Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Tausig, Karl
Band: 43 (1881), ab Seite: 152. (Quelle)
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Tausig, Alois (Pianovirtuos und Componist, geb. zu Prag im Jahre 1820). Von jüdischen Eltern, die den mit Talent für Musik begabten Sohn in dieser Kunst durch Bocklet und Thalberg in Wien unterrichten ließen. 1833, erst dreizehn Jahre alt, trat er daselbst öffentlich auf; 1837 unternahm er, von Thalberg dazu ermuntert, seine erste Kunstreise, welche sich auf Deutschland beschränkte. Von derselben kehrte er in seine Vaterstadt zurück und lebte daselbst einige Jahre als Musiklehrer. 1840 siedelte er von Prag nach Warschau über, wo er in gleicher Eigenschaft zubrachte. Im Jahre 1871 lebte er, wieder als Musiklehrer, in Dresden. Auch als Componist für sein Instrument ist Tausig thätig gewesen, doch gelangten nicht viele seiner Tonstücke in die Oeffentlichkeit. So sind denn von ihm nur bekannt: „Soirées de Vienne“, „Valses-Caprices“ und „Nouvelles Soirées de Vienne. Valses Caprices d’après Strauss, Cahier I–III; – „La Sirène. Grande Étude“, Op. 6; – „Grande Fantaisie“, Op. 7; – „La Berceuse“, Op. 8 (Warschau Friedlein), welche hie und da auch seinem Sohne Karl] zugeschrieben werden, durch den der Name Tausig in der Musikwelt erst eigentlich recht bekannt geworden und dessen Lebensskizze folgt. Albert Sowiński in seinem musiklexikalischen Werke „Les musiciens polonais“ (Paris 1857, Andrien Le Clere et Comp., gr. 8°.) führt S. 540 Vater und Sohn unter dem falschen Namen Tansig auf.

Jüdisches Athenäum. Galerie berühmter Männer jüdischer Abstammung und jüdischen Glaubens u. s. w. (Grimma und Leipzig 1851, Verlags-Comptoir, 12°.) S. 233.