BLKÖ:Sovic, auch Sovich, Mathias (Matthäus)

Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
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Soutner, Johann
Band: 36 (1878), ab Seite: 43. (Quelle)
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Sovic, auch Sovich, Mathias, n. A. Matthäus (slavischer Sprachforscher, geb. zu St. Petersburg im Anbeginn des 18. Jahrhunderts, gest. zu Osero in Dalmatien 1744). Sein Vater Chersin stand zu St. Petersburg in Diensten des Czars Peter des Großen. Der Sohn verlor den Vater in seiner Kindheit und kam dann als Waise in das Haus des russischen Admirals Zmajevich, wo er eine sorgfältige Erziehung erhielt. Als auch Zmajevich starb, beredete ihn Matteo Caraman [Bd. II, S. 278] nach Dalmatien zu kommen. S. folgte diesem Rufe und über Verwendung des damaligen Erzbischofs von Zara, Zmajevich, eines Bruders des obigen russischen Admirals, fand S. Aufnahme im Collegium der Propaganda zu Rom. Dort neben dem Studium seiner theologischen Berufswissenschaften beschäftigte er sich fleißig mit dem Studium der glagolitischen Codices, die sich daselbst vorfanden, unterstützte Caraman in der Correctur der liturgischen Bücher und bei seinen anderen literarischen Arbeiten. Darauf wurde er zum Erzdiakon an der Kathedrale von Osero, einer dalmatinischen Insel, ernannt, welche Stelle er bis an sein Lebensende bekleidete. Daselbst beschäftigte sich S. mit linguistischen Studien, namentlich der älteren slavischen Dialekte, wurde auch wiederholt nach Rom berufen, um bei den Emendationen des slavischen Breviers mitzuwirken, folgte aber nur einmal und dann nicht wieder der an ihn ergangenen Berufung. Bei Lebzeiten gab er nichts heraus, doch fand sich in seinem Nachlasse eine vollständige Umarbeitung der Smotriskij’schen Grammatik, in welcher vornehmlich die Vorrede wegen der literarhistorischen Notizen über slavische Handschriften und Bücher, welche S. theils kannte, theils selbst besaß, von Fachmännern als sehr schätzbar bezeichnet wird. Diese Handschrift gelangte später in Besitz des um Förderung geistiger Bestrebungen im Lande Krain hochverdienten Sigmund Freiherrn von Zois und von da in die Laibacher Lyceal-Bibliothek. Eine andere Arbeit seiner Feder, die „Riflessioni sull’ ignoranza della lingua slava litterale in Dalmazia“, gab als „Opuscolo postumo corredato di alcune annotazioni“ der Conte Rados Antonio Michieli-Vitturi [44] [Bd. XVIII, S. 219] 1787 in Venedig bei Giammaria Bassaglia (8°.) heraus.

In Giuseppe Valentinelli’s „Bibliografa della Dalmazia e del Montenegro (Agram 1855, L. Gaj, 8°.) erscheint Sovic wiederholt [S. 85, Nr. 505; S. 168, Nr. 1043 und im Register S. 322] als Sorich, was unrichtig ist. – Gliubich di Citta vecchia (Simeone Abb.), Dizionario biografico degli uomini illustri della Dalmazia (Vienna e Zara 1850, Lechner et Battara, 8°.) p. 283 [daselbst heißt er Matteo]. – Paul Joseph Šáfařík’s Geschichte der südslavischen Literatur. Aus dessen handschriftlichem Nachlasse herausgegeben von Joseph Jireček (Prag 1864, Friedr. Tempsky, 8°.) I. Slovenisches und glagolitisches Schriftthum. S. 168 [nennt ihn Matia].