CCCXII. Schloss Theben in Ungarn Meyer’s Universum, oder Abbildung und Beschreibung des Sehenswerthesten und Merkwürdigsten der Natur und Kunst auf der ganzen Erde. Fünfter Band (1838) von Joseph Meyer
CCXIII. Constantine
CCXIV. Das Innere von Cadix
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CONSTANTINE

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CCXIII. Constantine.




Eine neue Roma steht Frankreich in der Zeit. Zwar begegneten sich, der Eroberung Unbill rächend, schon einmal die Völker Europens vor Lutetias Thoren, und sie entrissen der Anmaßlichen die eiserne Krone, welche mit cyklopischer Kraft für die Welt geschmiedet worden war. Diese liegt zerbrochen: aber der Baum, dessen Zweige sich zur Allherrschaft ausstreckten, grünt frisch und saftreich fort, und die Zeit der Cäsaren ist keine schon ganz vergangene.

Seit jener Völkersturm Frankreichs Kräfte in die alten Schranken zurück und zusammen drängte, haben sie sich furchtbar gemehrt. Ihr Uebermaß thut sich kund durch viele Zeichen. Der Friede, welcher in andern Nationen des Krieges Geist abgestumpft hat, ließ jenem Athleten keine Ruhe: denn, damit es ihm nie an Stacheln und an Uebung fehle, hat der Weltgeist jenen großen Zwist in seine Lebenstheile gelegt, der zu innern Drang und Streit und Kampf die Lebensgeister ohne Rast umtreibt, wenn auch äußerlich die Glieder zuweilen der Ruhe pflegen.

Der zum Drittenmale wieder aufgerichtete Thron repräsentirt blos eine dieser kämpfenden Kräfte, und alle klug und schlau ersonnenen Mittel, ihn zu befestigen, daß er, im Ganzen lebend, zugleich ein Leben in sich selber habe, geben keine Gewähr. Das Königthum ist, nachdem die Revolution sein Fundament zerstört und alle seine Lebenselemente ausgetilgt hat, in Frankreich blos noch eine hohle Form, gut zum Versteckniß der Parteien, ein Aggregat von blos äußerlichem Bestande, preisgegeben jedem Zufall, zu allen Zeiten von Umständen abhängig, die es weder leiten, noch beherrschen, noch voraussehen kann. Blutschänderisch gezeugt und empfangen, entbehrt es jeglicher Würde, sogar der ehrlichen Geburt. Als Machwerk einer übermächtigen Parthei, von der es die Mission empfangen hat, große Interessen zu verwahren, durch große Opfer erworbene Rechte zu vertheidigen, positive, feierlich gemachte Zusagen aufrecht zu erhalten, wird es so lange dauern, als jene Fraktion des Volkes selbst die Obermacht behält und es seine Aufgabe zu ihrer Zufriedenheit löst. Einzig und allein auf dem schmalen, schlüpfrigen, beschränkten Grund der Charte fußend, kann sich das neue Königthum nur durch das Anlehnen an die zur Zeit noch stärkste Parthei gegen den Andrang der übrigen vertheidigen, und es ist genöthigt, das verhaßte Schaukelsystem zu verfolgen, welches jene zu ihrer Selbsterhaltung nöthig zu haben glaubt. Indem aber die Unnatur und die Arglist dieses Systems die hadernden Geister nur noch mehr empört, und die Unsicherheit, die es verräth, die Lizenz mehr und [66] mehr entkettet, sind an den Phalanx-Enden der Gegner jene dunkeln Gewalten mächtig geworden, welche jeder Mensch als Keime in der Brust verschließt. Viele haben es über sich genommen, den Vollmachtsbrief zu schreiben zum Mord eines Königs, dessen Maaß, nach ihrer Meinung, gefüllt war bis zum Rande. Wunderbar ist am Angegriffenen der Todesengel vorübergegangen, schützend und warnend zugleich; und ihrerseits haben, mit einem Heroismus, des Alterthums würdig, die Mörder das eigene Leben hingegeben, Blut mit Blut zu sühnen. –

Seitdem trägt das neue Königshaus, entsetzt über die Beharrlichkeit der Gegner, sein Janushaupt mit zwei Zungen und zweierlei Sprachen am Tage zur Schau. Schutz suchend nach Außen im Bunde mit der Erblichkeit der Macht, die außerhalb Frankreichs fest im angestammten Boden wurzelt, sucht es die Sicherheit nach Innen dadurch, daß es sich, nach Möglichkeit, allen Ueberlieferungen befreundet, die noch nicht erloschen; allen Erinnerungen, die noch nicht verblüht; dem Klerus, was ihm an Ansehen noch geblieben; daß es sich verbrüdert mit Allem, was von den Repräsentanten der Kaiserzeit noch übrig, und der Jugend schmeichelt, welche, lebendig und gewandt, keck bis zur Verwegenheit, anmaßlich bis zur Unverschämtheit, vorzeitig erfahren in aller Weisheit und in allen Lüsten der Welt, schon in den Kinderschuhen mit Ungeduld die Zeit erwartet, wo sie Theil nehmen mag am öffentlichen Leben. Zu seiner unmittelbaren persönlichen Sicherheit aber hat es sein kaiserliches Erbe zur höchsten Vollkommenheit ausgebildet: jenen nächtlichen und unsichtbaren Schirm-Apparat nämlich, genannt die hohe Polizei; dieses Ohr des Dionys im Heere und in den Collegien; der aufgesperrte Löwenrachen in jeder Gaststube und jeglicher Wohnung des Bürgers; jene immer und überall horchende, spähende, lauernde, im Finstern umherschleichende Macht, die jedes Wort belauscht, jeden Anschlag erforscht, und jeder Mine eine Contremine gräbt.

Es ist nicht in Abrede zu stellen, daß das neue Königthum in Ludwig Philipp einen Repräsentanten und Vertheidiger gefunden hat, werth auf festerem Boden zu streiten. In den schwierigsten Lagen hat er eine kaltblütige Klugheit gezeigt, die leicht der Menge für Heroismus galt und um Bewunderung warb. Er führt seinen Kriegswagen mit aller Gewandtheit, die eine bewegte, thatenreiche Zeit entwickelt; mit allem Verstande, den so vielseitig sich kreuzende Interessen angeregt; mit aller Einsicht, die ein vielfach versuchtes Leben gewähren kann; mit aller Theilnahme, welche die wichtigsten, materiellen Interessen fordern; mit allem Feuer, das der stets fortdauernde Kampf unterhält; endlich mit der ganzen Gewalt, welche die Majorität der Ansichten und Neigungen verleiht, die in ihm ihren Repräsentanten finden.

Es ist keine der geringsten Beweise von Ludwig Philipps Staatsklugheit, daß er der Eitelkeit und Ruhmsucht der Franzosen immerfort Spiele zu bereiten, und dem ritterlichen, abenteuerlichen Sinn der Nation stets eine neue Arena zur Uebung in Kampf und Kriegskunst zu öffnen versteht. Der König weiß, daß der in den dreißigjährigen Revolutions- und Kaiserkriegen erstarkte Athlet, da kein äußerer Feind mehr naht, mordgrimmig in den [67] eigenen Eingeweiden wühlen würde, wenn er ihm nicht einen Turnplatz anwiese, wo sich die überschüssige Kraft verzehren könne. Was Amphitheater und Naumachien, was die blutigen Gladiatorenspiele der alten Roma waren, sind der neuen in unsern Tagen Navarino, Antwerpen, Algier und Constantine gewesen. –

Constantine liegt 26 Meilen südöstlich von Algier am Fuße des Atlas, auf einem fast viereckigen, tafelförmigen, nach allen Seiten hin 300 bis 600 Fuß hoch senkrecht abgeschnittenen Felsen. Vermöge seiner Lage fast unangreifbar, würde die Stadt unüberwindlich seyn, wenn sie nicht von benachbarten Höhen beschossen werden könnte. Zugänglich ist sie nur von der Südostseite, wo ein prächtiger Viaduct, ein Werk der Römer, über die trennende Schlucht zur Stadt führt. Die Gegend von Constantine ist nicht ohne Reiz. Von der Höhe des Felsens schweift der Blick über mit grünen Matten bedeckten Thälern hin, welche sich das Gebirge hinauf ziehen, und die einst mit römischen Landsitzen und Villen und Pallästen bedeckt waren, von denen man noch überall Trümmer findet. Den Hintergrund nach Süd und Ost bilden die Alphörner des Atlas und ein langer, unersteiglicher Felsenkamm. Die (antiken) Mauern der Stadt nehmen das ganze Plateau ein, von mehr als zweistündigem Umfange. Hiernach zu urtheilen muß die Stadt einst wenigstens eine Viertel Million Einwohner gehabt haben. Jetzt füllen den größeren Theil ihres Umfangs Gärten, und die Bevölkerung ist, mit Einschluß der französischen Garnison, nicht über zwanzig Tausend.

Constantine verdankt den Karthagern die Gründung und den ältesten Namen Kirtha. Während der Dauer des numidischen Reichs war es dessen Hauptstadt, und unter der Regierung des mächtigen und reichen Massinissa hatte es seine glänzendste Zeit. Aus dieser stammen die prächtigsten der noch vorhandenen Trümmer antiker Gebäude. Während der Kriege des Marius und Sylla, etwa 100 Jahre vor unserer Zeitrechnung, wurde Numidien verwüstet, und unter Tiber römische Provinz. Beim Drucke aussaugender römischer Prokonsuln verarmte das einst reiche Land. Constantine, obschon als ihre Residenz von den römischen Statthaltern begünstigt und gepflegt, gelangte doch nie wieder zu dem früheren Glanze, behielt aber, als ein Hauptstützpunkt des römischen Weltreichs in Afrika, große Bedeutung, so lange jenes dauerte. Zwei Legionen hatten hier eine bleibende Station und die Bestimmung, die unruhigen Bergvölker im Zaume zu halten, und die angränzenden Distrikte vor ihren Einfällen und Räubereien zu schützen. Numidien nahm frühe den christlichen Glauben an; eben so frühe nistete sich auch das Sectenwesen ein, und die kirchlichen Streitigkeiten der Arianer und Donatisten führten zum Bürgerkriege. Kirtha, mehrmals Schauplatz blutiger Kämpfe, ging in Flammen auf. Kaiser Constantin baute es in den Jahren 340–350 wieder auf, erweiterte die Festungswerke und versah die Mauern mit starken, bis auf den heutigen Tag vollkommen erhaltenen Thürmen. Seitdem führt Kirtha den Namen Constantine. Auch der große Aquaedukt, ein Wunderwerk der Baukunst, der die Quellen meilenweit aus der Gegend von Physgah der [68] Stadt zuführte, scheint aus dieser Periode zu seyn. Nachdem er seit anderthalb Jahrtausenden der Bevölkerung des Landes als Steinbruch gedient hat, und die Hand der Zeit eben so lange das Verwüstungswerk förderte, ist noch genug übrig geblieben, um eine Vorstellung vom Ganzen zuzulassen, welche einem schweren, riesenhaften Traume eher gleicht, als einer Wirklichkeit. Titanen-Werk scheint’s, nicht das von Menschen.

Der alte, morsche Weltbau der alten Roma brach zusammen, und alle ihre Pracht und Herrlichkeit – Palläste, Forum, Akademie, Tempel und Theater, – ging auch in Constantine vorüber. Die wilden Völker, berufen die abgelebte, erstorbene Welt wieder grün zu machen, brachen auch über Numidiens Fluren herein, die Vandalen kamen mit dem Mandat der Austilgung des Alten, und furchtbar haben sie es auch an Constantine vollzogen. Auf diese Verwüster folgten die arabischen Weltstürmer, den neuen Glauben den unterjochten Völkern auf der Spitze des Schwerdtes zutragend. Constantine wurde Hauptstadt des neugeschaffenen Königreichs Afrika unter der Herrschaft der Fatimiten. Die Dynastie erlosch nach zweihundertjähriger Dauer im Jahre 900, und das verwaiste Reich fiel an die Jeryten, die über andere Theile Afrikas, in Jeburt, herrschten. Constantine sank zur Provinzstadt herab, hatte fortan blos noch als Festung Wichtigkeit und fiel, als eins der letzten Trümmer des Araberreichs, 1550 dem eisernen Scepter der Türken anheim. Diese machten aus Constantine und seinem Bezirke ein Beischlik und stellten es unter den Dey von Algier. Bis zu Ende des achtzehnten Jahrhunderts änderte sich Constantines Geschick wenig. Durch seine Lage inmitten einer fruchtbaren Gegend, zwischen der Wüste und dem reichsten Theile von Tunis, war es allmählig Mittelpunkt eines eben so bedeutenden, als gewinnreichen Handels geworden, und, vergleichsweise, galt Constantine als der blühendste Ort in der ganzen Regentschaft. 1780 besaß Constantine 50–60,000 Einwohner, und der monatliche Caravanenverkehr mit Tunis setzte mehr als 400,000 Gulden um. 1782 kam es aber zwischen Algier und Tunis zum Kriege, und der Handel von Constantine erfuhr dadurch die tiefsten Erschütterungen. Im folgenden Jahre war er gänzlich unterbrochen. Noch ein größeres Unglück brachte das nächste Jahr: die Pest. Fast die Hälfte der Einwohner der unglücklichen Stadt fiel als ein Opfer dieser Geißel, viele der reichsten Familien flüchteten und kehrten nicht zurück. In Constantine waren 1795 nur noch 15,000 Einwohner übrig, und der ehemalige Wohlstand, von dem die Schönheit der Straßen und Gebäude noch gegenwärtig zeugen, größtentheils vergangen. –

Algier, 1830 den französischen Waffen zur Beute geworden, legte die weiteste Arena zur Beschäftigung des waglichen, abentheuerlichen Geistes der Nation und zur Befriedigung ihrer Ruhmsucht offen. Bona wurde eingenommen und der nächste Blick der Eroberer richtete sich auf Constantine. Ein Korps von 7000 Mann Kerntruppen unter dem Befehle des Marschall Clausel, bekam Ordre den Platz zu nehmen. Am 12. November 1836 verließ die Expedition Bona. Fürchterlicher als aller mögliche Kampf mit dem Feinde, wurde vom Tage des [69] Ausmarsches an der Kampf mit den Elementen. Der Regen fiel unausgesetzt und in Strömen, und machte die unwegsamen Wege noch unwegsamer; Geschütze, Munitions- und Proviantwagen versanken im Koth, mit ihnen die erschöpften Pferde; was die Thiere versagten, vollbrachte aber der unerschütterliche Muth der Menschen. Diese schleppten das Fuhrwerk, Munition und Geschütze über die Höhen und durch reißende Ströme. Jede Schlucht war ein solcher geworden; alle Schleußen des Himmels nicht blos, auch die der Erde schienen geöffnet. Am 17. Nov. erreichte die Armee die Vorgebirge des Atlas. Hier überfiel sie ein Schneesturm. Er dauerte 28 Stunden und verwandelte die afrikanische Landschaft in eine sibirische. Die alten Krieger dachten an den Winterfeldzug in Rußland. Noch waren sie 2 Tagemärsche entfernt von ihrem Ziele. Alle Hindernisse aber besiegte der Enthusiasmus – nach 3 Tagen lagerte das Expeditionsheer vor Constantine. Aber in welchem Zustande! Ein Drittel der Mannschaft war umgekommen unter den Strapazen, oder kampfunfähig geworden, und der Rest im Zustande der äußersten Erschöpfung. Stolz, einem gepanzerten Riesen gleich, stand die Felsenstadt vor ihnen, unersteiglich, nur auf einer einzigen Stelle verwundbar, und diese durch 9000 Araber vertheidigt, welche für Heerd und Glauben stritten. Dennoch beschloß man den Angriff. Die Höhe der Brücke gegenüber wurde erstürmt, die Kanonen hinaufgetragen; aber auf dem durch den achttägigen Regen aufgelösten Boden Batterien zu errichten, fand man unmöglich. Die schweren Geschütze versanken wie in einem Sumpfe. Unter diesen fruchtlosen Versuchen spieen die Feuerschlünde des Platzes ihr mörderisches Blei gegen die kühnen, ungeschützten Haufen der Belagerer. Viele stürzten, und es wagte die Besatzung einen Ausfall; aber die Franzosen warfen mit kaltblütiger Unerschrockenheit den ungestümen Angriff der Araber mit dem Bajonnet zurück und drangen mit ihnen zugleich bis an das Hauptthor. Dort, vor den Kanonenmündungen, entspann sich ein beispielloser Kampf, der einen vollen Tag gedauert hat. In Ermangelung einer Breschebatterie waren Steine, Gewehrkolben und Aexte die Mittel, durch welche die Belagerer eine der stärksten Festungen Nordafrikas zu bezwingen suchten, und mit diesen gewannen sie wirklich das erste Thor. Aber das zweite, innere widerstand so schwachen Werkzeugen mit Erfolg; alle Versuche der wüthenden Tapferkeit, es zu gewältigen, waren vergeblich. – Den ganzen Tag hatte es geschneit, kein Gewehr ging mehr los, erstarrt vor Kälte und Hunger und von den furchtbaren Anstrengungen erschöpft, ohne Hoffnung eines bessern Erfolgs für den kommenden Tag, hüllte die Nacht das kleine Heer in ihren Mantel. Rundum auf den Höhen loderten Feuer, rufend und versammelnd die Söhne der Wüste, wie die Geier um den sterbenden Löwen. In dieser verzweifelten Lage gab der alte Marschall Befehl zum Rückzug.

Hatten die Franzosen bisher die höchste Unerschrockenheit entfaltet, so galt es jetzt, wahren Heroismus zu zeigen. Die Hälfte der Mannschaft belud sich mit den Verwundeten und Kranken, die andere bildete den Phalanx, der sie vertheidigte: so – unter Schnee und Regen, auf den unwegsamsten Pfaden, stets preisgegeben den Angriffen [70] der sie umschwärmenden und verfolgenden Kabylen und Araber, bewerkstelligten sie einen Rückzug – würdig, neben dem Xenephons mit seinen zehn tausend Griechen, in der Geschichte zu glänzen. In Guelma, auf halbem Wege zwischen Bona und Constantine, trafen sie auf die kleine Reserve, welche sich daselbst verschanzt hatte, und hier nahm die Armee eine feste Stellung; der Marschall aber ging nach Frankreich zurück, um ausreichende Mittel zur Eroberung Constantine’s zu fordern. Frankreich erkannte, sie sey unerläßlich für die Ehre der französischen Waffen. Im folgenden Herbste zog daher ein 20,000 Mann starkes Heer nach Afrika, zu vollbringen, was dem alten Marschall mit zu geringen Mitteln unmöglich gewesen war; zwei Söhne Ludwig Philipp’s begleiteten die Expedition, ihre Gefahren und ihren Ruhm zu theilen. – Der glorreiche Erfolg derselben ist noch zu neu im Andenken unserer Leser, um mehr als der bloßen Erwähnung zu bedürfen. Auf dem Felsen von Constantine weht seit einem Jahre die dreifarbige Fahne. Der Platz ist jetzt Hauptstütze der französischen Macht in Afrika, und er ist zugleich der Punkt, von welchem sich die Eroberungspläne Frankreichs, das in Nordafrika die Rolle Englands in Indien zu übernehmen gedenkt, zunächst entfalten dürften.