Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tepper, J. D.
Band: 43 (1881), ab Seite: 285. (Quelle)
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Tepplar, Anton (Kupferstecher, geb. zu Ende des vorigen Jahrhunderts, Ort und Jahr seiner Geburt unbekannt). Der Name dieses Künstlers wird hie und da wohl auch mit einem p (Teplar) geschrieben, was jedoch unrichtig ist, da er sich selbst auf seinen Stichen immer mit Doppel-p (Tepplar) zeichnet. Ueber seinen Lebens- und Bildungsgang liegen keine näheren Nachrichten vor, indeß scheint er seine Studien in der Akademie der bildenden Künste in Wien gemacht zu haben, in deren Ausstellungen bei St. Anna wir ihn im Jahre 1820 zum ersten Male mit einer von ihm gestochenen Vignette vertreten finden. Erst nach acht Jahren, 1828, erscheint er wieder daselbst mit einer Zeichnung des „h. Johannes mit dem Lamm“, nach Giulio Romano, und neun Jahre später, 1837, sah man von ihm in Kupfer gestochen: vier Compositionen des Malers Redl [Bd. XXV, S. 112] und ein Bildniß des Bischofs von Brixen Bernhard Galura; dann eine Zeichnung: „Christus“. Von nun ab kommt kein Blatt Tepplar’s mehr auf irgend eine Ausstellung. Doch sind mir mehrere Arbeiten des Künstlers bekannt, deren einige ich in meiner eigenen Sammlung besitze, so zwei Blätter aus dem von F. X. Told herausgegebenen Taschenbuche „Fortuna“, Jahrg. 1827, eines bezeichnet: „Hedwig“, Decker del., Tepplar sc., zu Told’s „Erzählung: „Friedrich von Tirol“, das zweite bez.: „Das Bild“, Decker inv. et del., A. Tepplar sc., zu Gottf. Fried. Roose’s Erzählung: „Das Bild“; – ferner das Bildniß des Krakauer Castellans und Großhetmans der Krone Stanislaw Koniecpolski, bez.: Altomonte mal. Rysował Ant. Tepplar w Medyce“; – das Bildniß des Wojwoden von Sierad Joh. Alex. Koniecpolski, bez.: „Rys. K. W. Kielisiński z obraz. w Podhorcach“ (d. i. Gezeichnet von K. W. Kielisiński nach dem Gemälde in Podhorce). Rysował[WS 1] Ant. Tepplar w Medyce; dieses und das vorige Blatt (beide 8°.) lassen fast mit Bestimmtheit vermuthen, daß Tepplar längere Zeit in Medyka, dem Besitzthume des bekannten galizischen Kunstfreundes und Kunstsammlers Joh. Gualbert Ritter von Pawlikowski [Bd. XXI, S. 391], gearbeitet haben mag, da es ja bekannt ist, daß derselbe verschiedene Künstler im Interesse seiner Sammlung beschäftigte; – das Bildniß des Adam z Rosciszewa na Zurawicach Długich Rosciszewski, bez.: „J. T, del. Ant. Tepplar sc.“ (8°.), mit Rosciszewski’s Wappen in Medaillon [Bd. XXV, S. 354]; – das Bildniß Goethe’s mit der facsimilirten Unterschrift: „Göthe“, darunter: „Geboren den 28. August 1749“, bez.: „A. Tepplar sc.“ Alle diese Arbeiten bekunden einen geschickten Stecher, der eine sichere Nadel führte und ein guter Zeichner war; es dürfte wohl sein schönes Talent bei der damaligen Stagnation alles Kunstlebens in Oesterreich in gewöhnlichen untergeordneten Arbeiten – die ihm weder Zeit noch Lust ließen, etwas Größeres zu unternehmen – verkümmert sein. Der in Rede Stehende, der wohl schon lange todt sein mag, ist bereits verschollen. [286] Das gleiche Loos theilt ein anderer Künstler Tepplar, dessen Taufname mir nicht bekannt ist. Er arbeitete um die Mitte der Dreißiger-Jahre in Wien als Formschneider unter Leitung des berühmten Blasius Höfel, und zwar, wie Max Schasler in seiner Schrift: „Die Schule der Holzschneidekunst“ (Leipzig 1866, J. J. Weber, kl. 8°.) S. 136 berichtet, in der Holzschneideschule, welche dieser Künstler zur Herstellung der Holzschnitte für Bäuerle’s „Theater-Zeitung“ (um 1837) gründete und aus welcher die Xylographen Buemann, Seipp, Tepplar, Zastěra und Andere hervorgingen. Blätter von Tepplar’s Hand findet man in religiösen und belletristischen Werken.

Kataloge der Jahresausstellungen in der k. k. Akademie der bildenden Künste bei St. Anna in Wien (8°.), 1820, S. 4, Nr. 26; 1828, S. 8, Nr. 83; 1837, S. 3, Nr. 1–4, S. 4, Nr. 21, S. 6, Nr. 64.

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: Rytował.