BLKÖ:Tausig, Karl
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich | |||
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Band: 43 (1881), ab Seite: 152. (Quelle) | |||
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Vater [s. d. Vorigen], Musiklehrer in Warschau, als ihm Karl geboren wurde, begann mit dem vierjährigen Knaben den ersten Unterricht in der Tonkunst, und mit neun Jahren war das Musikphänomen fertig. In einem öffentlichen Concerte kam die Ueberzeugung, daß man es mit einem ungewöhnlichen Talente zu thun habe, zum Ausdruck. Nun wurde die musikalische Ausbildung im Elternhause fortgesetzt, und als der Junge das vierzehnte Jahr erreicht hatte, brachte ihn der Vater zu dem in Weimar lebenden Liszt, der des [153] jungen Kunsteleven weitere Studien leiten sollte, aber Bedenken dagegen erhebend, mit der Bemerkung ablehnte, daß bei einer solch riesigen Organisation die freie selbständige Entwicklung ohne Lehrer die fruchtbarste sei. Indeß der junge Künstler bestand darauf, bei Liszt zu verbleiben. Und nun studirte er übermäßig, von aller Gesellschaft sich zurückhaltend, wie denn ein gewisser krankhafter Zug, der sich namentlich in einer Scheu vor Verkehr mit Anderen und in einem fast bösartigen Spotte kundgab, durch sein ganzes Leben ging. Nur an seinem Herrn und Meister, der in seiner liebenswürdigen Weise von dem musikalischen Unbande mehr sich gefallen ließ, als Andere es für gut fanden, hielt er mit einer rührenden Zärtlichkeit, und auch Liszt räumte der Genialität mehr ein, als das gesellschaftliche Leben eigentlich gestattet. Also unter und nicht durch Liszt entwickelte sich Tausig, der den Meister auf dessen öfteren Reisen begleiten durfte und so nach Dresden, Leipzig, Berlin, Prag und Wien gelangte, überall Bewunderer, aber keine Freunde findend, da Jeder, der mit dem jungen, ganz unzugänglichen Menschen in Berührung kam. sich geradezu abgestoßen von demselben fühlte. In Wien endlich – wohl auf Liszt’s Rath – nahm er nun für längere Zeit bleibenden Aufenthalt und trieb daselbst seine auf Kunst, aber auch auf Erwerbung einer allgemeinen Bildung gerichteten Studien mit nicht zu ermüdendem Eifer fort. Nach vierjähriger Thätigkeit in genannter Weise ging er nach Dresden, wohin sein Vater von Warschau zu bleibendem Aufenthalte übersiedelt war. Aber schon 1860 kehrte der neunzehnjährige Künstler nach Wien zurück, wo er nicht nur Clavier-, sondern auch sogenannte Orchesterconcerte zu geben begann. Er verfolgte damit einen besonderen Plan, und diese Concerte bilden, wenngleich nur vorübergehend, ein nicht ganz unwesentliches Moment in Wiens Musikleben. Der Schüler Liszt’s, und nun, da er auf eigenen Füßen stand, der Apostel seines Meisters, hielt sich berufen, das Wiener Publicum mit den Orchesterwerken, den sogenannten „symphonischen Dichtungen“ des Tonheros bekannt zu machen. Hat eine solche sich selbst auferlegte Mission an und für sich immer etwas Mißliches, so war bei einer nichts weniger als anheimelnden und in Künstlerkreisen beliebten Persönlichkeit wie Tausig das Unternehmen ein geradezu gewagtes, und der Erfolg bewies es. Er veranstaltete diese Concerte im ehemaligen Musikvereinssaale unter den Tuchlauben mit dem Orchester des Wiener Hofoperntheaters, sie nicht nur selbst dirigirend. sondern auch aus eigener Tasche bezahlend: denn das anwesende Publicum war – mit geringen Ausnahmen ein sogenanntes Freikartenpublicum. Allerdings nahm er sich – der Wahrheit die Ehre – der Sache mit ganzer Seele an und brachte auch für die Ausführung des Unternehmens nicht unbedeutende Opfer. So kamen in drei Liszt-Concerten, das sind solche Concerte, in denen nur Compositionen dieses Meisters zum Vortrage gelangten, die symphonischen Dichtungen: „Festklänge“, „Ideale“ und „Hungaria“ zur Aufführung; außerdem spielte er die beiden großen Clavierconcerte mit Orchester, sowie mehrere kleinere Solovorträge von Liszt. Aber wenn auch seine Leistungen als Pianist gerechte Anerkennung fanden, als den Mann für solche Mission berechtigt wollte man ihn doch nicht gelten lassen, und erst, als zwei Jahre später [154] Liszt persönlich seine „heilige Elisabeth“ dem Wiener Publicum vorführte, gewann der Meister dasselbe ganz für sich. Wenn also ein Herr La Mara in Tausig’s überschwenglicher Apologie sich zu der Bemerkung veranlaßt sieht: Tausig’s Mißlingen habe darin seinen Grund, daß der Boden Wiens noch nicht genügend vorbereitet war zur Aufnahme der Liszt’schen Orchesterwerke, so irrt er sich gewaltig: denn zwei Jahre sind kein Zeitraum, um einen solchen Boden herzustellen. aber nicht der Meister verschuldete den Mißerfolg, sondern sein Prophet, denn nicht immer ist es die Lehre, die uns mißfällt, häufig genug nur der Mund, der uns die Lehre verkündet. Und auch bei diesen Orchesterconcerten traten weniger die Werke des geliebten Meisters, als das jeden Widerspruch abweisende Verhalten des Künstlers, der sein eigenes Selbst in den Vordergrund stellen wollte, hervor und schädigte den beabsichtigten Erfolg. Daß dieses Wien, das so ganz spröde sich verhielt und gar keine Lust zeigte, dem Künstler, wie er gehofft, den Lorbeerkranz aufs Haupt zu drücken, wenig nach Tausig’s Geschmack, daß diese Kritik, die in keine Trompete stieß, um den Ruhm des neuen Musikpropheten zu verkünden, sondern sich vielmehr kühl wie Eiswasser und zugeknöpft bis an den Hals verhielt, wenig oder gar nicht nach Tausig’s Sinne war, bedarf keiner besonderen Begründung. War es darum vielleicht, daß Tausig, um seinen Unmuth gründlich zu verwinden, sich in Studien stürzte? Nicht unwahrscheinlich, aber auch da vergriff er sich gründlich, indem er in der Schopenhauer’schen Lebensanschauung die Panacee suchte, die Harmonie seines Wesens herzustellen. Später stieg er zu Kant hinauf, studirte Mathematik und Naturwissenschaften, las deutsche und französische schöngeistige Schriften kunterbunt durcheinander, ohne jedoch in alledem wirkliche Stützen für seinen inneren Halt zu finden. Auch unternahm er mehrere große Kunstreisen, zunächst nach Frankreich, dann nach Rußland, wohin er auf Empfehlung Rich. Wagner’s im Jahre 1864 von der Großfürstin Helene als Kammervirtuos berufen wurde. Von St. Petersburg begab er sich unmittelbar, und zwar auf des ihm befreundeten Bülow Rath, nach Berlin, wo er denn auch eine Reihe von Concerten – das erste im December 1865 – abhielt, und dieser Schritt war entscheidend für sein künftiges Leben. Was er in Wien nicht gefunden, fiel ihm in Berlin in reichem Maße zu; es ist dies eine Erscheinung, die sich bei vielen interessanten Persönlichkeiten wiederholt. „Entzieht dir seine Liebe Wien, es bietet reich Ersatz Berlin.“ Bis zu seinem Auftreten in letzterer Stadt befand sich Tausig in nichts weniger denn glänzenden, man möchte fast sagen mißlichen Verhältnissen, nun aber begann er die Früchte treuer unablässiger Arbeit auch zu ernten. Bald war er der Günstling des Publicums, der Liebling der Kritik. Berlin gründete den Weltruf Tausig’s, und dankbar erwählte er es zu seinem Wohnsitz. König Wilhelm ernannte den in Wien Unverstandenen in demselben Jahre (1866), in welchem die Hinterlader der preußischen Armee der österreichischen bei Königgrätz den Unterricht für die Zukunft ertheilten, zu seinem Hofpianisten; die Aristokratie erkor den nichts weniger als Liebenswürdigen zu ihrem Liebling, und mancher aus ihrer Mitte wurde sein Schüler. Im October 1866 vermehrte Tausig die Kunstanstalten Berlins [155] um eine Schule für höheres Clavierspiel, die erste und einzige dieser Art, an welcher er selbst als Lehrer wirkte. Da sie ihn aber in seinen Reiseunternehmungen hemmte, gab er sie im Herbst 1870 auf. Im Jahre 1866 hielt er Concerte in Hamburg, Dänemark, Schweden, 1867 in Leipzig, 1868 in Holland, später selbst in Ungarn, Krakau, Galizien und der Türkei, überall glänzende und schwerwiegende Erfolge feiernd. Schien es einige Zeit, als finde der Künstler unter Menschen sich heimischer, so war dies nur vorübergehend; allmälig zog er sich ganz von der Oeffentlichkeit zurück, was denn doch auf Störungen in seinem inneren Organismus schließen läßt. Bei angeborener Reizbarkeit und einer keineswegs starken Constitution mochte er in seinem Nervenleben durch jahrelange anstrengende Studien doch auch gelitten haben. Dabei verstimmte ihn der eben ausgebrochene Krieg (1870) und wurde sein Unbehagen und seine reizbare Stimmung nur noch gesteigert durch ein quälendes rheumatisches Leiden. Gegen letzteres wollte er 1871 Hilfe im Schweizer Bade Ragaz suchen, welches er schon früher einmal mit Erfolg benützt hatte. Von Dresden, wo er im Landhause der Gräfin Krockow wohnte, brach er in Gesellschaft dieser Dame und der Frau von Moukhanoff-Nesselrode am 2. Juli nach Leipzig auf, wo er mit Liszt, den er m einer langen Reihe von Jahren nur im Frühjahre 1861 in Paris und gelegentlich der Weimarer Tonkünstlerversammlung im Mai 1870 beim dortigen Beethoven-Feste wieder gesehen, zusammentraf und auch noch ein paar vom Riedel’schen Gesangvereine aufgeführte Werke seines Meisters hörte. Am folgenden Tage erkrankte er, sein Leiden stellte sich bald als Typhus heraus; man brachte ihn in das Leipziger Krankenhaus, wo er von den genannten Damen, mit denen er die Reise nach Ragaz auszuführen gehofft, auf das sorgsamste gepflegt wurde. War einige Zeit Hoffnung vorhanden, sein Leben zu retten, so trat doch am 15. Juli eine solche Veränderung im Zustande des Kranken ein, daß jede Hilfe vergeblich blieb. Seine bisherige Aufgeregtheit war einer dumpfen Theilnahmlosigkeit gewichen; aber er behielt sein Bewußtsein bis zum letzten Augenblicke, der in der vierten Morgenstunde des 17. Juli 1871 eintrat. Freunde brachten seine Leiche nach Berlin, wo sie am 21. Juli unter den Klängen des Beethoven’schen Trauermarsches und unter der Begleitung der Blitze und des Donners eines Gewitters der Erde übergeben wurde. Tausig’s eigentliche Größe beruhte auf seinem Spiel, durch welches er in unerreichter genialer Virtuosität die Meisterwerke aller Zeiten auf dem Claviere wiederzugeben verstand. Liszt selbst soll einmal den Ausspruch gethan haben: „Der wird mich als Clavierspieler vergessen machen“ (nun, das ist bisher nicht geschehen): ein anderes Mal, im Jahre 1869: „Tausig spielt gegenwärtig Stücke, die ich nicht mehr zu bewältigen im Stande bin“. Gewiß war unser Künstler als Pianist groß; mit fabelhafter Technik verband er einen seltenen Grad geistiger Vertiefung, aber es fehlte ihm der volle Durchbruch des Gemüthslebens und der Innigkeit. Aus dem inneren Sturme kam es nie zu einem wohlthuenden Momente der Ruhe, nie strich der goldene Sonnenstrahl des Friedens über dieses Chaos von Empfindungen, man bewunderte ihn, aber man athmete auf, wenn die Tasten verklungen waren. Daß er auch componirte, versteht [156] sich von selbst, aber darin war er nicht vom Glücke begünstigt. Eine Composition: „Das Geisterschiff“ stammt aus seinen jungen Jahren. So auch noch vieles Andere, das er aber in strenger Selbstkritik völlig verwarf, denn seine im Jahre 1870 erschienenen vier Concert-Etuden bezeichnete er selbst als Opus 1. In Manuscript hinterließ er Vieles, und darunter sind das Bedeutendste seine Bearbeitungen fremder Schöpfungen; wir nennen davon seine Orchestrirung der Schumann’schen Ballscenen, Op. 109,seine Uebertragung der Beethoven’schen Quartette für Clavier, von Liszt als meisterhaft bezeichnet, der „Toccata“ und Fuge von Bach in D-moll, der Märsche von Schubert, der „Nouvelles Soirées de Vienne“ von Liszt die drei Paraphrasen über „Tristan und Isolde“, zwei andere über die „Walküre“ und den Clavierauszug der „Meistersinger“ und des Kaisermarsches von Wagner; endlich die Bearbeitung des zweiten Concertes von Chopin in B-moll. Eine Uebersicht seiner gedruckten Compositionen folgt daneben. Tausig war vermält, und zwar hatte er eine Ungarin: Seraphine von Vrabély aus Preßburg geheiratet. Aber das Zusammenleben beider Gatten dauerte nur kurze Zeit, sie verstanden einander nicht und gingen auseinander auf Nimmerwiedersehen. In einem Nachrufe heißt es von ihm: „Während seines Aufenthaltes in Wien ging er einige Zeit in polnischem Nationalcostum umher, was aber bei ihm keineswegs als Ausdruck einer politischen Gesinnung zu gelten hatte“. Als Mensch war er eine schroffe abstoßende Natur – Verfasser dieses Lexikons sah ihn bei Liszt und konnte während eines stundenlangen Aufenthaltes nicht ein Wort mit ihm wechseln. Tausig’s durch schwächliche Constitution zum Pessimismus hinneigendes Wesen wurde durch das Studium Schopenhauer’s unerträglich und steigerte sich geradezu zur Verachtung der Menschen. Seine Menschenscheu nahm in den letzten Jahren noch zu. Ob er einen Freund – eine Freundin gehabt? Wir möchten es bezweifeln. Ein Lichtpunkt in seinem Seelenleben ist seine unwandelbare Verehrung für seinen Herrn und Meister Franz Liszt. Aber wer kann denn anders, der Liszt näher kennt?
Tausig, Karl (Pianovirtuos und Componist, geb. in Warschau 4. November 1841, gest. zu Leipzig im Krankenhaus am 17. Juli 1871). Der- I. Uebersicht der im Druck erschienenen Werke Tausig’s. Die Zerfahrenheit in der Numerirung – so sind drei Opera Nr. 1 vorhanden – stimmt mit seinem zerfahrenen Wesen überein. „Impromptu“. Op. 1 (Warschau, Friedlein). – „Tarantelle“. Op. 2 (ebd.). – „L’Espérance. Nocturne varié“. Op. 3 (Braunschweig, Litolff). – „Rêverie“. Op. 5 (Berlin, Bock). – „Le ruisseau. Étude“. Op. 6 (Warschau, Friedlein). – „Das Geisterschiff“. Symphonische Ballade nach einem Gedichte von Strachwitz(Leipzig, Schuberth). Op. 1 (von Tausig selbst zurückgezogen). – „Reminiscences de Halka de St. Moniuszko. Fantaisie de Concert“. Op. 2 (ebd.). – „Hernani-Galopp“ (Warschau, Kaufmann). – „Drei Paraphrasen über Tristan und Isolde von R. Wagner“ (Berlin, Schlesinger), Nr. 1: „Liebesscene“. Verklärung. Nr. 2: „Brangänens Gesang“. Matrosenlied, Nr. 3: „Melodie des Hirten“. – „Siegmunds Liebesgesang aus der Walküre. Von R. Wagner. Frei übertragen“ (Mainz, Schott). – „Der Ritt der Walküre. Von R. Wagner. Frei übertragen“ (ebd.). – „Ungarische Zigeunerweisen“ (Leipzig, Senff). – „Études de Concert p. Piano, Nr. 1 (Fis), Nr. 2 (As)“. Op. 1 (ebd., Senff). – „Gnomen-Chor und Sylphen-Tanz. Fragment aus Berlioz’ Faust. Für Pianoforte“ (Berlin, Fürstner). – „Polonaise mélancolique (in Des) d’après Franç. Schubert pour Pfte.“ (ebd., Fürstner). – „Nouvelles Soirées de Vienne. Valses-Caprices d’après J. >Strauss“. Cah. 1–3. Nouv. Édit. [157] (Leipzig, Schuberth und Comp.). 1) „Die Nachtfalter“. 2) „Man lebt nur einmal“. 3) „Wahlstimmen“. Erleichterte Ausgabe von C. Bial (ebd.). – „Nouvelles Soirées de Vienne etc.“, Cah. 4, 5 (Berlin, Erler), betreffs dieser ist die Autorschaft streitig; denn nach Einigen gilt der Vater Tausig’s als deren Compositeur. – „Tägliche Studien für Pianoforte, nach dessen Anweisung und Manuscripten gesammelt, stufenweise geordnet und mit einer Einleitung versehen und herausgegeben von H. Ehrlich“, drei Hefte (Berlin, Bahn).
- II. Porträte. 1) Holzschnitt nach Zeichnung von Ramstahl. Im „Illustrirten Familien-Journal“, 1868, S. 373. Auch im „Salon“. Von Rodenberg. IX. Band (1872). – 2) Unterschrift: Facsimile des Namenszuges „Karl Tausig“. Nach einer Photographie. Stich und Druck von Weger in Leipzig. Verlag der Dürr’schen Buchhandlung (4°.).
- III. Tausig’s Grabdenkmal. Tausig’s Leiche wurde von Leipzig nach Berlin überführt und daselbst auf dem Friedhofe der Jerusalemer Gemeinde beigesetzt. Man schmückte das Grab mit einem Denkmal, zu dessen Enthüllung an einem der letzten Tage des Monats Juni 1873 sich ein kleiner Kreis von Verehrern und Anhängern des verstorbenen Meisters einfand. Das Denkmal besteht aus einem sechs Fuß hohen Granitblock, dessen obere Hälfte das von Professor Bläser tief in weißem Marmor gemeißelte Medaillonporträt Tausig’s zeigt. Darunter stehen mit goldenen Lettern die Worte: „Tausig. | Reif sein zum Sterben, | Des Lebens zögernd sprießende Frucht, | Früh reif sie erwerben | In Lenzes jäh erblühender Flucht. | War es Dein Loos, war es Dein Wagen | Wir müssen Dein Loos, wie Dein Wagen beklagen“ (Richard Wagner).
- IV. Quellen zur Biographie. Monatschrift für Theater und Musik. Herausgeber Joseph Klemm [die Fürsten Czartoryski] (Wien, Wallishausser, 4°.) IV. Jahrg. (1858), S. 279. – Recensionen und Mittheilungen über Theater und Musik (herausgegeben von den Fürsten Czartoryski, Wien, Wallishausser [Klemm], 4°.) VII. Jahrg. (1861), erstes Halbjahr, S. 58 [bemerken über Tausig’s zwei Compositionen: „Das Geisterschiff“ und Phantasie über die Oper „Halka“, daß sie an Scheuseligkeit kühn mit Allem wetteifern können, was unsere hierin fruchtbare Zeit noch hervorgebracht], S. 108. – Dieselben, VIII. Jahrgang (1862), S. 768. – Fremden-Blatt. Von Gust. Heine (Wien, 4°.) 1864, Nr. 80. – Gartenlaube (Leipzig, Ernst Keil, gr. 4°.) Jahrg. 1871, S. 630: „Der Genialsten Einer“. Von La Mara. – Hanslick (Eduard), Aus dem Concertsaal. Kritiken und Schilderungen aus den letzten zwanzig Jahren des Wiener Musiklebens (Wien 1870, Braumüller, gr. 8°.) S. 263 u. f. – Illustrirtes Familien-Journal. Herausgegeben von Payne (Leipzig, 4°.) XXIX. Band (1868), Nr. 24, S. 374: „Karl Tausig“. – Neues Fremden-Blatt (Wien, gr. 4°.) 21. Juli 1871. – Das Neue Blatt (Leipzig, gr. 4°.) Bd. IV, S. 80. – Neue Freie Presse (Wiener polit. Blatt) 30. Juli 1871, Nr. 2478; 21. Juli 1871, Nr. 2479, Morgen- und Abendblatt. – Das Neue Wiener Tagblatt, 1871, Nr. 198: „Karl Tausig“. – Presse (Wiener polit. Blatt) 1862, Nr. 324, im Feuilleton: „Concerte“. Von Ed. H.(anslick). [Gleich den Czartoryski’schen „Recensionen“ verhält sich Dr. Hanslick’s Urtheil dem jungen Componisten gegenüber „ablehnend“. Man hat Tausig zu einem Phänomen gemacht, nun das war er auch, aber eben nur ein Phänomen, das uns mit unheimlichen Gefühlen erfüllt, während das milde Licht des Abendsterns, der magische Glanz des Mondlichts uns entzückt.] – Wiener Zeitung, 1861, Nr. 37, S. 345: „Musik“. – Dieselbe, 1864, Nr. 22, S. 304: „Aus dem Wiener Musikleben“. – Zellner’s Blätter für Theater, Musik und bildende Kunst (Wien, kl. Fol.) 1868, Nr. 16: „Bülow, Rubinstein, Tausig“. Eine Studie von A. F. Ehrlich.