach nicht von ihm und versuchte, ihn unter der reifen Weisheit, die mir zufloß, zu ersticken. Großmama verlangte es freilich nicht von mir: sie gab nur, wie sie stets nichts als das eine Bedürfnis hatte, mit dem Besten, was sie besaß, andere zu überschütten. Aber ein junges Pflänzlein ertrinkt nur zu leicht unter der warmen Fülle des Frühlingsregens, die dem starken Baum zur Quelle üppigen Lebens wird.

Mit meiner fortschreitenden Genesung flohen wir die Nähe der Menschen allmählich immer weniger, und ein großer Kreis von Bekannten und Verwandten fand sich allmählich zusammen, aber nur wenige wurden zu unserm ständigen Verkehr und zu Begleitern unsrer langen Spaziergänge. Einen von ihnen hatte ich in Augsburg kennen gelernt: es war Baron Franz Stauffenberg, der gerade damals wegen seiner scharfen oppositionellen Stellung gegen die Wirtschaftspolitik Bismarcks eine in unsern Kreisen berüchtigte und gemiedene Persönlichkeit war. Daß er, der Großgrundbesitzer, Freihändler war und blieb, daß er, der Aristokrat, sich der Fortschrittspartei näherte, machte ihn „unmöglich“.

Großmama stand jenseits solcher Vorurteile. Geist und Bildung zog sie an, gleichgültig, wer ihr Träger auch sein mochte, und Stauffenberg gehörte zu jenen immer seltener werdenden Menschen, die sie an ihre Jugend in Weimar gemahnen konnten, wo der Beruf den Einzelnen noch nicht mit Haut und Haaren auffraß und die Vielseitigkeit lebendiger Interessen einen geselligen Verkehr höherer Art möglich machte. Stauffenberg vermied es sogar, über Politik zu sprechen, während er auf jedem [218] anderen Gebiet, das berührt wurde, zu Hause zu sein schien. Noch nie war ich mir so klein und unwissend vorgekommen wie im Verkehr mit ihm. In seiner Vorliebe für englische Literatur traf er sich mit Großmama; dabei schlugen Namen an mein Ohr, und von geistigen Strömungen war die Rede, von denen ich noch nie gehört hatte: Robert Browning – Ruskin – William Morris.

Die bildende Kunst pflegte man in den achtziger Jahren außerhalb der Museen nicht zu suchen; die Beziehung zu ihr war für die meisten dieselbe, wie die zur Religion: sie hörte auf, sobald die Türen der Galerien und der Kirchen sich hinter ihnen schlossen. Daß Leben und Kunst eins sein können, fiel in unseren Kreisen niemandem ein. Eine gewisse Leichtigkeit der Existenz, ein durch Generationen sich fortpflanzender Wohlstand ermöglichen erst ihr Ineinanderfließen; Preußen hatte keine künstlerische Kultur. Was ich von Ruskin, und besonders von Morris, erfuhr, zauberte phantastische Bilder in mir hervor: ein perikleisches Zeitalter, ein Florenz der Mediceer. Die Wirklichkeit voll Not, voll Ungerechtigkeit und Häßlichkeit, die Großmama demgegenüber heraufbeschwor, weckte mich unsanft aus meinen Träumen. Es sei so viel, so schrecklich viel zu tun, um für die Masse der Menschen nur das nackte Leben möglich zu machen, sagte sie, daß es ihr vermessen erschiene, Bedürfnisse nach Schönheit zu wecken, wo die vorhandenen Bedürfnisse nach Nahrung und Obdach nicht im entferntesten gestillt wären. Und meine Phantasie zerflatterte vor den Empfindungen meines Herzens, die Großmama ohne weiteres recht gaben. Ich blieb auch dann auf ihrer Seite, wenn sie von diesem Standpunkt [219] aus Bismarcks Sozialpolitik verteidigte, und ihre innere Erregung, Stauffenbergs Einwendungen gegenüber, sich in der leichten Röte kund gab, die das feine Elfenbeinweiß ihrer Wangen färbte. Warum, wie Stauffenberg sagte, die Schutzpolitik die möglichen Vorteile der Versicherungsgesetzgebung illusorisch machen würde, darüber grübelte ich um so vergeblicher nach, als national-ökonomische Terminologie für mich Hieroglyphen bedeutete. Zu fragen hatte ich nicht den Mut; es gehört echte Bildung dazu, Unwissenheit einzugestehen. Mein Bedürfnis nach Heldenverehrung war überdies zu groß, als daß ich Verlangen nach Mitteln getragen hätte, die Bismarck hätten entgöttern können. Von Politik wurde von jener Unterhaltung ab kaum mehr gesprochen.

Irgend eine naturwissenschaftliche Broschüre, wie sie damals, wenige Monate nach Darwins Tod zahlreich erschienen, brachte die Rede auf den großen Forscher. Nichts hätte mich mehr verblüffen können, als daß ein ernster Mann wie Stauffenberg, dessen Wissen ich bewunderte, ihn nicht nur verteidigte, sondern die Ergebnisse seiner Untersuchungen ernst nahm. Bei Erwähnung seines Namens hatte man doch sonst immer nur spöttisch gelacht, und daß wir, nach ihm, vom Affen abstammen sollten, hatte zu nichts als zu zahllosen Witzen und Karikaturen den Anlaß gegeben. Für mich persönlich kam hinzu, daß meine naturwissenschaftliche Bildung gleich Null war, mir also zu selbständigem Nachdenken alles geistige Rüstzeug fehlte. Großmama ging es nicht viel besser: zu ihrer wie zu meiner Zeit war die Bildung der Frauen eine rein schöngeistige gewesen. Stauffenberg hielt uns daher förmliche kleine Vorträge zur Einführung [220] in die Ideenwelt Darwins, – im Ton des geistvollen Plauderers, wie immer, und doch so klar und durchdacht in der Gedankenfolge, daß kein Buch aufklärender hätte wirken können. Großmama war auffallend still und nachdenklich nach solchen Gesprächen und warf nur immer wieder die Frage auf, mit welchen Gründen die Gegner Darwins seinen Anschauungen entgegenzutreten pflegten. Erst allmählich hellten sich ihre Züge wieder auf, und einmal sagte sie mit dem ihr eignen, das ganze Antlitz durchleuchtenden Lächeln:

„Sie haben mich alte Frau auf dem gewohnten Wege förmlich taumeln lassen, lieber Baron. Aber nun gehe ich dafür um so sichrer. Ich empfand in allem, was Sie sagten, das heraus, was Sie nicht sagten, und wohl auch gar nicht sagen wollten, was aber, meiner Ansicht nach, der Grundzug der Lehre Darwins ist: ihre Gegnerschaft zum Christentum. Daß Gott den Menschen schuf nach seinem Bilde, daß die Sünde die Ursache alles menschlichen Elends ist und es keine Erlösung daraus gibt, als durch die göttliche Gnade, – daß es unsre höchste Aufgabe ist, zu leben wie Jesus, den Schwachen zu helfen, den Niedrigen und Verachteten beizustehen, und daß der rohe Kampf ums Dasein überwunden werden wird durch die Liebe, – widerspricht das nicht bis ins Kleinste den Lehren Darwins? Der Glaube an das christliche Evangelium aber, die Befolgung dessen, was es verlangt, hat mich nach den Kämpfen meiner Jugend zu innerem Frieden geführt, und die Überzeugung lebt unerschüttert in mir, daß die tragischsten Probleme der Welt, Armut und Unglück, gelöst wären, wenn nur alle Menschen echte Christen wären. Soll [221] ich mir am Ende meines Lebens diesen Glauben nehmen lassen? Eine Anerkennung Darwinscher Theorien bedeutet doch für uns, die wir Laien sind, auch nichts anderes als Glauben an ihn. Und Sie sagen selbst, daß Koryphäen der Wissenschaft ihn mit wissenschaftlichen Gründen bekämpfen. Wäre es nicht heller Wahnsinn, wenn ich, wie ein ungeübter Schwimmer, mich vom sicheren Port erprobten Glaubens in die brandenden Wogen fremder Ideen stürzen wollte, nur weil vielleicht – vielleicht! – irgendwo in weiter Ferne ein neues festes Land zu finden ist?! Ich bin zu alt dazu – –“

Statt aller Antwort küßte Stauffenberg Großmama stumm die Hand. Meine Erregung war aber so stark, daß sie nach Ausdruck verlangte.

„Und wenn ich das neue feste Land nie erreichen sollte, – ich würde lieber im Meere untergehen, als immer nur sehnsüchtig vom sicheren Port aus zusehen, wie es tobt und schäumt“, sagte ich, und meine Stimme zitterte dabei.

Ein Schatten flog über Großmamas Züge. Sie legte ihre schmale kühle Hand auf meine heißen Finger. „Das Leben wird schon dafür sorgen, daß es beim bloßen Wünschen nicht bleibt, mein Kind“, dann sich wieder zu Stauffenberg wendend, fügte sie hinzu: „Sie sehen, wie wenig unsere Lebenserfahrungen unseren Enkeln nützen. Jeder fängt von vorn an, und wir können schließlich nur Tränen trocknen und Wunden verbinden.“

Bald darauf reiste Stauffenberg ab, und ein andrer trat mehr und mehr an seine Stelle. Es war Karl von Gersdorff, ein Neffe meiner Großmutter, der auch [222] zu jenen aus der Art geschlagenen Sonderlingen gehörte, die aristokratische Familien sich gern von den Rockschößen abschütteln. Wie oft hatte ich in Pirgallen über ihn spotten hören, der „wie ein Schulmeister“ aussah, ein „Fräulein so und so“ geheiratet hatte, und mit „Kreti und Pleti“ befreundet war, wie geringschätzig zuckten sie die Achseln, wenn Großmama ihn verteidigte. Er war ein begeisterter Freund Friedrich Nietzsches, hatte ihm sogar einmal, zum Entsetzen der Verwandtschaft, sein Gut zum Asyl angeboten. Durch Nietzsches Abkehr von Richard Wagner war eine leise Entfremdung zwischen beiden eingetreten, denn Gersdorff wurde ein um so leidenschaftlicherer Wagnerianer, je mehr sich der Meister zu den Ideen seines Parsifal entwickelte. Als wir in Karlsbad zusammentrafen, war Wagner kaum ein Jahr tot, und sein Wesen, seine Werke, seine Weltanschauung bildeten den Inhalt fast aller Gespräche. Hatte seine Musik mich in jenen Zustand höchster Ekstase versetzt, der das ganze Ich in Andacht und Entzücken auflöst, so erschienen mir seine Gedanken überraschend und doch vertraut. Sein Groll gegen die bestehende Zivilisation mit ihrem Inhalt an materieller und geistiger Not, sein Glaube an die Möglichkeit einer künftigen Regeneration, seine Kritik des gegenwärtigen Christentums, mit dem wahren Geiste des Evangeliums verglichen, und seine Erhebung der Kunst zur Höhe lebendig dargestellter Religion, – hatte nicht irgendwo, tief verborgen, all das auch in mir geschlummert? Ich begrüßte es jetzt mit der freudigen Überraschung, wie wir längst vergessene alte Freunde, die plötzlich aus dem Gewühl der Gleichgültigen vor uns auftauchen, zu begrüßen pflegen. Im [223] stillen verurteilte ich Nietzsche, – dessen Namen ich übrigens zum ersten Male hörte, – der dem großen Freunde hatte untreu werden können, und begriff nicht Gersdorffs Anhänglichkeit an ihn.

Eines schönen Maienmorgens saßen wir in großer Gesellschaft eben eingetroffner Verwandter auf der „alten Wiese“ vor dem „Elefanten“; Großmama war mit ihnen in die Besprechung alter und neuer Familiengeschichten vertieft, die mich immer sehr langweilten; Gersdorff las in einem der vielen Bücher, ohne die er das Haus nicht zu verlassen pflegte. Ich machte mich im stillen über die bademäßig herausgeputzte, mit rosa Brottüten bewaffnete, rührig, wie zum ernstesten Geschäft, ihrem Ziel, dem lockenden Frühstück, zustrebende Menge lustig, die an uns vorüberflutete. Mir war sehr wohl, sehr behaglich zumute, wie nur einem jungen Gesundgewordnen sein kann, der die gekräftigten Glieder in der warmen Frühlingssonne dehnt. Da fiel mein Blick auf die „Fröhliche Wissenschaft“, Nietzsches jüngstes Werk, das neben Gersdorffs Tasse lag. Er hatte Großmama zuweilen einzelne Abschnitte daraus vorgelesen, von denen mir die Empfindung des unheimlich Fremden zurückgeblieben war. Mechanisch fing ich an, darin zu blättern, bis ein Satz mir ins Auge sprang: „Das Leben sagt: Folge mir nicht nach; – sondern dir! sondern dir! Leidenschaft ist besser als Stoizismus und Heuchelei, Ehrlichsein, selbst im Bösen, besser, als sich an die Sittlichkeit des Herkommens verlieren …“

Wenn ein eisiger Luftstrom durch plötzlich weit aufgerißne Fenster den im warmen Zimmer Sitzenden trifft, so schauert er zuerst frierend und angstvoll zusammen, um im [224] nächsten Augenblick mit tiefen durstigen Zügen den reinen Quell einzusaugen, der ihm die dunstig-schwere Schwüle ringsum erst zum Bewußtsein bringt. Wie solch einem war mir zumute. Kämpfte ich nicht ständig, um mich dem Leben und dem Herkommen unterzuordnen? Versuchte ich nicht, mir einzureden, jeder Sieg über meine innersten Triebe sei ein Zeichen wachsender Tugend? Und hatte doch stets ein schlechtes Gewissen dabei!

Lustige Stimmen schlugen an mein Ohr:

„Auf Wiedersehen beim Konzert nachmittag …“

„Gehst du zur Reunion heut abend? …“

„Wir gehen ins Theater …“

Halb abwesend starrte ich von einem zum andern.

„Alix hat Tagesträume,“ hörte ich Großmama sagen; verwirrt schlug ich das Buch zu. Abends vor dem Schlafengehen trug ich den Satz aus dem Gedächtnis in mein Notizbuch ein – zwischen lauter Adressen, Gedichten und Rezepten. Mit Großmama wechselte ich kein Wort darüber; ich fürchtete mich; wie ein Dieb kam ich mir vor, der ängstlich den gestohlenen Brillanten hütet, und instinktiv fühlte ich, daß es keinen größeren Gegensatz geben könne, als den zwischen diesen Worten und der Lehre von der Nachfolge Christi, zu der Großmama sich bekannte. Ein Schleier war zwischen uns niedergefallen, der nicht trennt, aber die Klarheit der Züge verwischt.

Ende Mai machten wir unserem Arzt die Abschiedsvisite.

„Na also!“ sagte er zufrieden, „da wären die roten Backen wieder! Aber nun gilts brav sein und gehorchen und das Herzchen festhalten! …“

[225] Nachdem er eine Reihe von Verordnungen gegeben hatte, hielt er zögernd inne. „Und nun das Schlimmste für so ein junges, hübsches Fräulein: für die nächsten sechs – acht Monate ist jede Art starker Bewegung verboten. Also kein Reiten – kein Tanzen –“

Er erwartete offenbar meinen heftigsten Widerspruch und sah mich auf mein freimütiges „Gewiß, Herr Doktor“ mit unverhohlenem Erstaunen an.

„Du bist ein tapfres Kind!“ sagte Großmama, als wir die Treppe hinuntergingen.

„Gar nicht, Großmama!“ erwiderte ich. „Denn nur eins wünsch ich mir: Ruhe zum Lernen, zum Lesen und Arbeiten.“

Ein Besuch in Weimar, den wir vorhatten, und der dem langen Aufenthalt in Pirgallen vorausgehen sollte, erschien mir zunächst nur wie eine Störung. Aber je mehr wir uns der Stadt Goethes näherten, desto mehr freute ich mich darauf. Während Großmama versuchte, das Enkelkind mit dem, was ihrer an Menschen und Dingen dort wartete, vertraut zu machen, verlor sie sich in den Erinnerungen ihrer Jugend. Und ich sah sie vor mir, die Männer mit den feinen glatten Gesichtern über den hohen Vatermördern, die Frauen mit den kunstvoll frisierten Köpfchen und den schlichten Mullfähnchen, wie sie auf den Wiesen von Tiefurt Blindekuh spielten und zierlich-gravitätisch im Schloßsaal die Gavotte tanzten; ich hörte, wie sie mit Lamartine und mit Byron weinten und schwärmten, ich fühlte, wie ihre Gemüter sich tiefer Freundschaft erschlossen, wie ihre Herzen schlugen in Liebesglück und Leid. Zu Goethes Füßen sah ich die Großmutter sitzen, stumm, ehrfurchtsvoll [226]ein Lauschen, ein Empfangen. Zur ärmsten Zeit Deutschlands, – wie reich war sie gewesen! Und eine Heimat hatte sie gehabt, aus der die Wurzeln ihrer Seele noch heute Lebenskräfte sogen.

Ich saß am Kupeefenster im Abenddämmerlicht; Großmama schlummerte mir gegenüber, noch ein Lächeln der Erinnerung auf den Zügen. Wälder und Felder, Häuser und Gärten flogen an mir vorbei. So ist mein Leben, dachte ich. Alles entschwindet mir, kaum daß ichs betrachten konnte; nirgends wurzle ich. Dabei fielen mir Verse ein, die ich hastig in mein Notizbuch kritzelte:

Ein Vagabund bin ich genannt,
Will niemand von mir wissen;
Die Sohlen hab ich durchgerannt,
Mein Wams ist längst zerschlissen.

Zur Arbeit ruft man mich umsunst,
Trag nicht danach Verlangen,
Steh bei der Lerche hoch in Gunst,
Die läßt sich auch nicht fangen;

Die singt ihr Lied auf freiem Feld
Mit freier, lustger Kehle,
Die schmettert hoch in alle Welt,
Und hörts auch keine Seele.

Doch eines ist, das wurmt mich schwer:
Sie hat ein Nest, ein kleines; –
Ich zog die Lande hin und her –
Wo aber, sagt, ist meines?!

[227] In Weimar wohnten wir bei Großmamas Bruder an der Ackerwand, dicht neben dem Hause der Frau von Stein, wo die Lorbeerbäume in ihren großen Kübeln noch ebenso auf dem Vorplatz standen, wie zu der klassischen Zeit, da die „liebe Lotte“ unter ihnen zum Nachmittagtee ihre Freunde empfing. Aus unsern Fenstern sah man weit hinein in den Park.

Am ersten Morgen, als die Sonnenstrahlen nur gerade die Wipfel der alten Bäume trafen, schlüpfte ich hinaus. Zauberhaft still und einsam war es; nur ein heimliches Vogelzwitschern, ein fernes Flüstern der Ilm verriet das Leben. Auf dem grünen Wiesenplan vor dem Hochmeisterhaus funkelten die Tautropfen an den Zittergräsern; die roten und weißen, die gelben und blauen Blüten an den Büschen strahlten im Glanze eben entfalteter Pracht. Weiter unten, wo im Felsen die steile Treppe abwärts führt zum Ilmtal, stieg feuchter würziger Erdgeruch zu mir empor. Die geschlossenen Fensteraugen der Einsiedelei sahen aus wie die eines Schlafenden, minutenlang stand ich davor, traumbefangen, und wartete auf den geheimnisvollen Bewohner, der sie öffnen sollte. Aber die Ilm plätscherte, als lachte sie mich aus.

Über der Brücke, hinter den dunkeln Büschen und Bäumen, lag die Erde noch eingehüllt in ein durchsichtigweißes Nebeltuch, das kecke Sonnenstrahlen zu zerreißen sich bemühten. Und ein helles Häuschen schimmerte lockend vom jenseitigen Hügel, das mir vertraut entgegensah, als wäre ich drüben daheim. War es nicht aus dem Rahmen getreten, der in Pirgallen in Großmamas Zimmer hing? Dort hatte ich es gesehen von [228] klein auf, und wenn ich vom Zuckerhäuschen im Walde hatte erzählen hören, konnte ich mirs nie anders vorstellen. Ob ich mich wohl hinüber wagen könnte durch den Nebel? Erlkönigs Töchter tanzten hier, wie einst, da sie den hellsehenden Augen des Dichters erschienen.

Und nun war ich drüben. Aber die weiße Tür zwischen den grünen Hecken verschloß das stille Reich hinter ihr. Scheu sah ich mich um; niemand weit und breit! Der niedrige Holzzaun hinter der zweiten breiteren Pforte war kein unüberwindliches Hindernis – ein paar Risse im Rock, eine Schramme am Arm –, und in Goethes Garten stand ich. Der Ton knarrender Wagenräder trieb mich den langen, Unkraut bewachsenen Weg hinunter bis hinter das Haus. Grünes Dämmerlicht nahm mich auf, kein Blättchen rührte sich über mir; auf der Lehne der morschen Bank saß regungslos mit hochgestellten Flügeln ein großer blauschwarzer Schmetterling. Die Stille herrschte – eine Stille, als wäre die Erde versunken –, und nur dieser Raum mit dem toten Hause davor schwebte in der ungeheueren Weite des Weltraums. Ich preßte meine Hände auf das wildklopfende Herz, und große Tränen tropften unaufhaltsam aus meinen Augen. Aber dann schämte ich mich: wie konnte ich – ich! mit meinem unnennbaren Weh diesen heiligen Ort entweihen! Leise auf den Zehenspitzen, das Kleid gerafft, damit sein Rascheln nicht störe, schlich ich davon.

Auf den mächtigen Würfel aus Granit mit der Kugel darauf lehnte ich mich und vergrub, bitterlich weinend, das Gesicht in den Händen. Da stimmte ein Vöglein über mir sein Morgenlied an, und aus dem nächsten Baum antwortete ihm ein anderes, bis es [229] zwitschernd, tirilierend und flötend von allen Zweigen klang, – ein jubelnder Gruß an die siegende Sonne. Tief aufatmend streckte ich die Arme und dehnte die Brust, und plötzlich freute ich mich, daß ich gar nichts war als ein junges Menschenkind mit dem ganzen reichen großen Leben vor mir. In schwärmerischer Verzückung sank ich vor dem Altar des guten Glücks in die Kniee und betete den Unsterblichen an, dessen Atem ich zu fühlen meinte.

Noch am selben Tage ging ich mit Großmama nach dem Frauenplan, um in Goethes Stadthaus den letzten seines Namens zu besuchen, der ihr Jugendfreund war. Still und zurückgezogen, sich ängstlich vor der Berührung mit der Welt hütend, lebte Walter Goethe oben in den Giebelzimmern seiner verstorbenen Mutter. Ein großes Bild des Dichters hing im Empfangsraum; es erdrückte die kleine Stube und noch mehr den kleinen, armen Nachkömmling darin. Ich konnt es nicht fassen, daß dies ein Goethe war! Erst als die beiden Freunde miteinander sprachen, fühlte ich die andere Welt, aus der sie stammten. Wie warm und echt waren die Empfindungen, denen sie Worte liehen, wie lebendig die Interessen, an denen sie Anteil nahmen, – so sprach man heute nicht mehr miteinander, wo Gefühl ein Spott und Blasiertheit Trumpf war.

Je länger wir in Weimar blieben, desto mehr empfand ich seinen Geist. Freilich, die Menschen, mit denen Großmama verkehrte, waren alle alt, alles ihre Zeitgenossen, und doch, weil sie treu ihrer Jugend waren, seelenjung. Da war der Onkel, bei dem wir wohnten, ein Mann von jener schlichten Vornehmheit, die allein [230] das Zeichen echter Kultur ist; da war der Großherzog mit seiner leidenschaftlichen Liebe für Weimars Tradition, der er bescheiden sich selbst unterordnete, überall nach geistigen Werten Umschau haltend und sich der Funde freuend, wie ein Sammler an seinen Schätzen; da waren Frauen, die begeistert und begeisternd nicht Namen und Titel und bunte Uniformen zu Gaste luden, sondern führende Geister, werdende und gewordene. Ich taute allmählich auf in dieser Umgebung und lernte, ohne Scheu vor dem Ausgelachtwerden oder dem erstaunten Verstummen der andern, von dem reden, was mich interessierte, und fragen nach dem, was ich zu wissen begehrte. Der Vorsatz befestigte sich in mir: ich wollte nicht mehr zurück in die Welt der Konvention und der kühlen Phrase, wo feste Schlösser vor Herz und Mund Bedingung guter Erziehung sind.

Großmama sprach von einem künftigen Hofdamenposten für mich. So ganz nach meinem Geschmack war das allerdings nicht; von all den Tanten und Kusinen, die ihn inne hatten, wußte ich, wie viel drückende Dienstbarkeit er mit sich brachte. Aber viel besser erschien es mir immerhin, in Weimar abhängig zu sein, als von einer Garnison zur andern stets in derselben Leutnantsatmosphäre leben. Meine heimlich gehegten Dichterträume würden hier vielleicht reifen können, und ganz im Verborgenen tauchte dazu eine romantische Hoffnung auf: ihn hier zu finden, den märchenhaften Schwanenritter, dem mein Herz gehören sollte!

Gegen Ende unseres Aufenthalts ging ich noch einmal mit Großmama zu Walter Goethe. Er war ungewöhnlich freundlich zu mir und erfüllte ohne weiteres meinen [231] Wunsch, allein in Goethes Zimmer gehen zu dürfen. Ich schloß sie mir auf und öffnete die kleinen Läden und stand dann still und stumm mit gefalteten Händen vor dem Stuhl, in dem er gestorben war, an seinem Bett. Wie einem, der auszieht zum Kampf und Abschied nimmt, unsicher, ob er jemals wiederkehrt, war mir zumute. Goethes Gebet kam mir unwillkürlich auf die Lippen: Gib mir große Gedanken und ein reines Herz.

Ich mochte blaß und verweint genug aussehen, als wir abreisten; sorgenvoll sah mich Großmama an: „Bist du nicht wohl, mein Kind?“

Da kam mir zum Bewußtsein, was ich ihr alles verdankte: Zu dem heißen Wunderquell hatte sie mich geführt, der meinen Körper heilte, und erschlossen hatte sie die Quellen, die meine Seele nährten. Mit beiden Händen griff ich nach ihrer Hand und preßte die Lippen darauf: „Ich bin ganz, ganz gesund, Großmama!“

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